Kritik an Sonderausgabe der Wochenzeitung »Das Parlament«

Bundestagszeitung mit Lob auf das kommunistische China

China wird in einer Sonderausgabe der Bundestagszeitung »Das Parlament« als Vorbild für aufsteigende Länder in Asien, Südamerika und Afrika und als »erfolgreichster Einparteienstaat der Geschichte« gelobt. Die massiven Proteste in Hongkong bleiben ausgeblendet.

Foto: Das Parlament (Screenshot)
Veröffentlicht:
von

Die vom Deutschen Bundestag herausgegebene Wochenzeitung »Das Parlament« steht in der Kritik. Ungeachtet der aktuellen demokratischen Proteste in der Sonderverwaltungszone Hongkong gegen das autoritäre Regime in Peking wird in einer Sonderausgabe zum 70. Jahrestag der Volksrepublik China das kommunistische Land mit großem Lob überschüttet.

In der Titelstory wird glorifiziert, wie China sich über die vergangenen Jahrzehnte kontinuierlich den Status einer Weltmacht erkämpft habe, die mittlerweile in der Position sei, ihre Vorstellungen von Politik, Wirtschaft und Freiheit durchzusetzen. Dabei heißt es, China könne Vorbild für andere aufsteigende Länder in Asien, Südamerika und Afrika sein.

Im weiteren werden unter dem Titelaufmacher »American Dream in China« chinesische Innovationen wie das umstrittene Sozialkredit-System, der Aufstieg Xi Jinpings zum mächtigen Staatslenker und das Streben Chinas zur Technologieführerschaft bei Erneuerbaren Energien behandelt.

Zwar beschäftigt sich »Das Parlament« im weiteren auch mit der prekären Menschenrechtslage, mit umstrittener Überwachungstechnologie und Unterdrückung der Meinungsfreiheit in China, doch man sucht Berichte über die gewalttätigen Auseinandersetzungen, die Polizeigewalt und den Militäraufmarsch an der Grenze zu Hongkong vergeblich.

Stattdessen findet man Lobeshymnen, in denen die Volksrepublik China als »das erste sozialistische System, das funktioniert« genannt wird. Im Artikel »Ein Land, Eine Partei« von Handelsblatt-Korrespondent Finn Mayer-Kuckuk heißt es, China sei der »erfolgreichste Einparteienstaat der Geschichte«.

Und das obwohl  Mayer-Kuckuk auf Twitter durchaus eine Position für die Demonstranten in Hongkong und gegen das kommunistische Regime einnimmt, in der Wochenzeitung des Bundestages bleibt solche Kritik weitgehend ausgeblendet. Die Geschehnisse in Hongkong spielen keine Rolle.

In der »Bild«-Zeitung zeigte sich der oppositionelle Studentenführer Joshua Wang aus Hongkong schockiert über das viele Lob für den Einparteienstaat China: »Der Artikel zeigt die totale Ignoranz der deutschen und europäischen Politik in Bezug auf China. Während wir auf den Straßen von Hongkong für unsere Freiheit kämpfen, wird in der Zeitung des Deutschen Bundestags über die angeblichen Erfolge des chinesischen Regimes berichtet.«

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Bundestagszeitung mit Lob auf das kommunistische China“ ...

Wen wundert´s, wenn man erkennt, wie viel DDR in Angela Merkel steckt und das es scheinbar der ´DDR-Sozialismus` ist, der einzig und allein ihre Politik bestimmt???

„Auffällig auch: früher bekämpfte die CDU stets jeden Totalitarismus. Seit Merkels Umbau der CDU“, ..., „wird nur noch der verfassungsfeindliche Extremismus auf der einen Seite, der von rechts bekämpft, nicht aber der linksextreme Totalitarismus (und auch nicht der dritte Totalitarismus des Islam)“!!!
https://www.tabularasamagazin.de/wieviel-ddr-steckt-in-angela-merkel-wie-bestimmt-der-sozialismus-ihre-politik/

Gravatar: Thomas Waibel

Paßt sehr gut zu der Erklärung von Habeck, China sei ein Modell für Deutschland, weil dort alles ruck, zuck gehe.

Sollte jemand etwas gegen eine Ruck-Zuck-Maßnahme unternehmen, wird er ruck, zuck erschossen oder er kommt ruck, zuck ins Arbeitslager.

Die nächsten gegen die das kommunistische Regime Ruck-Zuck-Zwangsmaßnahmen treffen wird, sind die Hong-Kong-Chinesen.

Und die Politiker der Alt-Parteien, auch die Öko-Marxisten von Habeck, die in Namen der Humanität Hunderttausende von "Flüchtlingen" einreisen lassen, werden dazu schweigen.

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang