Immer mehr Lehrer und Eltern verzweifeln

Chaos an Schulen: Fehlt der jungen Generation die Disziplin?

Der radikale Individualismus und die anti-autoritäre Erziehung haben eine Generation von Kindern orientierungslos zurückgelassen. Immer mehr Lehrer schlagen Alarm.

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Was sind Tugenden? Ordnung, Disziplin, Fleiß, Tüchtigkeit, Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit? Sich selbst zurücknehmen, um anderen zu helfen? Sich in den Dienst der Gemeinschaft zu stellen? Sie einer Hierarchie unterzuordnen? Team-Geist? Für Familien und Heimat einzustehen?

Das sind Tugenden von gestern, haben uns lange Zeit linksanarchistische Ideologen und Reformpädagogen erzählt. Sie pochten auf anti-autoritäre Erziehung. Die Kinder sollten vor allem sich selbst verwirklichen, anstatt sich unterordnen zu müssen. Das geht sogar so weit, dass Kinder sich täglich ihr Gender neu aussuchen dürfen.

Die Folgen: Chaos in den Schulen und Berufsschulen, gestresste Lehrer, wachsende Gewalt auf den Schulhöfen, Verlust der Autorität des Lehrpersonals, Unpünklichkeit und Unzuverlässigkeit der Auszubildenden. Am schlimmsten: Die Kinder entwickeln keine Resilienz mehr. Sie fallen bei der kleinsten Lebenskrise um.

Von der ersten Trotzphase bis zur Pubertät müssen die Kinder und Jugendlichen immer wieder Trotzphasen durchstehen. Nur wer in diesen Phasen Grenzen gesetzt bekommen hat, kann auch als Erwachsener mit Grenzen umgehen. Wer das nicht gelernt hat, bleibt emotional unmündig wie ein kleines Kind, das die Grenzen und Aufgaben seines Lebens nicht akzeptieren will.

Lehrer schlagen Alarm

Immer mehr Lehrer schlagen Alarm. Jetzt beispielsweise im »Focus«. Dort heißt es: »Wir fahren eine ganze Generation von Kindern an die Wand«. Auch die ZDF-Dokumentation »Lehrer am Limit: Dauerstress im Schulalltag« zeigt, wie Lehrer immer mehr zu Sozialarbeitern werden, anstatt den Lehrstoff zu vermitteln. Problematisch seien auch Inklusion und Integration. Man könne sich gar nicht mehr auf die Schüler individuell einstellen.

Ist das der Scheideweg, an dem Asien den Westen überholen wird?

Ein Blick nach Japan, Südkorea und China zeigt, dass es auch anders geht. Dort sind die Kinder fleißiger, disziplinierter, weniger dick, ordnen sich besser in die Gemeinschaft ein und haben weniger Probleme mit Hierarchien (die es nun einmal im Leben gibt, denn keine Firma funktioniert anarchisch, erst recht kein Krankenhaus oder Fabrik).

In Japan beispielsweise steht in der Grundschule nicht der akademische Lernstoff, sondern die Vermittlung der richtigen Disziplin und Tugenden an erster Stelle. Später sind die Schüler dann eigenständer und disziplinierter, wenn es an den Stoff der Mittel- und Oberstufe geht.

Die entscheidende Frage könnte vielleicht bald sein: Wer wird im Falle einer größeren Krise (Wirtschaftskrise, Naturkatastrophe, Konflikt) eher gemeinschaftlich bestehen und die Zukunft gestalten können?

Wird in den westlichen Ländern den Kindern das Rüstzeug mit auf den Weg gegeben, im Leben mit größeren Krisen fertig zu werden und sich durch Fleiß, Disziplin, Tüchtigkeit und Gemeinschaftsgeist wieder emporzuarbeiten?

Die Zukunft wird es zeigen, ob wir ideologisch in eine Sackgasse geführt worden sind.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Wolfgang Steiger Trebus

Sehr geehrte Herren,

das schlimmste ist, dass diese "Generation Blöd", sobald sie 18 geworden ist, wählen darf und damit die Geschicke unseres Vaterlandes mitbestimmt. Mir graut vor der Zukunft!

Noch einige Hinweise:

Auf Seite 1 schreiben Sie:
"Das geht sogar soweit, ..." Richtig ist aber: "so weit".

Pubertät wird nur mit einem "p" (am Anfang) geschrieben!

Auch Ihre Kommentatoren stehen mit unserer Muttersprache auf Kriegsfuss, z.B.:

- Hans Atzingen: Es heisst nicht "zu schanden geritten", sondern "zuschanden geritten", und "mitnichten" wird mitnichten getrennt geschrieben, ebenso wie "miteinander"!

- Karlheinz Gampe: Auch er sollte "abhandengekommen" nicht getrennt schreiben!

Wie es scheint gilt für alle, die ihre Matura nach 1968 abgelegt haben: NUMERUS STULTORUM INFINITUM EST!

Mit bio- und auslandsDEUTSCHEM Gruss!

Wolfgang Steiger Trebus

Gravatar: Dirk S

@Freidenker

Zitat:"Das i s t antiautoritäre Erziehung, was diese unfähigen Eltern praktizieren - und zwar in Reinform!"

Nein, ist es nicht. Das ist Verwahrlosung.

Zitat:"Was S i e unter "antiautoritärer Erziehung" verstehen oder die Version, die der Begründer A.S. Neill in "Summerhill" zum Ausdruck gebracht hat, spielt überhaupt keine Rolle, denn es ist lediglich Ihre oder Neills Wunschvorstellung, wie diese aussehen sollte."

Schon mal was von Definition gehört?

Zitat:"Daher wird mit Recht von "antiautoritärer Erziehung" gesprochen."

Nö. Es wird versucht mittels vorsätzlich fasch verwendeter Begriffe zu verschleiern, das eine Verwahrlosung stattfindet.

Zitat:"Wenn S i e ein schlechtes Vorbild sind und es "sauschwierig" für Sie ist, eines zu werden, müssen das andere Eltern noch lange nicht sein."

Sie haben nichts verstanden.

Zitat:"Maßen Sie sich also mit Ihrem "wir" nicht an, alle Eltern als unfähig hinzustellen, ein Vorbild zu sein."

Es geht darum, dass wir im Alltagsleben so viele kleine Verhaltensweisen an den Tag legen, von denen wir wissen, dass sie eigentlich nicht richtig sind, aber oftmals den sozialen Frieden sichern. Lügen z.B. Erklären Sie mal einem Kind, warum es nicht lügen soll, wenn Sie gerade selbst zu einer kleinen Lüge gegriffen haben, um jemanden nicht zu verletzen, was im Familienalltag immer wieder vorkommt. Z.B. dass man freundlich zur Schwigermutter ist, obwohl alle wissen, dass man die nicht abkann. Oder sagen Sie ihrer Frau auf die Frage, ob sie noch genauso hübsch wie früher aussieht: "Nö, man sieht, dass du alt geworden und verblüht bist."?

Zitat:"So, wie Sie "Antiautoritäre Erziehung" beschreiben, widersprechen Sie sich selbst. Auch wenn Eltern ihre Autorität dadurch zeigen, dass sie als Vorbild wirken, handelt es sich e b e n s o um eine a u t o r i t ä r e Erziehung - nur eben mit anderen Mitteln als z. B. mit Schlägen."

Herzlichen Glückwunsch, Sie haben so eben erfasst, dass es bei der Antiautoritären Erziehung nicht darum geht, die elterliche Autorität durch Unterdrückung (Gewalt ist nicht anderes als ein Unterdrückungsmittel) zu erzwingen, sondern durch Vorbildfunktion aufzubauen.

Zitat:"Nein - nicht verwahrlost, sondern e r z o g e n !"

Die meisten sind schlicht und einfach verwahrlost.

Zitat:"Wenn ein Kind z. B. für eine schlechte Leistung auch noch gelobt wurde, ist das ein Erziehungsakt und hat doch nichts mit Verwahrlosung zu tun."

Das ist korrekt. Ging aber aus Ihrem Beitrag, auf den ich mich bezogen habe, nicht hervor.

Zitat:"Oder wenn die Eltern sich ungerecht gegenüber einer Lehrkraft verhalten, weil sie die Missetaten des Kindes decken, dies auch noch im Beisein des Kindes, hat das ebenso nichts mit Verwahrlosung zu tun, sondern nur mit Erziehung."

Einigen wir uns auf schlechtes Vorbild.

Zitat:"Sie sollten nur dann jemandem widersprechen, wenn es sinnvoll ist"

Wann ich es für sinnvoll halte, entscheide ich, nicht Sie.

Zitat:"aber nicht ohne verstanden zu haben, was Sie vorher gelesen haben."

Lukas 6, 37

Antiautoritäre Grüße,

Dirk S

Gravatar: Ente pente

@Freidenker

>Das Gegenteil ist der Fall - weil solche Menschen wegen ihrer Faulheit nur Misserfolge ernten können , macht es ihnen mit der Zeit immer weniger Spaß.

Ja, furchtbar so eine Misserfolgsspirale. Und zudem kommen die Betroffenden da nicht so schnell wieder heraus. Oder noch schlimmer: Versuchen die negativen Erwartungen ihres Umfelds zu erfüllen.

Ich würde aber trotzdem behaupten, dass Faulheit zumindest bei Einigen auch an den Kontext geknüpft ist. Packt man wen mit zwei linken Händen unter Handwerkern, wird der es schwer haben. Die werden einen dann auch schnell tadeln. Ist eine Person eine Nachteule (die ja dann gegen Mitternacht ihre produktive Phase haben), dann kommt man schon mal zu spät zur Schule oder unausgeschlafen zur Arbeit. Wer morgens nicht aufstehen will, ist ja auch "faul".

Um es trotzdem zu betonen: Ohne Fleiß und Durchhaltevermögen kommt man häufig nicht weit. Aber für sowas müssen erstmal die äußeren Umstände geschaffen werden.

>ist aber bei vielen Kindern nicht mehr wahrnehmbar- da sie keine Disziplin und Durchhaltevermögen lernen durch antiautoritär erziehende Eltern.

Und Technik. Die Smartphones trainierung uns eher sofortige und anstrengungslose, kleinere Belohnungen vorzuzuziehen.

Gravatar: Freidenker

@ Ente pente

Sie schreiben:

"Da bin ich teilweise anderer Meinung. Mit Faulheit und Unfähigkeit wird eventuell Weniges spaß machen. Man kann aber fleißig sein, bei den Dingen die einen Spaß machen. Das ist dann ein sinnvoller Individualismus. Wir können vieles ganz toll, aber unser Umfeld sorgt dafür, dass wir faul und angepasst werden."

Ich habe noch keinen Faulen gesehen, dem die Sache, die er eigentlich gerne könnte, Spaß gemacht hat, wenn er dabei zu faul war, sie zu üben. Das Gegenteil ist der Fall - weil solche Menschen wegen ihrer Faulheit nur Misserfolge ernten können , macht es ihnen mit der Zeit immer weniger Spaß. Und das Umfeld, von dem Sie schreiben, dass angeblich "wir" - Sie wohl, aber nicht alle Anderen - faul werden, besteht eben aus Eltern und Pädagogen, welche Kinder antiautoritär erziehen.

Und ein "sinnvoller Idealismus", wie Sie es nennen und der aus Fleiß entsteht, ist aber bei vielen Kindern nicht mehr wahrnehmbar- da sie keine Disziplin und Durchhaltevermögen lernen durch antiautoritär erziehende Eltern.

Gravatar: W.E. Mai

Der Autor von "Die antiautoritäre Erziehung am Beispiel Summerhill", Alexander Sutherland Neill, schrieb über eine freie und demokrat. Erziehung. Die Begrifflichkeit, "antiautoritär" mochte er eigentlich nicht.
Dieses Buch des A. S. Neill formulierte viele Impulse und Einsichten, traf den Nerv der Zeit deutsche Üersetzung Bestseller). Größte Stärke: Konsequenz. Neill glaubte, dass Kinder/Jugendliche die Fähigkeit besäßen, den/ihren Weg in Freiheit selbst zu finden.
Radikale Philosophie der Schule Summerhill (gegründet 1921; es gibt sie noch heute):
Max. Freiheit, kein Zwang. Schule wird auf die Bedürfnisse der Kinder ausgerichtet (sie selbst zu sein), nicht umgekehrt. So im ersten Kapitel seines Buches:
Dazu muss auf alle Disziplinarmaßnahmen, auf suggestive Beeinflussung, Lenkung, jede ethische und/od. religiöse Unterweisung verzichtet werden. Teilnahme am Unterricht ist freiwillig. Ansicht: Der Unterricht an sich spielt keine besonders große Rolle.

Die Helikopereltern heutiger Zeit machen "ihr" Kind zu einem Projekt. Edelmutti bringt es im SUV direkt vor die Schule, ohne Rücksichtit auf die Verkehrs- und die Sicherheit anderer (fußläufiger) Kids. Sie riefen zuerst und am lautesten nach Tempo 30 kmh, halten sich häufig selbst nicht dran. Wer sich's irgendwie leisten kann, bringt den Nachwuchs ohnehin in private Schulen. Dort kann man sich Disziplinlosigkeit nicht leisten; die elterlichen Erz.-Defizite sollen dort aufgefangen/ausgeglichen werden.
Die staatl. (insb. Grund-)Schulen mit ihrem inzw. häufig mehr als 50 % Anteil von Migrationshintergrund-Kindern, die großteils der deutschen Sprache nur mangelhaft mächtig sind, können dies nicht leisten. Kids aus prekären sozialen Verhältnissen haben denkbar schlechtere Startchancen; Hartz-IV-Biografien werden inzw. schon vererbt - soviel i.S. Disziplin und zum Vorbild "Elternhaus".
Dazu marode Schulen, die kindl. Lernmoral kaum stärken dürften.
Diese Zeitbombe tickt inzw. nicht mehr nur, sondern zeigt ihre katastrophale Wirkung für die Zukunft dieses Landes in immer häufiger auftretenden Explosionen.
Das Versagen der Politik auf diesem Feld ist hies. Überzeugung/Meinung nach mit das Schlimmste, was man den Länderreg. vorwerfen kann - weil leider jedes Land selbst vor sich hinwurschtelt und insb. die Rot-Grün reg. BL mit ihren "Reform"-Experimenten die Bildung am meisten an die Wand fahren - von Wegen "Wir lassen kein Kind zurück". Und weil Elternhäuser zunehmend von Erz. überfordert sind, sie ihr eigenes Leben nicht "auf die Reihe" bekommen, kommt der Kita mit qualifiziertem Personal eine enorme Bedeutung zu. Doch auch hier hinkt die Politik hinterher.

Gravatar: Wolfgang Steiger Trebus

Am schlimmsten ist, dass die "Generation Blöd" wählen darf, sobald sie 18 geworden ist. Schon die jetzige Politik in Schland besteht grösstenteils aus Nullen. Nicht auszudenken wie unser Vaterland in einigen Jahren aussehen wird!
Mit bio- und auslandsDEUTSCHEM Gruss!

Wolfgang Steiger Trebus

Gravatar: Ente pente

@Dirk S

>Antiautoritäre Erziehung basiert auf der Vorbildfunktion von Erwachsenen und da ganz besonders der Eltern. [...] Und ja, das ist für die Eltern sauschwierig (weil wir objektiv betrachtet schlechte Vorbilder sind).

und

>Nicht erzogen, verwahrlost wurden. Wohlstandsverwahrlosung ist da genau der richtige Ausdruck. "Hier, hast 'ne Playsi, aber nerv nicht."

Meine Zustimmung. Antiautoritäre Erziehung wird zumeist mit Laissez-faire-Erzeihung verwechselt (was aber immer noch besser als autoritäre Erziehung ist). Besser: Klare Grenzen setzen und auch selbst ein Vorbild sein.

So eine Verwahrlosung ist dann auch meist ein Indiz für Kommunikationsstörungen in der Familie. Auf der einen Seite wird Kind/Jugendlicher vor dem elektronischen Gerät gesetzt, auf der anderen Seite ziehen sich diese auch von selbst dorthin zurück.

>Übrigens ist es eine schlechte Idee, im Beisein von Kindern sich über "seinen Scheißjob" zu beklagen (womit wir wieder bei den Schwierigkeiten wären). Das vermittelt denen den Eindruck, dass Arbeiten eine Form von Strafe ist. Dass man, wenn man von der Arbeit kommt, kaputt ist, das ist wiederum leicht zu vermitteln, ist eben eine Anstrengung, so wie Fußballspielen (was als Beispiel der kindlichen Erlebniswelt entspricht).

Eines der schönsten Beispiele, wie ich finde. Im Negativbeispiel wird so aber die Einstellung dann auch an die nächste Generation weitergegeben.

>In Schuld sind die linken Ideologien von "jeder kann es ganz ganz toll", "alles muss immer Spaß machen" und dass Faulheit und Unfähigkeit sogar noch belohnt wird mit Preisen.

Da bin ich teilweise anderer Meinung. Mit Faulheit und Unfähigkeit wird eventuell Weniges spaß machen. Man kann aber fleißig sein, bei den Dingen die einen Spaß machen. Das ist dann ein sinnvoller Individualismus. Wir können vieles ganz toll, aber unser Umfeld sorgt dafür, dass wir faul und angepasst werden.

Manchmal ist auch das Gegenteil der Fall: Das Umfeld programiert die Kinder/Jugendlichen, dass sie nicht können. Die werden dann auf die Hauptschule ausgesiebt und lernen dort auch nie etwas was ihnen wirklich Spaß macht. Da folgt bei manchen dann die späte Erkenntnis, dass man doch wesentlich mehr kann.

Gravatar: Freidenker

@ Dirk S.

Sie schreiben: "Wie schon geschrieben, die Eltern verwechseln "antiautoritäre Erzeihung" mit "mach, was du willst"."

Das i s t antiautoritäre Erziehung, was diese unfähigen Eltern praktizieren - und zwar in Reinform!
Was S i e unter "antiautoritärer Erziehung" verstehen oder die Version, die der Begründer A.S. Neill in "Summerhill" zum Ausdruck gebracht hat, spielt überhaupt keine Rolle, denn es ist lediglich Ihre oder Neills Wunschvorstellung, wie diese aussehen sollte. Solange z. B. nicht die Eltern über wichtige Dinge entscheiden, sondern das Kind - oder das Kind quasi alles machen kann, was es selbst will und auch keine negativen Konsequenzen zu spüren bekommt, wenn es sich danebenbenommen hat, ist es eine antiautoritäre Erziehung. Und genau d a s passiert in Deutschland!
Daher wird mit Recht von "antiautoritärer Erziehung" gesprochen.

Sie schreiben: "Die elterliche Autorität wird nicht durch Gewalt, sondern durch Vorbild hergestellt. Und ja, das ist für die Eltern sauschwierig (weil wir objektiv betrachtet schlechte Vorbilder sind)."

Wenn S i e ein schlechtes Vorbild sind und es "sauschwierig" für Sie ist, eines zu werden, müssen das andere Eltern noch lange nicht sein. Maßen Sie sich also mit Ihrem "wir" nicht an, alle Eltern als unfähig hinzustellen, ein Vorbild zu sein.
Und übrigens: So, wie Sie "Antiautoritäre Erziehung" beschreiben, widersprechen Sie sich selbst. Auch wenn Eltern ihre Autorität dadurch zeigen, dass sie als Vorbild wirken, handelt es sich e b e n s o um eine a u t o r i t ä r e Erziehung - nur eben mit anderen Mitteln als z. B. mit Schlägen.
Der Artikel aber handelt von antiautoritärer Erziehung - und darauf habe ich auch entsprechend geantwortet.
Sie sollten also exakt bei den Begriffen bleiben und nicht "antiautoritär" mit "doch autoritär" verwechseln.

Sie schreiben: "Nicht erzogen, verwahrlost wurden."

Nein - nicht verwahrlost, sondern e r z o g e n !
Wenn ein Kind z. B. für eine schlechte Leistung auch noch gelobt wurde, ist das ein Erziehungsakt und hat doch nichts mit Verwahrlosung zu tun.
Oder wenn die Eltern sich ungerecht gegenüber einer Lehrkraft verhalten, weil sie die Missetaten des Kindes decken, dies auch noch im Beisein des Kindes, hat das ebenso nichts mit Verwahrlosung zu tun, sondern nur mit Erziehung.

Sie sollten nur dann jemandem widersprechen, wenn es sinnvoll ist - aber nicht ohne verstanden zu haben, was Sie vorher gelesen haben.

Gravatar: Volker Schulz

Die antiautoritäre Erziehung wird grundlegend mißverstanden. Ich habe vor 50 Jahren das vielleicht erste Buch dazu in der Schule gelesen, im Titel stand Summerhill, den Autor weiß ich nicht mehr.

Die Erziehung basiert mitnichten darauf, daß alle alles dürfen und es keine Regeln gibt. Die Gruppe, die Gesellschaft übernimmt die Aufgabe der Erziehung. Zwar darf jeder tun und lassen, was er will, muß aber auch die Konsequenzen tragen, und zwar bedingungslos.

Zwei einfache Beispiele:
Ein Kind zerstört sein Bett. Folge: Es muß dann eben auf dem Fußboden schlafen.
Ein Kind zerdeppert die Fenster eines Schlafsaals. Dann ist es eben kalt und windig, die Gruppe muß mitleiden und wird den Übeltäter disziplinieren.

Wenn ich mir nun anschaue, was in manchen Flüchtlingsheimen so vorgeht, dann wird da das genaue Gegenteil einer antiautoritären Erziehung praktiziert. Doch das versteht kaum jemand.

Gravatar: rainer stelling

Disziplin, Autorität, Respekt all das wurde abgeschafft, weil es den Kindern nach dem Kriege besser gehen sollte als den Eltern. Also sucht nicht danach, gebt Euch mit dem zufrieden was Ihr geschaffen habt und versucht in diesem Chaos wenigsten Euer Leben einigermaßen gut zu Ende zu bringen.

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