Brexit-Diskussion: Richard Dawkins outet sich als elitärer Snob

Dawkins: »Die Bevölkerung hätte niemals über so etwas Wichtiges abstimmen dürfen«

Richard Dawkins mag keine direkte Demokratie. Er befürwortet die repräsentative Demokratie. Die Bevölkerung hält er für nicht informiert genug, um über so etwas Wichtiges wie den Brexit abstimmen zu dürfen. Ein Kommentar.

Foto: Mike Cornwell [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons
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»Ach Richard, wärest du doch bei deiner Biologie geblieben«, möchte man ihm zurufen. Seine Arbeiten über Evolutionsbiologie sind in der Tag höchst anregend und horizonterweiternd.

Doch dann fing er an, gegen alle Religionen dieser Welt zu wettern. Und jetzt schimpft er über den Brexit, das Referendum und die britischen Bürger: »Die Bevölkerung hätte niemals über so etwas Wichtiges abstimmen dürfen« [siehe Bericht »CNN Chile«]. Warum nicht, Herr Dawkins? Muss man dazu Biologie studiert haben?

Seiner Meinung nach hätten viele Bürger zu emotional über den Brexit abstimmt, ohne sich über all die Fakten informiert zu haben.

Dawkins befürwortet die indirekte, parlamentarische, repräsentative Demokratie: »Deshalb haben wir Vertreter in der Demokratie. Wir haben ein Parlament, wir wählen Parlamentsmitglieder, die ihre Besorgungen erledigen, ihre Aufgaben erledigen, die Fragen prüfen.«

Vielleicht sollte sich Dawkins daran erinnern: Wenn es nach dem Mehrheitswillen der Briten, Amerikaner und Kontinentaleuropäer gegangen wäre, hätte es die militärischen Interventionen im Irak und Libyen nicht gegeben. Lange Kriege, Bürgerkriege, Terror und am Ende die Flüchtlingswellen wären der Welt erspart geblieben. Es war eine Entscheidung der politischen Eliten, nicht der Bürger.

Und wenn es nach den Bürgern gegangen wäre, hätte es diesen EU-Zentralismus nie gegeben. Und eine Opposition zur EU und am Ende der Brexit wären gar nicht nötig gewesen. Es waren wieder die Eliten, die zu schnell vorgeprescht waren, ohne die Bevölkerung zu befragen.

Die Schweizer kennen solche Probleme nicht.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: W.E. Mai

Von Wahrnehmungen und kommentar. MEINUNGSvielfalt:

Unabhängig davon, was Herr Dawkins "im Brustton seiner arrogant überheblichen Überzeugung" behauptet:
Bereits der einstige Premier David Cameron, der das Referendum "ins Spiel" brachte (um sich dann vom Acker zu machen), erklärte dazu, dass das Ergebnis rechtlich nicht bindend sei. Was die brit. Politikerklicke treibt, sind nichts als egoman. Machtspiele, bestimmt nicht in Bevölkerungsmehrheitsinteressen - soweit hies. MEINUNG dazu.
Zwar ist inzw. - zumind. nach allen offiziellen Informationen - bekannt, dass die Brexit-Befürworter massiv gelogen haben, was die Folgen betrifft, so dass deren Zustimmer ihnen mit ihrem hochemotionalen Votum weitgehend auf den Leim gingen.
Doch dass auch derzeit bei einem ins Gespräch gebrachten erneuten Referendums kaum ein anderes Ergebnis herauskommen würde, inzw. wohl wissend um insb. die Briten betreffenden Nachteile, zeigt doch, wie sehr Politikern/der Politik insges. misstraut wird (nicht "nur" in GB).
Deren Unglaubwürdigkeit ist europaweit spürbar verbreitet, fördert linken wie rechten EXTREMISMUS (nicht das, was man als als solchen bezeichnet, wenn es um die Diffamierung der polit. Konkurrenz im Kampf um Macht und Pfründe geht!). Als müssten verantwortungsbewusste Politiker den Bürgern nicht verständlich erklären können, um was es bei - möglichen bundesweiten Refernden - im Ergebnis geht, was die jeweiligen Folgen von Abstimmungsergebnissen zumind. sehr wahrscheinlich sein könnten!
Die CH machts doch vor, sind doch vor deren Bürgerbegehren auch hohe Hürden gesetzt und nicht immer erreichen die Beantragenden ihr Ziel, was eben für Aufklärungswillens spricht.
Doch hierzulande bläht man die Parlamente immer mehr auf Kosten der Steuerzahler auf, während die Abgeordneten "nebenher" kräftig Kasse machen und daher womöglich zu wenig Zeit haben für die Aufgaben, für die sie gewählt wurden - zumind. scheinbar für das Wahlvolk!

Gravatar: Wagemann Annemarie

Ich möchte nur das Wort:
B R E X I T in das Wort W A H L E N
ändern zu der Aussage des übergeistigen Herrn Dawkin:

"Die Bevölkerung hätte niemals so etwas Wichtiges abstim-men dürfen "

Da sind wir wahrscheinlich nicht zu blöd, weil sie uns dazu brauchen um ihre gut bezahlten Pfründe abzusichern !

Gravatar: Gustav

Die Engländer wie auch die allermeisten anderen EU Nationen wurden nie gefragt ob sie in die EU wollen. Dass sie die Möglichkeit hatten in 2016 über den Austritt abzustimmen und Ja dafür zu stimmen ist zu respektieren. Nur so geht Demokratie und das ist gut so! Europa als Staatenbund von souveränen Nationen hat Zukunft und nicht ein zentralistischer Bundesstaat der den Staaten die Souveränität (Selbstbestimmung) abnehmen will.

Gravatar: Ulrich  Dittmann

Ja, solche Möchte-gern-Wissenschaftler wie Dawkins blasen natürlich artig nach Papageienmanier wie ein Grüßaugust die Weisheiten der Systemparteien in alle Welt.
Motto:
"Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen" (Friedrich Wilhelm von Brandenburg, 1620-1688)

Gravatar: Andreas Fischer

Es zeigt sich doch immer wieder, dass die sogenannte Schwarmintelligenz dem Einzelnen weit überlegen ist.
Deshalb sind Volksabstimmungen den Entscheidungen Einzelner,
oder einiger weniger, vorzuziehen.

Gravatar: Freigeist

Das ist eben der feine Unterschied im Denken. Über den Euro kann das Volk abstimmen, klar. Über Einwanderung kann das Volk abstimmen, klar. Aber über die Kompliziertheit eines EU-Ausstiegs haben nicht mal die Experten einen Überblick. Sollte auf solch einer Daten-Grundlage dann das Volk abstimmen? Haben die Eliten in Großbritannien nicht etwas das Volk verführt?Das Volk hat abgestimmt und ist nun für die Folgen verantwortlich. Alles was künftig schief läuft wird dem Brexit zugeschrieben werdeb. Die Macht-Eliten sind so clever, so raffiniert, so menschenverachtend. Dawkins ist Elite in Bio, keine Macht-Elite.

Gravatar: Alfred

Dawkins - ist der Prototyp unseres Gesellschaftssystems. Keine Volksbefragung - sind zu dämlich, repräsentative Demokratie - dann bleibt immer noch genügend Spielraum die "Volks-Masse" durch die Mainstream-Medien zu manipulieren.
Das Ganze nennt sich dann Pseudo-Demokratie mit Bonzen-Steuerung.

Gravatar: Frost

"Eliten machen alles besser. Man sieht es jeden Tag". Da die Elitären nur an sich selbst denken, wird alles gut.

Gravatar: D.Eppendorfer

Wenn man sich anschaut, was der sogenannte "mündige" Schildbürger seit Jahren mehrheitlich in Buntland ankreuzt, dann muss man dem Herrn Dawkins leider recht geben.

Der "Souverän" ist allzuoft nur ein herdentriebgesteuerter Mitläufer, der wohl dressiert wie ein Zirtkusäffchen seine albernen Tricks vorführt, um an Futter zu kommen.

Wie die ideale Gesellschaftsform jedoch beschaffen sein muss, um Fehlentwicklungen durch Eliten oder Pöbel zu verhindern, weiß ich allerdings auch nicht.

Vermutlich hilft doch nur Zuckerbrot und Peitsche, um den grenzenlosen menschlichen Egoismus zu zähmen.

Gravatar: egon samu

>>Die Bevölkerung hält er für nicht informiert genug, um über so etwas Wichtiges wie den Brexit abstimmen zu dürfen<<
Richtig wäre deshalb die Lügenmedien und die Politker zu kritisieren, weil sie nur Lügen verbreiten, verschweigen, irreführen und manipulieren.
Ihre Aufgabe ist es, die menschen richtig, offen, ehrlich und umfassend zu informieren.
Dann könnte die direkte Demokratie gut funktionieren.
Aber die totalitären Ideologen, Volksverräter und Globalisten wollen das nicht.

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