Während Soldaten personelle und materielle Ausstattung beklagen

Bundesregierung weitet sechs Auslandseinsätze der Bundeswehr aus

Soldaten bewerten bei Personal und Material die Situation der Bundeswehr aktuell so angespannt, dass diese eigentlich kurz vor dem Zusammenbrechen ist. Trotzdem hat die Bundesregierung nun beschlossen, sechs Auslandseinsätze der Truppe auszuweiten.

Foto: ISAF Headquarters Public Affairs Office/ Wikimedia Commons/ CC BY 2.0
Veröffentlicht:
von

Die geschäftsführende Bundesregierung hat auf ihrer wohl letzten Sitzung in alter Besetzung die Verlängerung von sechs Bundeswehreinsätzen mit derzeit rund 2.600 Soldaten beschlossen. Darunter fallen auch die Missionen der deutschen Streitkräfte in Mali, in Afghanistan und im Kampf gegen den IS im Irak und in Syrien, die alle drei personell oder geografisch ausgeweitet werden sollen.

Die Afghanistan-Truppe soll dabei von derzeit höchstens 980 Soldaten auf bis zu 1.300 aufgestockt werden. Es ist bereits die zweite Verstärkung seit dem Ende des Nato-Kampfeinsatzes 2013, wo eigentlich schon der komplette Abzug ins Auge gefasst war. Angeführt wird als Grund die miserabele Sicherheitslage in Afghanistan dazu, so dass das Land zum größten Einsatz der Bundeswehr wird. Die letzte Entscheidung fällt hierzu der Bundestag. Allerdings gilt ein Ja durch die Stimmen von Union und SPD als recht sicher.  

Ausgeweitet werden soll auch der Einsatz im westafrikanischen Mali, der als der gefährlichste der Bundeswehr gilt. Statt bisher höchstens 1.000 sollen künftig sich bis zu 1.100 Soldaten an der UN-Mission zur Stabilisierung des Landes beteiligen, in dessen Norden islamistische und andere Rebellengruppen aktiv sind.

Hingegen soll der Ausbildungseinsatz im Irak zur Unterstützung des Kampfes gegen die Terrororganisation »Islamischer Staat« (IS) personell etwas zurückgefahren, aber geographisch ausgeweitet werden. War man bisher nur in der Kurdenregion im Norden des Landes zur Ausbildung und Beratung der Streitkräfte aktiv, soll das nun künftig im ganzen Land stattfinden. Neuer Schwerpunkt wird die Unterstützung der Armee der irakischen Zentralregierung in Bagdad sein.

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen wandte sich bei ihren Ausweitungsplänen gegen Befürchtungen, die Bundeswehr könne wegen des schlechten Zustands ihres Materials die Auslandseinsätze nicht bewältigen. »Wir haben ein Prinzip in der Bundeswehr, dass alles sich auf den Einsatz konzentriert«, sagte die CDU-Politikerin. Sie bejahte allerdings, dass weiter massive Investitionen in die Truppe nötig seien.

Kritik kommt vom Forum kritischer Soldaten in der Bundeswehr, die den schlechten Zustand der Truppe beklagt. Der Sprecher des Arbeitskreises Darmstädter Signal, Florian Kling, erklärte zur Ausstattungssituation der Bundeswehr: »Nein, sie kann das nicht schaffen. Wir haben ja noch nicht mal die Flugzeuge, um unsere Soldaten überhaupt in diesen Auslandseinsatz zu fliegen. Die Situation bei Personal und Material ist so angespannt, dass die Bundeswehr eigentlich kurz vor dem Zusammenbrechen ist.«

Vom Bundeskabinett wurden auch drei Einsätze verlängert, die von der deutschen Öffentlichkeit kaum beachtet werden. So sind für die im Mittelmeer stattfindende Nato-Operation »Sea Guardian« weiterhin bis zu 650 Soldaten vorgesehen. Derzeit sind es 190. Ferner soll sich die Bundeswehr weiterhin an den beiden UN-Friedensmissionen im Südsudan und im Sudan mit jeweils bis zu 50 Soldaten beteiligen. Derzeit sind es zusammen rund 20. Insgesamt beteiligt sich die Bundeswehr mit 3.600 Soldaten an 14 internationalen Einsätzen.

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: Michael

Bevor sie Familienministerin wurde, hatte sie zumindest was die Reproduktion betrifft, überdurchschnittliche Erfahrung. Warum sie zur Verteidigungsministerin ernannt wurde kann eigentlich nur bedeuten, dass der zuständige Minister da sowieso nichts zu melden hat, das entscheiden andere.

Gravatar: wufko

Schickt die Gender- Weiber Merkel, Albrecht/Leyen usw, alle an die vorderste Front.
Vom sicheren Platz aus kann man leicht kommandieren.
Diese Merkel Bande erfüllt nur Wallstreet-Forderungen,
aber das deutsche Volk ist dieser Bande Scheiß egal.
Diese verlogene Bande ruiniert unser schönes Deutschland.

Gravatar: Alfred

Was wollen wir uns da einmischen. Die DDR 2.0 ist gewählt und gewählt ist nun mal gewählt.
Die deutschen NATO-Soldaten machen es freiwillig unter amerikanischem Kommando.
Mein Missfallen haben sie.

Gravatar: Schulz

Die groko macht doch alles richtig, weiter so:
- die habwegs kampffähige truppe wird aus dem land verschafft
- zu hause bleibt der rest der "gurketruppe" bzw. bewaffneter thw. stimmt nicht ganz: es gibt nur 120.000 gewehre für 170.000 mann
- damit ist die landesverteidigung (meine deutschland) gleich null
- die invasoren haben damit ein leichtes spiel
- frage: wer soll uns noch vor den "goldstücken" schützen?

Gravatar: k.becker

Alles nicht so schlimm.
Wir (vdL) wollen zwar mit den Großen Hunden pinkeln, können aber das Bein nicht heben.
Unsere Soldaten für den Einsatz sind Söldner, gehen freiwillig in den Einsatz und lassen sich 5 stellige Prämien dafür zahlen.
Hintergründe, für das Kriegsspielen, werden den Bürgern bewußt vorenthalten. Dummschwätz in der Regierung siegt.
Wir hatten eine Verteidigungsarmee, Bürger in Uniform - heute nur noch Söldner!

Gravatar: D.Eppendorfer

Im Gegensatz zur früheren ausschließlich der Landesverteidigung dienenden Bundeswehr, einer Wehrpflichtarmee mit dem Bürger in Uniform, besteht die heutige aus Freiwilligen, also Berufssoldaten und *tinnen.

Mein Mitgefühl hält sich also in Grenzen, wenn die sich von höherem Sold gelockt, irgendwo hin befehlen lassen, um dort für absurde Politikziele zu leiden und verrecken.

Hätten ja auch Handwerker werden können, um den 'goldigen' Importmuselmassen bei uns schicke Häuser zu bauen. Die kreperen aber wohl lieber beim Brunnen- und Brückenbau fern der Heimat bei religionsfanatischen primitiven Steinzeitvölkern. Ok, deren Entscheidung.

Ist aber typisch für die aktuelle Kollektivpsychose des gutmenschlichen Micheltums.

Und über allem Kadaver-Gehorsam schwebt die Drei-Wetter-Taft-Stahlhelmfrisur der befehlshabenden Blonduschi aus der Hannover-Filzokratie und produziert wie am Fließband neue Heldentote. Juckt aber keine Piefkesau, denn Krieg spielen tat der rechthaberische doidsche Übermensch immer schon gerne.

Gravatar: Kai Stiglat

Inlandseinsätze zum Schutz der Bürger wären sinnvoll. Nicht sinnlose Auslandseinsätze. Der Feind ist hier angekommen und breitet sich immer weiter aus. Auflösung von No-go-areas wären ein Stichwort. Bewachen von öffentlichen Plätzen, z.B.Bahnhöfen, so wie in Frankreich. Dort patroullieren schwer bewaffnete Einheiten, immer zu viert, an allen wichtigen Knotenpunkten. Habe ich selbst gesehen, macht Eindruck.

Gravatar: Hajo

Die lernen einfach nichts dazu, denn die Welt flächendeckend zu befrieden ist nahezu unmöglich, denn jedes Land was besetzt wird, wird innerlich durch gegensätzliche Meinungen zerrissen und es ist auf Dauer absolut kontraproduktiv und außerdem ist es weder finanziell noch physisch machbar, Ordnung von außen zu diktieren, denn wo soll das anfangen und enden und wenn man das ganze zu Ende denkt, dann müßten wir eventuell auch mal in Indien oder China intervenieren und dabei viel Spaß und man bekommt in diesem Gedankenspiel die gesamte Schizophrenie vor Augen geführt. Wirksam und überschaubar kann nur die eigene Sicherheit nach innen und nach außen im unmittelbaren Umfeld sein, alles andere endet im Größenwahn, was uns ja bekannte Tyrannen schon des Öfteren in der Vergangenheit vorgeführt haben.

Gravatar: Karl Brenner

... und wenn es in einer Gegend allzu friedlich wird, dann bombardieren die anderen Länder gerne auch mal wieder ein unschuldiges Dorf oder ein Krankenhaus, um wieder neue Glaubens-Krieger zu produzieren. Oder man lässt die Geheimdienste walten. Es findet sich schon etwas, um ein Land zu destabilisieren, welches man dann retten kann.

Das hat man mit so vielen Ländern gemacht, dass es verwundert, dass die Bürger das noch mitmachen.

Den Deutschen sollte es eigentlich eine Lehre gewesen sein.

Gravatar: Tom

Die Flotte wird wohl eher aus transportablen Kindergärten und Sani- Fahrzeugen bestehen, weil unsere Landser schon beim Übungsmarsch umkippen. Hoffentlich spielt das
Wetter mit, damit nicht ab 0 Grad alles stehenbleibt und krank wird, also sollte man lieber mal nicht nach Russland schielen. Jedenfalls NICHT mit dieser Armee. Ich bin sehr zuversichtlich, daß die Technik der Reihe nach ausfällt, aber vielleicht kann man sich ja beim Gegner was borgen. Viel Spaß dann auch mit den fahrenden Schrottplätzen !

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang