Wahl des Ministerpräsidenten in Thüringen

CDU-Vize über Merkel: Erinnert an »tiefste DDR-Zeiten«

Der Fraktions-Vize der CDU in Thüringen äußert sich zum Sturz des Ministerpräsidenten. Und er redet Klartext.

Gerd Seidel / Rob Irgendwer [CC BY-SA 3.0 DE]
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In einer Erklärung zum Sturz des am 5.Februar von der Parlamentsmehrheit im Erfurter Landtag gewählten Ministerpräsidenten Thomas Kemmerich findet der Fraktions-Vize der CDU deutliche Worte zur Art und Weise, wie das Kanzleramt in jenen entscheidenden Stunden agiert hat: »Da habe ich mich an tiefste DDR-Zeiten erinnert gefühlt«, sagte Heym laut Welt.

Weiter sagte Heym, dass man in seiner Partei von der Wahl Kemmerichs durchaus nicht überrascht war: Die Möglichkeit, dass die AfD für Kemmerich stimme, sei berücksichtigt worden. Wörtlich: »Es war der gesamten Fraktion bekannt, dass das passieren kann.«

Damit sind alle Spekulationen über ein peinliches Missgeschick, das CDU und FDP passiert sei, vom Tisch. Die AfD hat die beiden anderen bürgerlichen Parteien ganz und gar nicht übertölpelt. Sie hat mit CDU und FDP eine bürgerliche Mehrheit gebildet.

Nach Einschätzung von Heym, sei die Wahl Kemmerichs »nicht schlimm«. Es wäre eine » kollektive Entscheidung« gewesen. Heym betont: »Einstimmig hat man sich darauf geeinigt.« Für Heym handelt es sich damit um eine demokratische Entscheidung zunächst innerhalb der CDU und dann im Parlament. »Wenn man damit nicht leben kann, muss man die AfD verbieten«, ergänzte Heym.

Eigentlich sagt Heym das Selbstverständlichste von der Welt. Aber im heutigen Deutschland ist es eine Sensation. Denn Heym geht damit nicht nur auf Distanz zur Autokratin im Berliner Kanzleramt, die aus Südafrika zur Rücknahme einer Wahlentscheidung zwingt und zugleich ihre linken Jubelperser ausschickt, sondern er ordnet die Autokratie auch dort ein, wo sie hingehört: In die lange Liste links-autoritärer Regime. Damit will der Fraktions-Vize der CDU in Thüringen nichts zu tun haben. Folgerichtig kritisiert Heym auch die »mediale und gesellschaftliche Hetzjagd« auf Kemmerich.

Das ist Klartext. Und da die Mehrheit der CDU in Thüringen hinter ihm steht, besteht Hoffnung, dass die Parteibasis sich gegen diese Rückkehr in dunkle Zeiten zur Wehr setzen wird.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Habelmann, alfred

Ich stamme aus der ehemaligen DDR, finde es gut Demokratie zu leben.
Was kann ein Politiker dafür gewählt zu werden, was kann daran schlecht sein.
Leider fühle ich mich zur zeit zurüversetzt in die DDR Zeit, als Kinder und Jugendliche an die Straße gestellt worden, hier in Sachen Klimaschutz. Eine Schicht die noch nichts eingezahlt hat, nur von Geldern der Eltern lebt und vom Staat.
Wo Organisationen an Asylanten verdienen und der Staat bestimmt auch.wo glauben stärker ist als der menschlich Verstand, müssen wir unser Land verlassen oder Protest wählen. Haben wir aus der Vergangenheit nichts gelernt.ich sehe hier keinen echten Volksvertreter der das Land führen könnte im Sinne des zahlenden Volkes. In einem Land von Hund und Katze wichtiger sind als Menschen.UKBFP

Gravatar: Karl Napp

Wäre die CDU noch die aufrichtige, mutige, gesetzestreue Partei, als die sie von Adenauer und seinen politischen Freunden gegründet wurde, würde sie im Zusammenhang mit den Ereignissen um Thüringen jetzt ein Parteiausschlußverfahren gegen die Altkommunistin Angelika Merkel starten.

Gravatar: Rita Wiesinger

Ihr Vater war auch hochrangiger SED Mann und es existieren auch einige Fotos mit Merkel in Uniform gemeinsam mit hohen Offizieren.

Daneben arbeiten noch immer IMS für Erika.

Gravatar: Hans Friedrich

Angesichts des herankommenden Virus aus Wuhan wird das alles "Marginalie".

Gravatar: Nathalie Chambart

Der Merkelsche Scherbenhaufen wird immer offensichtlicher. Die CDU war einmal eine Partei mit klaren Vorgaben, in der alle oder fast alle am gleichen Strang gezogen haben. Heute ist sie so zerstritten und gespalten wie nie zuvor. Die Partei schafft sich selber ab oder manövriert sich immer weiter in die Bedeutungslosigkeit.
Das hat allein Merkel zu verantworten. Die AfD soll es freuen.

Gravatar: Regina Ott-Hanbach

Erfreulich, dass sich jemand von der CDU im Staat der Neokommunistin Merkel sich erlaubt, Klartext zu reden.
Merkel hat sich noch nie an Recht und Gesetz gehalten.
Sie ist eben vorbelastet als Sozialistin, die dem DDR-Staat die Treue geschworen hatte. Nun agiert sie in Deutschland als die Rache Honeckers.

Gravatar: siggi

Die Verärgerung Merkels ist verständlich. Seit Jahren predigt sie: Mehrheiten gibt es nur Links. Nun sieht CDU-Michel, es ist nicht so. Wichtig, CDU positioniert sich "Bürgerlich". Daher musste sie die legitime Entscheidung eines freien LT rückgängig machen. Jetzt schon zwingt sie CDU, einem Mann die Stimmen zu geben, den das Volk abgewählt hat. Dieser ist derartig unverschämt der verschämt tuenden Merkel gegenüber, das er fordert die Manipulation ganz offen. Im 1. Wahlgang muss es klappen, sonst gehe ich. Wer es so eilig hat: dann geh doch zu Zalando.

Gravatar: Rainer Berg

Natürlich ist es richtig, was Herr Jeym sagt. Die CDU Politiker merken langsam, dass sie sich positionieren müssen - entweder Links oder AfD. Eine dritte Möglichkeit gibt es nicht. Und natürlich möchten Politiker möglichst gute Positionen haben. Es kommt also darauf an, auf's richtige Pferd zu setzen, sonst kann man schnell die Position verlieren, die man gerade hat. Merkel fackelt bekanntermaßen nicht lange, wenn sie einen "Parteifreund" aus seiner Position befördern will. Es wird künftig viel davon abhängen, wie viele sich von der Merkel-Politik abwenden. Sind es zu wenige, hat jeder einzelne von ihnen schlechte Karten.

Gravatar: Dr. Michael Holz

Dieser CDU-Heym ist nicht "das Licht am Ende des Tunnels" sondern ein Glühwürmchen in der gespenstigen Nacht des Linksfaschismus. Dennoch hat er richtig gehandelt.

Gravatar: Sigmund Westerwick

Ein Mann mit Durchblick

Davon könnte die CDU mehr vertragen, ein CDU Abgeordneter der die geführte Demokratie Merkel als Wiederholung kommunistischer Zeiten benennt.

Den Namen muß man sich merken, im positiven Sinne, mal sehen ob der zur Wahl antreten darf.

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