Öffentlicher Glaubensabfall

Caritas fordert Kostenübernahme für Abtreibungen

Die Kosten für eine Abtreibung sollen von der Allgemeinheit getragen werden. Diese Forderung kommt nicht von der SPD, den Grünen oder der FDP. Ausgerechnet die Caritas, der größte katholische Sozialverband, will Abtreibung zur normalen Gesundheitsdienstleistung machen.

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Am Ende ihres Interviews mit der Katholischen Nachrichtenagentur (KNA) ließ Eva Maria Welskop-Deffaa, Präsidentin der Caritas, die Bombe platzen. Schwangere Frauen dürften nicht mit den Kosten einer Abtreibung belastet werden, befindet die Funktionärin. Die Aufwendung für eine Abtreibung müssten den Frauen erstattet werden. Von wem, sagt Welskop-Deffaa nicht. Aber es ist klar, dass sie auf die Krankenkassen, ergo den Steuerzahler zielt. Diese »Reform des Schwangerschaftskonflikts« bezeichnet die Caritas-Präsidentin im Interview indirekt als „Kultur der frühen Hilfen, damit sich eine junge Familie nicht überfordert fühlt«. Angesichts der jüngst stark gestiegenen Abtreibungen in Deutschland ist dieser Vorstoß der Caritas-Präsidentin weit mehr als eine bloße zusätzliche Belastung der Steuerbürger. Es ist ein Offenbarungseid der katholischen Kirche, bei der das Eintreten für den Lebensschutz kaum noch mehr ist als ein wohlfeiles Lippenbekenntnis zur Sonntagspredigt. Denn bislang hat sich kein Bischof zu diesem ungeheuerlichen Vorstoß geäußert.

Die Kosten für die Beseitigung eines ungeborenen Kindes – in der Regel liegen diese zwischen 300 bis 700 Euro – stellt für die Caritas also eine unzumutbare Belastung für eine Frau dar, wenn sich diese gegen ihr eigenes Fleisch und Blut entscheidet. Eine Kostenübernahme für die Tötung des Ungeborenen würde den Weg von Abtreibung in den Leistungskatalog der Krankenkassen ebnen und die Tötung des Ungeborenen zu einer normalen »Gesundheitsdienstleistung« machen. Es wäre die Quasilegalisierung von Abtreibung, ohne dass der Gesetzgeber tätig werden müsste. Aber keine Bange: Die Bundesregierung sitzt bereits dran. Eine von der Regierung beauftragte Kommission beschäftigt sich damit, alle Maßnahmen und Regelungen rund um den kümmerlichen Rest von Lebensschutz, den es noch gibt, »gesetzeskonform« abzuräumen. Die Forderung von Welskop-Deffaa fällt also keineswegs zufällig in diesem Sommer.  

Abtreibung ist die radikalste Form einer Gesellschaft, das Lebensrecht und die unantastbare Würde der Ungeborenen zu verneinen und zu banalisieren. Welskop-Deffaas Argumentation dreht den Fokus einfach um und macht ein paar Hundert Euro Tötungsgebühr, die Frauen angeblich nicht aufbringen können, zu dem eigentlichen Problem, das gelöst werden müsse. Wie tief können diese Funktionäre, die katholisch zu sein vorgeben, eigentlich noch sinken?

Welskop-Deffaa ist kein unbeschriebenes Blatt. Ursula von der Leyen holte die Volkswirtin 2006 in das Familienministerium als Abteilungsleiterin für Gleichstellung und Chancengleichheit. Mit ihr zusammen arbeitete die sozialistischste aller CDU-Ministerinnen die Reformen aus, die dank Kita-Offensive, Krippenbau und Streichung des Erziehungsgelds zur vollständigen Vernichtung der Wahlfreiheit von Familien führte. Durch finanziellen Druck sollten vor allem Mütter gedrängt werden, sich möglichst früh nach der Geburt des Kindes wieder dem Arbeitsmarkt zur Verfügung zu stellen. Die wirtschaftliche Erpressung der Familien durch das von der Leyen/ Deffaa-Programm hat funktioniert: Heute befinden sich knapp die Hälfte der Kinder unter drei Jahren in Fremdbetreuung, ganz einfach deshalb, weil die meisten Familien nur im Doppelverdiener-Modell finanziell überleben können.

Welskop-Deffaa blieb im Familienministerium bis 2012, als sie die Nachfolgerin von der Leyens, Kristina Schröder, überraschend in den Ruhestand versetzte. Es wird gemutmaßt, dass der eher konservativ eingestellten Schröder die radikalfeministische Ideologie von Welskop-Deffaa zuviel wurde, die sich zudem für strikte Frauenquoten einsetzte. Nach ihrer Entlassung kam die stramm auf linke Linie gebürstete Funktionärin bei der Vorstandsetage von Verdi unter. 2016 wurde die heute 65-jährige in den Caritas-Vorstand gewählt, dessen Vorsitz sie 2021 übernahm. Ihre linksfeministischen Ansichten scheinen selbst essentielle christliche Glaubensgrundsätze zu verdrängen. Ein Schlag ins Gesicht für jeden Gläubigen. Aber schlimmer noch: Es wundert eigentlich keinen mehr, zu tiefgreifend und umfassend ist der linke Marsch durch die Institutionen.

Ein Gastbeitrag der Initiative Christenschutz

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: maasmaennchen

Bei Ausländern???Ja!!!Von denen gibt,s genug wir brauchen mehr Deutsche.

Gravatar: asisi1

Und ich fordere zu aller Erst "Selbstverantwortung"!
Jeder soll Leben wie er will, muss aber auch für seine Lebensweise selbst gerade stehen.
Heute wird jeder Mist auf die Allgemeinheit abgeschoben! Ich bin auch nicht beim fixxx dabei, also warum soll ich für die Dummheit zahlen?

Gravatar: Freiherr-von-Preu

Caritas fordert Kostenübernahme für Abtreibungen
Besser wäre doch Abschiebungen.

Gravatar: egon samu

"Katholisch" heißt nicht gläubig.
Betrachtet man die lange Geschichte dieses Vereins, sieht man entsetzliche Morde, Unterdrückung, Betrug, Menschenverachtung und Machtgeilheit.
Von Homosexualität und Pädophilie ganz zu schweigen.
Die beste Idee meines Lebens war, als hineingeborener Katholik vor 40 Jahren zusammen mit meiner Ehefrau ausgetreten zu sein.

Gravatar: werner S

Die katholische Kirche hat seit ihrem Bestehen noch nie irgendeinem Gott gedient. Sie war schon immer der Vollstrecker der Mächtigen, um das Volk zu unterdrücken, reglementieren und zu bestrafen.
Die Bundesländer zahlen jährlich ohne irgend einem Grund und Legitimation 600 Millionen Euro Steuergelder des Volkes an die Kirche.
Ohne Kirchensteuer, die zahlen die Mitglieder extra.
Der Bund der Steuerzahler bemängelt das schon seit Jahren.
Der überflüssigen Union von der Mitte vor allem, geht das am Arsch vorbei.

Gravatar: Karl Biehler

Es gibt Licht und Schatten. Leben oder Tod. Diese satanistischen Figuren sind für den Tod!

Gravatar: Fritz der Witz

Dieser Glaubensabfall ist schon seit sehr langer Zeit für jeden, der mit offenen Augen und Ohren durchs Leben geht, festzustellen

Das Millionenheer der "katholischen" Schlafschafe gehört allerdings nicht zu diesem erlauchten Kreis.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Die Kosten für eine Abtreibung sollen von der Allgemeinheit getragen werden. Diese Forderung kommt nicht von der SPD, den Grünen oder der FDP. Ausgerechnet die Caritas, der größte katholische Sozialverband, will Abtreibung zur normalen Gesundheitsdienstleistung machen.“ ...

Weil das Franzi als Stellvertreter des von der Göttin(?) scheinbar kaltgestellten Alten ein strikter Abtreibungsgegner ist?
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/150470/Schwangerschaftsabbruch-und-Leihmutterschaft-Vatikan-veroeffentlicht-Erklaerung#:~:text=Der%2087%20Jahre%20alte%20Papst,austr%C3%A4gt%20und%20dann%20anderen%20%C3%BCberl%C3%A4sst.

Könnte das bei dieser Einheit(?) in der kath. Kirche nicht auch ein wesentlicher Grund dafür sein, dass ihr immer mehr ihrer Schäfchen den Rücken kehren???
https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/katholische-kirche-austritte-mitglieder-schwund-100.html

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