Innenminister zeigt sich kritisch zu seinem vorgesehenen Nachfolger

De Maizière (CDU) zweifelt die Eignung Seehofers (CSU) an

Thomas de Maizière (CDU) äußert sich skeptisch darüber, ob sein als Innenminister vorgesehener Nachfolger Horst Seehofer als Nicht-Jurist für das Amt geeignet sei. Zudem hält er die Erweiterung um Bauen und Heimat für falsch. Das Ressort werde zu groß.

Foto: Sandro Halank/ Wikimedia Commons/ CC-BY-SA 3.0 (Ausschnitt)
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Der geschäftsführende Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) zieht die Eignung Horst Seehofers (CSU) als seinen Nachfolger im Bundesinnenministerium in Zweifel. Seehofer, der sich als »Erfahrungsjurist« bezeichne, habe lediglich eine Ausbildung als Verwaltungs-Betriebswirt, aber nicht als Volljurist.

De Maizière erklärte: »Ich gebe zu: Es gibt eine gewisse Überheblichkeit der Juristen, auch im Innenministerium, dass nur sie dort bestehen könnten.« Das sei nicht angemessen angesichts der Themenvielfalt, die zu bewältigen sei. Der Innenminister sei aber auch Verfassungsminister. »Vorsichtig und zurückhaltend ausgedrückt, ist es für einen Verfassungsminister doch sehr hilfreich, wenn er Jurist ist«, sagte de Maizière.

Der CDU-Politiker, der auch schon Kanzleramtschef und Verteidigungsminister war, betonte, dass er Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nach der Wahl im September mitgeteilt habe, er stehe nur für das Amt des Innenministers weiterhin zur Verfügung. Er sei seit mehr als 27 Jahren in Regierungsverantwortung. Dass er nicht mehr dem künftigen Kabinett angehören werde, habe er erst am Morgen nach der Einigung zwischen CDU, CSU und SPD erfahren.

»Ich brauche kein Ministeramt mehr aus Karrieregründen. Deswegen richtete sich mein Ehrgeiz ausschließlich auf die Fortsetzung einiger Projekte, die ich als Bundesinnenminister begonnen hatte. So habe ich gesagt: dieses Amt oder keines«, sagte de Maiziére zu der Entscheidung, dass das Ressort nun an die CSU gehe und er nunmehr nicht mehr einem neuen Bundeskabinett angehören werde.

Kritik äußerte de Maizière auch an der Vergrößerung des Innenministeriums um die Bereiche Wohnungsbau und Heimat. Er halte dies für falsch. Das Innenministerium sei jetzt schon »extrem groß« und fordere ihn »mit Haut und Haaren«, monierte der 64-jährige, der seit dem Zusammentritt des neuen Bundestages lediglich noch geschäftsführend das Bundesinnenministerium anführt.

Zwar sei der Innenminister nicht nur für innere Sicherheit zuständig, sondern auch für den gesellschaftlichen Zusammenhalt, worunter auch Bauen und Heimat fallen, »aber es muss handhabbar sein«, sagte de Maizière. »Bei der geplanten Ausweitung könnte es schwierig werden, dass hin zu bekommen. Ich jedenfalls hätte mir diese Breite des Ressorts, wie die CSU sie anstrebt, nicht zugetraut.«

Heimat sei außerdem ein Bereich, den der Staat nicht an sich reißen sollte. »Der Staat schafft diese Heimat nicht, sondern er stellt allenfalls Rahmenbedingungen her, innerhalb derer die Menschen sich ihre Heimat schaffen«, kritisierte de Maizière. Der Bund spiele dabei zwar eine Rolle, »aber die muss immer subsidiär sein«, fügt der CDU-Politiker an, der bisher als enger Wegbegleiter Merkels galt.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Hajo

Das der Drehofer Horst der falsche ist, das ist wohl wahr, aber wer selbst in wesentlichen Fragen der inneren Sicherheit total versagt hat, sollt nich mit nacktem Finger auf andere zeigen, denn drei Glieder weisen auf den Ankläger selbst zurück und demzufolge ist er mit seinen Bemerkungen irgendwie deplaziert.

Gravatar: Marc Hofmann

Ist doch egal wer unter Merkel ein Minister ist...es wird eh nur das gemacht was Merkel zuvor auch abgesegnet hat. Ob man da jetzt eine Merkel Marionette De Maizière oder einen Seehofer sitzen hat...spielt keine Rolle. Die Grün-Linke Gesinnungspolizei der Merkel Medien gibt den Ministern vor, was diese zu denken und zu sagen haben!

Gravatar: D.Eppendorfer

Höhere Politkasper- Mattemattick:
Eine Null zweifelt den Wert einer zweiten Null an.

Widerlich, wenn 'entlassene' Volksvertröter sich ständig zu Wort melden müssen, oder legt - einige unheilbare Anbetungsuntertanen mal ausgenommen - irgend jemand wert auf die grenzdebilen Schnapsideen dieses abgehalfterten Merkelwallachs?

Gravatar: Werner

Seehofer und Maiziere haben seit Jahren, mit ihrer desolaten Immigrationspolitik bewiesen, dass sie totale Versager sind. Wer von den beiden den Posten des Innenministers übernimmt ist egal. Es ist eine Katastrophe für die deutsche Bevölkerung.

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