In einem scharfen Kommentar hat Chinas staatlich betriebenes Global Times die Vereinigten Staaten als »Brutstätte für Illusionen« verspottet, nachdem die Aufregung über Drohnensichtungen in New Jersey die Schlagzeilen dominierte. Der neueste Streit entbrannte, nachdem der Vorsitzende des Ausschusses für Auswärtige Angelegenheiten des Repräsentantenhauses, Michael McCaul, erklärte, dass die mysteriösen Flugobjekte »chinesische Spionagedrohnen« sein könnten. Das berichtet Breitbart.
Laut dem Global Times neigen amerikanische Politiker dazu, die »China-Bedrohung« zu stark zu dramatisieren. Sie verwiesen auf frühere Episoden, wie etwa den Vorfall mit dem chinesischen Spionageballon im Jahr 2023. In ihrem Leitartikel dismissiert die Zeitung diese Anschuldigungen als Teil eines alten Narrativs, das China ohne wirkliche Beweise in Misskredit bringen wolle.
Der Spionageballon war tatsächlich ein chinesisches Überwachungsgerät, wie zahlreiche Untersuchungen bestätigten. China hat diese Art von Ballons häufig verwendet, um Informationen zu sammeln oder zu testen, wie gegnerische Staaten auf Eindringlinge in ihrem Luftraum reagieren.
Trotz dieser Realität behauptet das Global Times, dass der Abschuss des Ballons die USA »zum Gespött der Welt« machte. Und nun, mit der Aufregung um die Drohnen in New Jersey, befinde sich Amerika erneut in einem »peinlichen« Vorfall.
Die Zeitung bezieht sich auch auf eine frühere Kontroverse aus dem Frühjahr 2023, bei der US-Beamte Alarm schlugen, weil chinesische Kräne angeblich für Spionagezwecke genutzt werden könnten. Diese Kräne gehörten einem chinesischen Staatsunternehmen, und das FBI hatte in einer Lieferung von Kranen »nachrichtendienstliche Ausrüstungen« gefunden. Trotz dieser Hinweise behauptet Peking weiterhin, dass solche Sorgen unbegründete Paranoia seien.
Das Global Times hob jedoch besonders hervor, dass die aktuellen Vorwürfe gegen »chinesische Spionagedrohnen« mit einer jüngsten Initiative im US-Senat zusammenfielen. Ein Passus im National Defense Authorization Act (NDAA) für das Haushaltsjahr 2025 zielt darauf ab, chinesische Drohnenfirmen auf die »Covered List« der Federal Communications Commission zu setzen, was deren Verwendung in der Telekommunikationsindustrie verhindern würde. Die Befürworter des Gesetzesargumentierten, dass chinesische Drohnen eine Bedrohung darstellen.
Laut Global Times treiben einige US-Politiker diese »China-Angst« voran, um politische Ziele zu verfolgen. Das Resultat sei, dass Amerika letztlich die Kosten tragen müsse. Amerikanische Industrievertreter, insbesondere aus der Landwirtschaft, hätten Medienberichten zufolge erklärt, dass 90 Prozent der öffentlichen Sicherheitsbehörden in den USA und weltweit bereits chinesische Drohnen verwenden. Ein Verbot chinesischer Drohnen würde zu einer Katastrophe führen, da die Geräte als günstiger, leistungsfähiger und zuverlässiger als US-amerikanische Alternativen gelten.
Der Senat stimmte am Dienstag mit 83 zu 12 Stimmen ab, das NDAA in vollem Umfang zu behandeln. Das Gesetz sieht vor, den Einsatz chinesischer Drohnen zu verbieten, zwei große chinesische Drohnenhersteller zu untersuchen und die USA sowie ihre Verbündeten zu ermutigen, sich von China bei der Herstellung unbemannter Flugzeuge (UAVs) zu lösen.
Die Gesetzesvorlage wurde unter anderem von den Republikanern Elise Stefanik (R-NY) und Rick Scott (R-FL) eingebracht. Stefanik nannte die Drohnen des chinesischen DJI-Konzerns am Dienstag humorvoll »TikTok, aber mit Flügeln« – eine Spitze auf die notorisch unsichere und überwachte TikTok-Plattform.
Viele Amerikaner erkennen nicht, wie dominant chinesische Unternehmen auf dem Drohnenmarkt geworden sind. Schätzungen zufolge kontrolliert DJI allein fast 90 Prozent des US-Marktes, indem es die Preise der amerikanischen Hersteller um 50 Prozent oder mehr unterbietet.
DJI-Vertreter haben die US-Bemühungen, ihre Produkte zu beschränken oder zu verbieten, als »Protektionismus« bezeichnet. Wie das Global Times in seinem Artikel zur Drohnen-Hysterie erklärte, behauptet das Unternehmen, seine günstigen Drohnen seien für viele amerikanische Industrien unverzichtbar und dass sie keine Daten an die chinesische Regierung oder das Militär weitergeben.
Was den Fall der mysteriösen Drohnen in New Jersey betrifft, so gibt es noch viele Theorien, aber wenige handfeste Fakten. McCaul erklärte am Dienstag, dass zumindest einige der unidentifizierten Flugobjekte wahrscheinlich »Spionagedrohnen« aus China seien. »Wir müssen herausfinden, wer hinter diesen Drohnen steckt. Mein Urteil basierend auf meiner Erfahrung ist, dass diejenigen, die über unseren Militärstandorten fliegen, feindselig sind und höchstwahrscheinlich aus der Volksrepublik China stammen«, sagte McCaul.
»Wir schätzen, dass die bis heute beobachteten Sichtungen eine Mischung aus legalen kommerziellen Drohnen, Hobby-Drohnen, Polizeidrohnen sowie Flugzeugen und Hubschraubern beinhalten, die fälschlicherweise als Drohnen gemeldet wurden«, erklärten das FBI, die Federal Aviation Administration (FAA), das Pentagon und das Department of Homeland Security (DHS) in einer gemeinsamen Stellungnahme am Montag.
Insgesamt zeigt sich, dass die Drohnendebatte und die aufkommenden Gesetze gegen China im Drohnenmarkt in eine geopolitische Richtung drängen, in der die USA auf Konfrontation setzen, während China und Russland in dieser Technologie immer enger zusammenarbeiten.
Kommentare zum Artikel
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So fing es mit dem Krieg gegen Russland auch an. Erst jahrelange Hetze gegen alles Russische, bis dann von den USA und den EU-Bonzen ein Handelskrieg gestartet wurde, der Deutschland den Garaus macht.
Nun ist also der Krieg gegen China dran. Und das Volk ist derart blöde, auf jede billige Hetze reinzufallen. In zehn Jahren ist Deutschland auf dem Niveau von Bulgarien.
Aber natürlich wird es auch dann Reiche wie Merz oder Lindner geben, die willfährige Diener der Konzerne sind. Am Ende stehen Verhältnisse wie in Argentinien, wo dank dem Konzern-Diener Milei die Armutsquote von 40 Prozent auf 53 Prozent hochgeschnellt ist.