Streit um Abzug der Bundeswehr aus Incirlik

Cavusoglu: Deutschland steht es frei zu gehen

Die Türkei zeigt sich vollkommen gelassen in dem Streit um einen Abzug der Bundeswehr aus Incirlik. Deren Außenminister Cavusoglu erklärte, wenn Deutschland gehen wolle, ist es seine Sache. Man bettele nicht um eine weitere Truppenpräsenz.

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In die aktuelle Debatte um einen Abzug der Bundeswehr vom türkischen Luftwaffenstützpunkt Incirlik, nachdem von Ankara abermals Bundestagsabgeordneten des Verteidigungsausschusses ein Besuch bei den dortigen Soldaten verwehrt wurde, schaltet sich jetzt die türkische Regierung ein.

Nach Worten des türkischen Außenministers Mevlüt Cavusoglu stehe es den Deutschen frei, ihre Truppen vom türkischen Stützpunkt Incirlik abzuziehen. Deutschland solle aufhören, sein Land herablassend zu behandeln. Die Türkei werde nicht darum betteln, dass die Deutschen bleiben: »Wenn sie gehen wollen, ist das ihre Sache.«

Die Absage des lange vorher angekündigten Besuchs steht möglicherweise im Zusammenhang mit der in Deutschland erfolgten Gewährung von politischem Asyl für mehrere türkische Soldaten und deren Angehörige. Diese werden wegen ihrer mutmaßlichen Verstrickung in den Putschversuch vom Juli 2016 in der Türkei gesucht.

Die Bundesregierung erwägt nach der Absage des Truppenbesuchs erstmals den Abzug der rund 260 dort stationierten Soldaten, die sich von Incirlik aus mit Tornado- Aufklärungsflugzeugen am Kampf gegen die Terrormiliz »Islamischer Staat« (IS) in Syrien und dem Irak beteiligen. Als ein möglicher Alternativstandort wird Jordanien favorisiert.

Außenminister Sigmar Gabriel bat zudem bei seinem US-amerikanischen Kollegen Rex Tillerson um Unterstützung im Streit um Incirlik. Dieser sagte: »Ich glaube, dass die Amerikaner auch ihre Möglichkeiten nutzen werden, um mit der türkischen Seite darüber zu sprechen, dass wir ein anderes Verhältnis miteinander haben müssen als derzeit«.

Mehr dazu unter welt.de

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Katharina

Was machen überhaupt unsere Soldaten in
Feindesland.
Die gehören dort nicht hin.

Gravatar: Dirk S

@ renhard

Das Problem der Osmanen (und nicht nur der, da unten haben viele die gleiche Meise) ist ganz einfach, dass sie eigentlich wandelnde Minderwertigkeistkomplexe sind. Die brauchen diese Selbstüberhöhung, um ihre Minderwertigkeitsgefühle zu kompensieren. Sinnvoller wäre natürlich eine fachgerechte Therapie, nur die einsehen, dass sie ein Problem habe, ich weiß nicht...

Eigentlich ist es richtig, über diesem pupertären Verhalten zu stehen, allerdings wäre es ab und zu mal angebracht, so etwas wie erzieherische Maßnahmen durchzuführen. Das kann schon ein öffendliches "der nu wieder", "wenn er meint" sein, ein dezentes Kopfschütteln oder ähnliches. Eine Reakton in die Richtung "es lohnt sich nicht, sich darüber aufzuregen". Da schmerzt solche kleinen Großmäuler ganz besonders und treibt sie dazu, sich erst recht der Lächerlichkeit preis zugeben. Denn so benimmt sich die türkische Regierung zur Zeit: lächerlich.

Aber trösten Sie sich, Recep und sein Gefolge werden sich nicht nur wieder einkriegen, sondern auch noch ganz lieb bei den Europäern angekrochen kommen. Denn Recep ist gerade dabei, die türkische Wirtschaft in den Orkus zu nuscheln. Der Tourismus liegt darnieder, außer etwas Binnentourismus läuft da nicht mehr viel, nachdem Recep erst die Russen, dann die Niederländer und die Deutschen vergrault hat und die in Europa lebenden Türken (und Türkischstämmige) sich nicht sicher sein können, nach einem Türkeiurlaub wieder nach Europa zurück kehren zu können. Und auch in andren Bereichen werden ihm die Investoren noch davon laufen, Handel, ja gerne, am besten gegen Cash, aber investieren (und damit Arbeitsplätze schaffen), ach nee, lass ma, lieber nicht, zu viel Osmanisches Reich, zuwenig Rechtssicherheit.

Dem Sultan werden seine Untertanen noch den Palast heiß machen, dem kann der sich sicher sein, wenn es so weiter geht. Und so können auch wir Europäer was gegen die Diktatur in der Türkei tun: Einfach wo anders Urlaub machen. Z.B. die Griechen würden sich freuen (was für Türken nebenbei noch die Höchststrafe wäre), Spanien könnte auch noch den einen oder anderen Touristen gebrauchen. Und zur Not geht immer noch Malle ;-) .

Reisefreie Grüße,

Dirk S

Gravatar: renhard

Ich war leider nicht Ohrenzeuge bei dem, was der tür-
kische Aussenminister in Punkto Incirlik und deutscher Truppenabzug, gesagt haben soll. Aber selbst wenn nur die Hälfte davon tatsächlich so von Ihm geäußert worden ist, ist das eine Verächtlichmachung und Verhöhnung
deutscher Soldaten die ohnegleichen ist.

Von mal zu mal wird seitens der Türkei die deutsche
Regierungschefin der Lächerlichkeit preisgegeben, die
an keinem Ihrer Vorgänger auch nur ansatzweise geübt
wurde. Es zeigt sich immer deutlicher ab, wohin der wei-
tere Weg Deutschlands unter Merkel führt. Die Türken
zeigen Ihr unzivilisiertes Machoverhalten mittlerweile
nicht mehr nur im privaten Bereich, sondern jetzt auch
öffentlich gegenüber einer weiblichen Regierungschefin
die Deutschland vorsteht.

Und Ihr Buckeldiener Gabriel hat nichhts eiligeres zu tun,
als die U.S.A. um Hilfe und Unterstützung gegenüber dem türkischen Islamistenführer Erdogan in Sachen In-
cirlik, zu bitten. Was für eine Blamage für unser Land!

Und die deutschen Wählermassen agieren wie sie immer
agiert haben: tumb, taub und nach dem Dreiaffenmotto:
Nichts hören, Nichts sehen, Nichts sagen!

Ich wünschte ich wäre noch ein junger Mann. Ich würde
meine Schnürsenkel in Windeseile schnüren und meine
deutsche aber auch europäische Heimat so schnell als
möglich verlassen. Ich würde ein Land wählen, daß Stolz
wäre auf sich, auf seine Kultur (Leidkultur) und offen für
Fremde aber mit klarer Kante dergestalt, daß Fremde die dort leben wollen sich zu assimilieren haben damit
Sie in der Öffentlichkeit keinen Störfaktor abgeben.

Europa und insbesondere Deutschland und Frankreich
sowie alle anderen EU-Glieder, mit Ausnahme der Vise-
grad-Staaten, sitzen auf einem gesellschaftlichen und
finanziellem Pulverfass, daß früher oder später hoch-
gehen wird. Und ich sehe in Deutschland weit und breit
keine Verhaltensänderung unter den Einheimischen.
Und genau dieses Hingeben dieses angeblich doch
nichts ändern können, hat Deutschland schon zweimal
in die Katastrophe geführt. Und heute kommt noch der
eigene Haß in manchen deutschen Köpfen auf das eige-
ne Land, die eigene Heimat hinzu. Das sind keine guten
Aussichten.

Gravatar: P.Feldmann

Die türkische Haltung (und die bisherige insuffiziente Merkel -Politik) machen die deutschen Soldaten zu Geiseln.
Ob der Einsatz sinnvoll und mit den Statuten verträglich ist, steht dabei nochmal auf einem ganz anderen Blatt!

Falls die deutsche "Regierung" nicht umgehend die Vorlage jenes türk.Ministers aufgreift, ist sie mit blinden Kartoffeln geschlagen!
Die Frage stellt sich ja noch weitergehend: Was ist das für ein Bündnis für Recht und Gerechtigkeit, in dem Länder mit dem mangelhaften Rechtsverständnis der Türkei als sogen."Partner" Deutschlands gehalten werden?

Die sogen."Regierung Deutschlds." kann sich gerne weiter lächerlich machen, aber sie hat eine Fürsorgepflicht gegenüber den Soldaten, der sie ohne wenn und aber nachkommen muß!
Es reicht nicht, wenn man rosa Plüschbärchen über den Bosporus wirft und dabei einmal tief ein-und ausatmend den synkretistischen Schicksalsgötzen bekniet, es braucht KLARE Konzepte und Stringenz im Handeln!

Gravatar: siggi

Nach dem Krieg, ist vor dem Krieg. Merkels NATO-Krieg gegen Damaskus nun erledigt. Türkei war Frontstaat gegen die IS, die sie und Berlin begünstigten, BW-NATO musste also vor Ort sein, BW marschierte. Deutsche Fregatten patrouillieren vor der Küste am Bosporus, BRD nimmt vertriebene Syrer in großen Mengen auf. Die Balkan-Route ist Schlüsselposition. Alles macht Sinn. Nun sagt Trump Schluss, Erdogan hat es verstanden, nur Gabriel noch nicht.

Gravatar: Ich

Würden die Deutschen gefragt und über die verbrecherischen Einsätze der Nato unter der Befehlshoheit der USA durch freie Medien informiert, wären wir souverän, dann gäbe es keine Nato, sowie es keinen Warschauer Pakt mehr gibt.
Leider hatte der Wenn und der Hätt noch nie Etwas!

Gravatar: Stephan Achner

In diesem Punkt hat der türkische Außenminister völlig recht. Ob die Bundeswehr in Incirlik stationiert ist oder nicht, ist militärisch ohnehin bedeutungslos.

Also, liebe Bundeswehr, macht Euch endlich auf den Weg nach Hause, wo ihr nach dem Willen des deutschen Grundgesetzes auch hingehört.

Gravatar: Dirk S

Zitat:"Cavusoglu: Deutschland steht es frei zu gehen"

Wenn das so ist... Na denn, tschüß!

Verabschiedenen Grüße,

Dirk S

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