Muss man sich ständig beschimpfen lassen?

Debatte um Rassismus – Diskutieren oder lieber Schweigen?

Wenn man nicht mit Black-Lives-Matter Aktivisten einstimmt, ist man Rassist…oder? Ein Gastbeitrag von Robert Royal.

Symbolbild. Foto: Pixabay
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Irgendwo in seinem riesigen Corpus (ich danke im Voraus einem Leser, der mir die genaue Stelle sagen kann), sagt Chesterton so ungefähr: man braucht drei zum Streiten. Zwei, die sich nicht einer Meinung sind und einer, der versucht, Frieden zwischen ihnen zu schließen.

Er hat nicht versucht, die noch größere Schwierigkeit anzugehen, zwei bereits kämpfende und verbitterte Feinde zum Frieden zu bringen, da dies nur eine dritte Front eröffnet, nämlich, wenn man von beiden verleumdet wird.

In vollem Wissen, dass ich nicht meinem Urteilsvermögen folge, das mir gebietet zu schweigen, möchte ich folgende Gedanken anbringen:

Ich will nicht versuchen die modernen Rassenprobleme in Amerika und der Welt zu lösen. Viele sind schon hart am Arbeiten mit dieser Absicht des langanhaltenden Konflikts. Andere verhalten sich wie reine Agitatoren. Jedenfalls ist die Lage im Moment zu heikel.

An einem ruhigeren Tag werde ich vielleicht einmal eine Kolumne schreiben, in der ich die Begriffe wie systemischer Rassismus, Privileg, Gewalt, Gewalt und Gerechtigkeit definieren werde, sodass wir vielleicht einmal verstehen können, worüber wir eigentlich regen. Diese Worte fliegen uns derzeit um die Ohren, als wären sie Steine, die man einfach aufheben kann, um sie in einer Straßenschlacht zu werfen. Allerdings sind es Begriffe die man vorsichtig bedenken muss.

Aber heute ist nicht dieser Tag.

Leser mögen sie vielleicht an diesen Satz erinnern, den Aragorn an seine Armee richtet, kurz vor der Schlacht in Die Rückkehr des Königs:

Söhne Gondors und Rohans, meine Brüder! In euren Augen sehe ich dieselbe Furcht, die auch mich verzagen ließe. Und der Tag mag kommen, da der Mut der Menschen erlischt. Da wir unsere Gefährten im Stich lassen und aller Freundschaft Bande bricht. Doch dieser Tag ist noch fern! Jene Stunde der Wölfe und zerschmetterter Schilde, da das Zeitalter der Menschen tosend untergeht. Doch dieser Tag ist noch fern! Denn heute kämpfen wir! Bei allem was euch teuer ist auf dieser Erde, sage ich: Haltet stand! Menschen des Westens!

Jeder Tag auf der Erde ist ein Tag des Kampfes für Frauen und Männer des Geistes der Wahrheit gegen das vielgesichtige Böse – für Christen schließt das das Böse ein, das in unserem Herzen lauert.

Aber nicht jeder Tag auf der Erde ist ein Tag für äußeres Engagement, selbst wenn es um historische Ungerechtigkeiten geht oder darum, Recht und Ordnung zu verteidigen. Es gibt auch Tage der inneren Schlacht in der Stille, die sogar wichtiger und herausfordernder sein können, als ein äußerer Zusammenstoß.

In letzter Zeit sollte man, mehr denn je, einen Moment innehalten, um nachzudenken. Öffentliche Zusammenstöße sind heftig und an manchen Tages genau das, was das Geschäft belebt und erfrischt. Heute ist nicht dieser Tag.

Der größte Teil des Internets der Welt wird derzeit mit gegenseitigen Anklagen wegen »Wokeness« (zu dt. Wachheit) oder unbewusstem »Rassismus« gefüllt.

Ich selbst habe mich in diesen sinnlosen Schlammkampf verwickelt, in meinem Fall im Zusammenhang mit der Aufforderung an den Erzbischof von Washington, eine Stimme der Versöhnung und der Einheit zu sein und indem ich über seinen Wutausbruch, der nicht rechtschaffender Zorn war, geschrieben habe, was einen Leser dazu brachte, mir zu sagen, dass ich mich schämen sollte, und die Zeitung angriff, weil sie es veröffentlicht hat.

Ich bin da vielleicht etwas überempfindlich. Aber für mich ist klar, dass es Wahnsinn wäre, so weiterzumachen wie bisher – ähnlich wie ein Tourist, der sich verlaufen hat, und der hofft, dass irgendjemand ihn versteht, indem er lauter ruft, obwohl niemand seine Sprache spricht.

Zu schweigen heißt manchmal sich mitschuldig zu machen, aber nicht immer. Zu schweigen kommt manchmal aus Feigheit und Verzweiflung aber nicht immer. Schweigen, entgegen des derzeitigen Mantras, heißt nicht immer automatisch gewalttätig zu sein.

Schweigen und Kontemplation, die daraus erwähchst, wie Kardinal Robert Sarah uns erinnert, können einen Weg darstellen, der Versuchung zu widerstehen, in einem alles verzehrenden Wirbel der Weltlichkeit hineingesogen zu werden, indem alles nach politischer Parteilichkeit beurteilt wird.

Und deshalb zumindest tun zumindest einige von uns gut daran, innezuhalten und nachzudenken, sowohl für sich selbst, als auch für andere.

Es mag christliche Selbsttäuschung oder Hybris sein, aber es muss einen anderen Weg geben, als die gegenseitigen Anathema-Verurteilungen und anonymen Beschimpfungen, die die Sozialen Medien jetzt zum täglich Brot in der öffentlichen Diskussion gemacht haben. Es ist, als hätten wir Angst, dass wir nichts haben, was jemandes Aufmerksamkeit wert wäre, wenn wir der Hysterie keinen Triebstoff geben. Und wir lieben Aufmerksamkeit.

Es gibt immer viel auf der Welt, worüber man sich aufregen kann. Neben den Turbulenzen in ganz Amerika bemerkte meine Frau, dass seit Anfang 2020 608 nigerianische Christen von ihren muslimischen Mitnigerianern ermordet wurden. Dank Antonio Spadaro (ein enger Berater des Papstes) haben wir erfahren, dass ein Dutzend Afrikaner (vermutlich schwarz, da er die Geschichte #blacklivesmatter markiert hat), einschließlich Kinder, gerade im Mittelmeer ertrunken sind, während ihrem Versuch, nach Italien zu gelangen.

Und es gibt Nachrichten aus Atlanta, dass ein anderer junger Schwarzer in seltsamen Umständen ums Leben gekommen ist. Neue Proteste sind ausgebrochen, obwohl dieser Fall weit von der Brutalität des Morges an George Floyd entfernt ist. Der Polizeichef der Stadt ist zurückgetreten.

Aber aufgeregt zu sein heißt nicht dasselbe, wie motiviert zu sein. Jeder, der motiviert ist, sich mit diesen und unzähligen anderen Probleme zu befassen, muss mit der harten Arbeit beginnen, über das nachzudenken, was zu tun ist. Wie wir während des COVID-19 Ausbruchs gesehen haben, können selbst wissenschaftliche „Experten“, die sich mit wissenschaftlichen Fragen befassen, einfach nicht immer mit Sicherheit wissen, was im Verlauf eines Geschehens passiert. Es erfordert Geduld und unermüdliche Anstrengen. Und Leide, die sich nur gegenseitig beleidigen, während wir versuchen, die Dinge zu erklären, sind vielleicht am wenigsten hilfreich.

Ich werde mit den Worten von Aristoteles schließen, einem Heiden, aber einem weisen Heiden. Ich habe ihn bereits zitiert und erfahren, dass er Standards setzt, die nicht erreicht werden können. Dennoch lohnt es sich immer, die Wahrheit zu hören…: »Jeder kann wütend werden, das ist einfach…aber dies der richtigen Person im richtigen Ausmaß, zur richtigen Zeit, mit dem richtigen Motiv und auf die richtig Weise zu erklären, das kann nicht jeder, noch ist es einfach; darum ist Güte sowohl selten als auch lobenswert und edel.«

Worte, wenn nicht für diesen Tag, dann vielleicht für einen anderen.

(jb)

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Manfred Hessel

Wer im Leben etwas leistet , ob Arzt, Feuerwehrmann, Musiker ( oder weiß der Fuchs ) bringt es auch zu etwas. Da sind Rasse und Herkunft völlig egal. Wer aber nur bettelt, droht, randaliert und sonst auf der faulen Haut liegt bringt es zu nichts , sieht neidisch auf Andere und will das was ihm seiner Meinung nach zusteht. Aber nicht bei mir, da gibt´s was auf die Pfoten.

Gravatar: Sting

Multikulturelle Begegnungen zwischen Tschetschenen und Nordafrikanern: Bürgerkrieg in Dijon
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https://www.journalistenwatch.com/2020/06/17/multikulturelle-begegnungen-tschetschenen/
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In Sachen bunt-diverser Finalbereicherung ist uns Frankreich schon ein paar Jahre voraus; vieles von den Veränderungen, auf die sich Katrin Göring-Eckart hierzulande noch freut, sind dort bereits Realität. In der burgundischen Hauptstadt Dijon sorgt, nicht lange nach Aufhebung der strikten Corona-Ausgangssperren, seit Tagen nicht mehr der berühmte Senf für „Würze“ – sondern bürgerkriegsähnliche Zustände zwischen muslimischen Gruppen...ALLES LESEN !!


Heiko kommentiert
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„Bürgerkrieg“ ist ein sehr böses Wort. Die SPD bezeichnet diese Fremden als „wertvoller als Gold“.
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Ihr 100%-Idol sagte doch: „Was die Flüchtlinge uns bringen ist wertvoller als Gold“


Peggy kommentiert
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Liebes Publikum, demnächst auch in diesem Merkel -Theater-Land.
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Dieses Regime tut alles um Deutschland zu zerstören und am Besten ganz Europa !
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Sie erfüllen den Auftrag der NWO Europa klein zzu machen, damit die USA wieder groß werden !!

Gravatar: asisi1

Ich war 40 Jahre lang selbstständig Tätig!
Immer haben von meiner Tätigkeit Klugscheißer und Besserwisser gelebt, welche aber keine traute hatten etwas selbst in die Hand zu nehmen.
Ich habe von diesem parasitären Gesindel die Schnauze voll. Ich hoffe es kommt der Tag der großen Abrechnung, dann gibt es kein Pardon!

Gravatar: Wolfram

Die Hölle wird rammelvoll sein mit Killern, Schlägern Messerstechern, Anarchisten, Zündlern, Erpressern, Abziehern, die z.T. gar nicht ermittelt oder bestraft wurden - also hier dem Arm des Gesetzes entgangen sind - unabhängig welchen Volksstammes oder welcher Religion.

Psalm 2 belehrt und "Was toben die Heiden?" - Der Allerhhöchste lacht darüber. Es interessiert dabei überhaupt nicht, wen oder was wir da in eine Mottenkiste gesteckt haben, wenn die längst überfällige Gerichtszeit beginnt !!! Und das könnte schon sehr bald sein !!!

Da ist dann Schluss mit "lustigem Trieben" hier auf Erden nach unseren Idealen, Philosophien / Prinzipen usw. - ALLES EGAL !!! Dann müssen sich alle Heiden vor dem Auferstandenen beugen, an den sie nicht geglaubt haben. Vorübungen werden ja schon gemacht !!! haha !!!

Gravatar: Wolfram

Der weltweit grösste Rassismus richtet sich gegen Christen und Weiße, auch Juden klar !!!

Es ist schlimmer als die Corona-Pest. dass plötzlich viele Migranten und Ausländer aus dem Kulturkreis unter dem Halbmond in Ablehnung unserer freiheitl.-demokrat. Grundordnung im Schulterschluss mit der linken Anarchie "Rassismus" brüllen, sobald ein migrativer Drogendealer überprüft oder oder ein um sich schlagender Migrant von der Polizei festgehalten wird.

Es ist das Perverseste und Abartigste, dass die Polizei vor Kriminellen mit dunkler Haut auf die Knie gehen muss !!! Kapitulation der Rechtsstaatlichkeit vor einem tobenden, aufgehetzten Mob !!!

Gravatar: Erdö Rablok

Ich hege und pflege meine Ressentiments. Ich ´werde nie zu einem Preußen Herr Südschwede sagen.

Gravatar: Sting

Die Schwarzen wurden von den ENGLÄNDERN als SKLAVEN nach USA gebracht !....WAS HABEN WIR DAMIT ZU TUN ?
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Ihre Nachfahren können vermutlich noch froh sein, denn sonst wären ihre Vorfahren bereits in Afrika verstorben.
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Was hier seit 2015 zu uns kommt, sind MERKELSCHE GOLDSUCHER, die sich hier auf unsere Kosten ein schönes Leben machen !
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Wer sich von Merkel nicht UMVOLKEN lassen will wird als NAZI beschimpft....WIR HABEN DAS RECHT UNSERE ETHNIE ZU ERHALTEN !!
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Deshalb zuerst das DEUTSCHE VOLK in seiner HEIMAT ohne KULTURFREMDE !!!

Gravatar: Sting

DIE NWO UND IHREN GEKAUFTEN HELFER (Merkel & CO + EU) VERSUCHT STÄNDIG UNS IN KRISEN ZU STÜRZEN
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Zuerst FLÜCHTLINGS-KRISE, dann KLIMA-WAHN danach CORONA-IRRSINN und jetzt RASSEN-HYSTERIE.
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Dazu wird die ANTIFA von den Altparteien engagiert um dem Volk so richtig einzuheizen......ALLES GEPLANT !!

Gravatar: Richter.Herbert

Wäre d r i n g e n d notwendig,mal zu sagen,was das
"Tot-Schlag-Wort" Rassismus eigentlich w i r k l i c h bedeutet!
Lt.Lexikon bedeutet es eine Weltanschauung wonach man
ein Volk bez.Rasse als h ö h e r w e r t i g,l e b e n s -
w e r t e r und (genetisch)w e r t v o l l e r ansieht.
Die in unserem(und vielen anderen Völkern)Volke verbreitete
Ansicht,daß dieses Land eben nur den Deutschen(bez.
Finnen,Japanern,etc.--je nach Nation verschieden)
gehört,hat etwas zu tun mit dem "nationalen Selbst-
bestimmungs-bez.Selbstbehauptungsrecht" eines Volkes in seinem eigenen Land.Darüber mag man diskutieren,aber es ist eben k e i n Rassismus!

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Ich will nicht versuchen die modernen Rassenprobleme in Amerika und der Welt zu lösen. Viele sind schon hart am Arbeiten mit dieser Absicht des langanhaltenden Konflikts. Andere verhalten sich wie reine Agitatoren. Jedenfalls ist die Lage im Moment zu heikel.“ ...

Damit wird auch m. E. fett unterstrichen:

„Deutschland und die Welt sind längst nicht mehr, was sie 2005 waren, als Merkel zum ersten Mal Kanzlerin wurde. In Deutschland ist die Politik so polarisiert wie seit Jahrzehnten nicht mehr. In allen Bundesländern ist die rechtspopulistische AfD in den Parlamenten vertreten, im Osten oft als zweitstärkste Kraft, im Bundestag ist sie stärkste Oppositionspartei. Die alten Volksparteien, wie Merkels CDU und noch mehr die SPD, haben massiv an Zustimmung verloren“
https://www.dw.com/de/merkel-und-wie-sie-die-welt-sieht/a-51753601,
was durch „ERSCHÜTTERTE GEWISSHEITEN“ sicherlich hervorgehoben wird!
https://historia-europa.ep.eu/de/dauerausstellung/erschuetterte-gewissheiten

Allerding bin ich mir fast sicher, dass sich unsere(?) Göttin(?) spätestens im nächsten Jahr auch darum schleichen ´muss`, weil ihr scheinbar noch nicht einmal mehr die „die Macht von Ritualen“ hold ist und eher zum „Risiko“ wurde!!!
https://dokustreams.de/leschs-kosmos-die-macht-von-ritualen-richtschnur-oder-risiko/

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