Am Ostermontag 2025 endete das Leben von Jorge Mario Bergoglio – und mit ihm eine Ära, die vielen Gläubigen mehr Fragen als Antworten hinterlässt. Während die Kirche offiziell für das Seelenheil des verstorbenen Papstes betet, beginnt zugleich die notwendige historische Abrechnung mit einem Pontifikat, das vor allem eines war: ein beispielloser Akt der Selbstbanalisierung des Papsttums. Das kommentiert Roberto Di Mattei auf Voice of the family.
Schon mit seinem ersten öffentlichen Auftritt – dem berühmten »Brüder und Schwestern, guten Abend« – ließ Franziskus keinen Zweifel daran, dass ihm die sakrale Würde seines Amtes wenig bedeutete. Statt der Zeichen göttlicher Stellvertretung setzte er auf mediale Symbolik, auf Gesten, die mehr dem Applaus der Welt als der Ehre Gottes galten. Vom Fußwaschen muslimischer Frauen bis hin zur Teilnahme am Sanremo-Musikfestival: Franziskus verwandelte das Papstamt in eine Bühne für weltliche Botschaften und persönliche Inszenierungen.
Doch hinter dieser vermeintlichen »Humanisierung« verbarg sich eine tiefgreifende Trivialisierung des Heiligen. Die jahrhundertealten Zeichen der göttlichen Sendung des Papstes – Titel, Gewänder, Rituale – wurden durch flüchtige Bilder und wohlfeile Worte ersetzt. Was als Demut verkauft wurde, war in Wahrheit die Entsakralisierung der Kirche.
Franziskus führte nicht nur eine Sprache der Weltlichkeit ein, sondern öffnete mit Dokumenten wie Amoris laetitia die Tür zu moralischer Beliebigkeit. Seine Gesten gegenüber »irregulären« Lebensgemeinschaften, die Förderung globalistischer Agenden und die Diffamierung traditionsverbundener Katholiken hinterlassen eine gespaltene Kirche – verwirrt, orientierungslos und zutiefst polarisiert.
Auch organisatorisch war das Pontifikat von Chaos geprägt. Mit autoritären Entscheidungen, Improvisation und einer willkürlichen Kurienpolitik schuf Franziskus ein System der Unsicherheit und Abhängigkeit. Seine Reformen – seien es die Öffnung von Leitungsämtern für Laien und Frauen oder die Förderung der »Synodalität« – haben die Kirche nicht erneuert, sondern destabilisiert.
Die derzeitige Unordnung im Vatikan nach seinem Tod ist Sinnbild dieses Erbes: Ein zersplitterter Apparat, in dem Funktionäre um ihre Posten bangen und das kommende Konklave vor kaum lösbaren Herausforderungen steht. Dass ausgerechnet unter Franziskus’ Regie die Fundamente kirchlicher Ordnung untergraben wurden, rächt sich nun in einer Phase, in der Klarheit und Stabilität dringend nötig wären.
Zwar mögen manche auf einzelne traditionelle Gesten des Papstes verweisen – wie die Weihe Russlands und der Ukraine an das Unbefleckte Herz Mariens oder seine letzte Ruhestätte in Santa Maria Maggiore. Doch diese Akte wirken wie fromme Alibis in einem Pontifikat, das ansonsten durch die Verehrung von Pachamama und die Verleugnung der marianischen Titel geprägt war.
Franziskus war kein großer Reformer im klassischen Sinn, sondern der Vollstrecker einer Agenda, die seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil schleichend wirkte: die Verweltlichung und Entleerung der katholischen Identität. Während Benedikt XVI. noch versuchte, dieser Entwicklung entgegenzusteuern, trieb Franziskus sie mit Nachdruck voran.
Mit seinem Tod endet kein Projekt mit klarer Vision, sondern ein Regierungsstil geprägt von Pragmatismus, Willkür und der ständigen Suche nach Beifall der Welt. »Bergoglianismus« war nie eine theologische Richtung, sondern ein destruktiver Stil.
Die Kirche steht nun vor den Trümmern eines Pontifikats, das mehr Spaltung als Einheit brachte. Ob der nächste Papst konservativ oder progressiv sein wird, eines ist sicher: Die Verwerfungen der vergangenen zwölf Jahre werden ihn noch lange beschäftigen.
Jetzt bleibt nur die Hoffnung, dass nach den Jahren der Zerstreuung und Profanierung eine Phase der Rückbesinnung folgt – auf das, was die Kirche wirklich ist: keine Bühne für mediale Gesten, sondern das sichtbare Zeichen des unsichtbaren Gottes.
Kommentare zum Artikel
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Sehr guter Beitrag, Danke!
Volle Zustimmung. Ich leide seit 12 Jahren. Ich bin unter anderen wegen BXVI zur katholischen Kirche konvertiert und dann ab 2013 das.
Die Novene für die Papstwahl wird jetzt täglich gebetet: https://fsspx.de/de/news/novene-fuer-papstwahl-52163
die Daseinsberechtigung der Kirche ergibt sich aus ihrer Festigkeit in der Tradition. Mensch braucht Normen....Daher sakrale Bauten, man tritt in eine andere Welt ein, bei Besuch der Kirche. Hier gehört kein Entertainment, auch keine Witzfigur auf dem Podest. Distanz zu der Welt da draußen...Ruhe, Trost, Rückbesinnung...Wenn das weg ist, dann braucht man den Club auch nicht. Gott sichtbar machen, ist Aufgabe des Bodenpersonals. Nicht Terminguckerei, und frivole Denkmuster.....Das Wort Gottes sucht der Gläubige......
... „Mit dem Tod von Papst Franziskus endet ein Pontifikat, das weniger durch geistliche Führung als durch weltliche Inszenierung geprägt war – und die Kirche in eine ihrer tiefsten Krisen gestürzt hat.“ ...
Wie noch outete sich das Franzi auch m. E. eigentlich früh genug?
https://www.kath.net/news/65249
Weil selbst der Teufel erkannte, dass das Christentum ohne Wurzeln ist???
https://www.herder.de/stz/hefte/archiv/141-2016/1-2016/christentum-ohne-wurzel-warum-das-alte-testament-nicht-aus-dem-christlichen-kanon-herausgenommen-werden-darf/