Das Geld soll's wohl richten

Bundesregierung: Mit Konjunkturprogramm gegen Coronavirus

Die Bundesregierung regiert auf die zunehmende Bedrohung durch Corona mit einer typischen Erklärung.

Holger.Ellgaard / CC BY
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Deutschland ist dafür bekannt, dass es glaubt, praktisch alle Probleme ließen sich durch Geld lösen. So auch die Krise, die durch das Corona-Virus ausgelöst wurde.

Obwohl es den Behörden nicht einmal gelingt, alle Bürger über mögliche Maßnahmen auf dem Laufenden zu halten oder sie darüber zu informieren, wie sie sich schützen können. In Berlin lässt der Innensenator martialisch verkünden, er würde ganze Stadtviertel abriegeln lassen und zugleich rät die Verwaltung Bürgern, die möglicherweise infiziert sind, sich in der Notaufnahme der Krankenhäuser zu melden – ein Unfug, der schnell korrigiert werden musste.

Da platzt die Bundesregierung in Person ihres Finanzministers mit dem Versprechen eines Konjunkturprogramms ins Chaos. »Wenn die Lage es erforderte, dass ein solcher Impuls nötig wird«, sagte der Vizekanzler laut Welt, »haben wir auch die Mittel, ein Konjunkturprogramm aufzulegen.« Zunächst gehe es um medizinische Nothilfe.

Aber auch auf die weltwirtschaftlichen Verwerfungen will man in Berlin mit Geld reagieren. »Sollte es darüber hinaus«, also über die medizinischen Probleme hinaus, »zu schweren Verwerfungen in der Weltwirtschaft kommen, etwa weil weltweit Märkte und Produktionsstätten beeinträchtigt werden, haben wir alle Kraft, um darauf schnell, entschieden und stark zu reagieren.« - Und da machen sich die Bürger Sorgen, ob und wie lange sie noch gesund sind. Ihr Finanzminister denkt an die Zukunft. Oder lenkt er einfach nur ab ?

Aber zum Glück denkt zumindest der Gesundheitsminister nicht nur ökonomisch. Nachdem deutlich geworden ist, dass es auch zwei Monate nachdem die ersten Fälle in Asien bekannt geworden sind, im deutschen Gesundheitswesen an den einfachsten Dingen zum Schutz des Personals fehlt, erklärte Jens Spahn, wir sollten »bei Arzneimitteln oder Schutzausrüstungen nicht in diesem Umfang von anderen Regionen der Welt abhängig sein.« – »Sicherheit ist hier wichtiger als ökonomische Effizienz.«

Ja, die Corona-Epidemie schadet der Wirtschaft. Der Aktienindex Dax hat binnen einer Woche mehr als zwölf Prozent verloren und der US-Leitindex S&P 500 stürzte um 13 Prozent in den Keller. Nur sind das eben nicht die nächsten Probleme.

Und so erinnert der Finanzminister mit seinem Konjunkturprogramm an einen, der, während ein Haus gerade anfängt zu brennen, die Bewohner beruhigt, indem er Kataloge von Bauunternehmen bestellt.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Jürgen kurt wenzel

@Elfriede Kuhn
Was nutzt es wenn sich der Hund im Kreise dreht und sich immer in den eigenen Schwanz beißt ???Ich verweise hier eindringlich auf die Machenschaften der Pharmaindustrie und das internationale Kartell Bayer / Flick und das später von diesen finanzierten Kaiser Wilhelm Institut und dem , DENEN was daraus kroch !
Ihre Globalisierung beschrieb der Giftmischer und Aktionär bei Bayer Carl Duisberg 1904 in seiner Rede an die ,, Götter in Weiß" .,, Wir haben das Recht die Welt zu beherschen " !Im 1. Weltkrieg befahl er den Einsatz des von ihm und Fritz Haber ( Flick) endwickeltem Senfgas .
Hier und im pervertiertem Machtanspruch der LINKE, n , auch der Nationalsozialismus war links , liegen die Wurzeln für heute ! Auschwitz, IG -Auschwitz war das Stammlager der Buna ( Leuna ) Werke , dessen Generaldirektor Fritz ter Meer 1950 , wieder auf dem Schefsessel bei Flick saß ! -Wer noch alles !!!
Lesen Sie bei Gaby Weber über die Rattenlinie des Ludwig Erhard und das Nazi Geld zum weitermachen !
Das ist alles so ekelhaft und gruselig ,daß wohl der Herrgott dem Teufel seine Schöpfung überlassen hat !!

Gravatar: patrick feldmann

Offensichtlich gibt es in dieser "Regierung" nicht eine fähige Person. Der Fisch stinkt hier nicht umsonst vom Kopf her.

Man hat sich in Verwaltungsriten vor der Realität abgeschottet und spielt noch Regierung. Falls es diesen "Damen und Ersatzmännchen" um Wirtschaft ginge, so hätte man vorher nicht die Schlüsselindustrien Deutschlands in zwie-bis dreifacher Weise torpedieren dürfen.

Jetzt ist es zuspät und es bleibt nur noch der Spott über die Dummheit zu Ruinen!

Gravatar: Schnully

So will unsere Regierung ihre Unfähig- und Untätigkeit überspielen , unsere Energie und Endsorgungspreise sind für den Wirtschaftsstandort Deutschland GIFT
Ein Konjunkturprogramm unserer Regierung ,kann nur für Elon Musk und seine Freunde gedacht sein ,damit sein Tesla hier gebaut wird , den bis dahin keiner mehr fahren will ,es sei denn Musk und unsere Regierung ermöglichen kostenloses Betanken solange es den Wagen gibt

Gravatar: Elfriede Kuhn

Die "Globalisierung", das Wunderwort der 80-90ger Jahre, fliegt uns jetzt gewaltig um die Ohren.Ich kann mich noch an eine Betriebsversammlung eines großen deutschen Unternehmens erinnern, auf der der Vorstand eindringlich sinngemäß beteuerte "Die Zukunft unseres Unternehmens liegt in der Globalisierung, weil die Welt zusammenwächst. Daher müssen wir uns an Standort Schließungen und Verlagerung ins Ausland gewöhnen, da es für das Unternehmen Wachstum bedeute". So ein Schwachsinn. Damals habe ich auch daran geglaubt, aber mir kamen auch schon bald die ersten Zweifel: "ob das mal gut geht". Und jetzt haben wir den Salat. Die Kirsche auf dem Sahnehäubchen dieses Unfugs ist nun der Finanzminister, der ohne die inzwischen zusammengebrochenen Lieferketten den Schaden der Globalisierung über ein paar neue Schulden überbrücken will. Das ist wie Planwirtschaft der Schildbürger, die mit Schweißgeräten nun die Lieferketten eines Industrielandes wieder zusammenflicken wollen. Man glaubt es nicht, wie talentiert unsere Politiker heute agieren.

Gravatar: Hajo

Das alles sind die unvorhersehbaren Imponderabilien, die je nach Stärke das Ende der Rotfront einläuten könnten und wollen wir hoffen, daß sie dabei ihre Majorität verlieren, denn dieses Pack (eigener Sprachgebrauch) hat nichts anderes verdient, als im Orkus zu verschwinden und zwar auf Nimmerwiedersehen.

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