Österreich, Ungarn, Tschechien und Schweiz lehnen Ausweisung ab

Bundesregierung hadert mit Ausweisung ukrainischer Wehrpflichtiger

Die Ukraine will fahnenflüchtige Wehrdienstverweigerer aus der EU ausweisen lassen. Während die Schweiz, Österreich, Tschechien und Ungarn die Auslieferung ablehnen, scheint die Ampel-Regierung nach Wegen zu suchen, ukrainische Männer doch in die blutige Schlacht im Donbass zu schicken.

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Die Ukraine hat in den ersten drei Monaten der sogenannten »Frühjahrsoffensive« 66.000 Männer verloren, so der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu. Der russische Präsident Wladimir Putin warf der Ukraine vor, ihre Männer sinnlos zu verheizen. »Sie werfen (ihre Soldaten) in unsere Minenfelder, unter unser Artilleriefeuer und tun so, als wären sie nicht ihre eigenen Bürger. Es ist unglaublich«, so Putin.

Nun will die Ukraine die Ausweisung wehrdienstfähiger Männer aus europäischen Ländern erreichen. Polen hat bereits damit begonnen, wehrdienstfähige Ukrainer abzuschieben.

Ungarn und Österreich haben die Auslieferung von männlichen Flüchtlingen im wehrpflichtigen Alter abgelehnt.  Am vergangenen Mittwoch verkündete die Tschechische Republik, dass sie männliche Flüchtlinge im wehrpflichtigen Alter ebenfalls nicht in die Ukraine abschieben werde.

Die Schweiz leistet ebenfalls »beim Vorwurf von militärischen oder politischen Delikten keine Rechtshilfe«, so ein Sprecher im Staatssekretariat für Migration auf Anfrage der Freien Welt.

Laut einem Bericht der Deutschen Welle hat Kiew laut dem Sprecher des Bundesinnenministeriums Maximilian Kall, die deutschen Behörden bisher noch nicht gebeten, Männer im wehrpflichtigen Alter abzuschieben.

»Es liegt keine offizielle Anfrage der ukrainischen Regierung vor. Folglich können wir uns zu hypothetischen Fragen nicht äußern«, so ein Sprecher des Bundesinnenministeriums auf Anfrage der Freien Welt.

Angaben zur Wehrpflicht würden im Ausländerzentralregister nicht erfasst. Zum Stichtag 31. Juli 2023 hielten sich laut Bundesinnenministerium 220.709 ukrainische Männer im Alter von 18 bis 60 Jahre in Deutschland auf. Daraus könnten aber keine Rückschlüsse gezogen werden, ob diese Personen tatsächlich wehrpflichtig wären oder die Wehrpflicht aus unterschiedlichen Gründen nicht besteht.

Es lägen außerdem »keine Daten darüber vor, wie viele dieser Männer nach Deutschland eingereist und dort geblieben sind, ohne gegen ukrainische Gesetze verstoßen zu haben« so das Innenministerium zur Deutschen Welle. Unbekannt sei auch, »wie viele mutmaßliche Kriegsdienstverweigerer unter ihnen sein könnten, die der Mobilmachung mit Bestechung, Urkundenfälschung, illegalem Grenzübertritt oder anderen Verstößen entgangen sind.«

Laut deutschem Wehrstrafgesetz scheiden Straftaten wie Fahnenflucht und Dienstentziehung durch Täuschung, »als Grundlage für eine Auslieferung aus«, so DW. »Wenn eine Handlung allerdings auch nach allgemeinem Strafrecht mit einer Strafe bedroht ist, zum Beispiel eine Bestechung, um nicht eingezogen zu werden, gilt die Ausnahme nicht«, so das Justizministerium zur DW.

»Ukraine: Kann Deutschland Deserteure ausliefern?« titelte die vom Kanzleramt finanzierte Deutsche Welle säbelrasselnd.

Anders klang es aus Ungarn und Österreich, die sich klar dagegen aussprachen, Ukrainer in den Krieg zu schicken.

»Wir ermitteln nicht gegen ukrainische Flüchtlinge, um festzustellen, ob sie zur Wehrpflicht eingezogen wurden. Ungarn wird sie nicht an die Ukraine ausliefern«, sagte der stellvertretende ungarische Ministerpräsident Zsolt Semjén am vergangenen Mittwoch. »Alle Flüchtlinge aus der Ukraine sind in Ungarn sicher.« 

Österreich war das erste Land, das die Auslieferung von männlichen Flüchtlingen im wehrpflichtigen Alter ablehnte. Unter den 101.000 ukrainischen Flüchtlingen im Land gibt es etwa 14.000 potenzielle Wehrpflichtige. »Das wäre ein massiver Eingriff in unsere Eigenstaatlichkeit, das würden wir nie machen«, sagte ein Sprecher des Innenministeriums dem Nachrichtenportal Exxpress am 7. September. 

In der Schweiz hielten sich am 31. Juli 2023 10060 ukrainische Männer im Alter zwischen 18 und 60 Jahren auf, so das Staatssekretariat für Migration in Bern. Nicht alle Männer im wehrdienstpflichtigen Alter seien auch wirklich wehrdienstpflichtig. Man wisse deshalb nicht, wie viele wehrpflichtige Ukrainer sich in der Schweiz aufhalten und einen Schutzstatus besitzen. Eine Anfrage der Ukraine zur Ausweisung Wehrpflichtiger habe auch die Schweiz noch nicht erhalten.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: H.v.Atzigen

Damit wird das Narrativ der heldehaft geschlossen gegen Russland kämpfenden Ukraine ad absurdum geführt.
Die Zahl potentiell geflohener Wehrpflichtiger ist denn
doch aussergewöhnlich hoch.Und entsricht der Zahl einer umfangreichen Armee.
All jene die sich vom Mainstream gelaber nicht in die Irre
leiten liessen und sich schon davor zur Ukraine invormierten wissen, die Ukraine ist längst ein sog. gescheiterter Staat. Das belegt doch die sehr grosse Zahl jener die sich dem Wehrdienst entzogen haben.
So einiges an zum Teil fast schwachsinnigen Reportern und teilweise Militärexperten haben das nicht in ihre
Expertisen eingearbeitet.So grosse Fahnenfluchtzahlen
wirken verheerend auf die Kampfmoral der zurückgebliebenen. Das erzeugt breiten Fatalismus mit den Ensprechenden auswirkungen im Kampf. Mit so Begleiterscheinungen ist es faktisch ausgeschlossen einen Krieg zu gewinnen.
Wie sollen die geflohenen mit den Verblieben guten gewissens in Zukunft wieder zusammenleben?
Absehbar da zieht sich für länger, zukünftig ein schmerzhafter Graben durch die Ukrainische Gesellschaft.
So viel schwach und Unsinn wie zu diesem Krieg insbesonder auch auf Militärischer Ebene, wurde seit
Jahrzehnten nicht mehr von den Medien und Militärexperten (Experten???) hinausgepustet. Ein Massenelend für die Gefallenen, Krigeversehrten und Angehörigen. Zu den Ergüssen von in den Medien präsenten Militärxperten kann man teilweise nur noch den Kopf schütteln.
Milde ausgedrückt bedenkliche Innkompetente Schwachköpfe!

Gravatar: Karl Biehler

"Die Ukraine will fahnenflüchtige Wehrdienstverweigerer aus der EU ausweisen lassen"!
Man muss sich das, einmal auf der Zunge zergehen lassen.

Gravatar: Uwe Lay

Die Rot-Grüne Regierung möchte wohl liebe fahnenflüchtige Ukrainer an die Font schicken als deutsche Soldaten, es sollen eben die deutschen Waffen ausreichen für den Krieg gegen Rußland.
Uwe Lay Pro Theol Blogspot

Gravatar: Jürgen Sobich

Man wird es wieder so machen, wie im Herbst 2015, wo aus wahltaktischen Gründen man Zuwanderer oder Flüchtige aus zuvor sicheren Herkunftsländern auswies. Mein Deutschschüler ging zum Ausländeramt, um seinen Ausweis zu verlängern, und saß zwei Stunden später in einem Flugzeug, trotz einem Verfahren vor dem Verwaltungsgericht. Er wurde in ein Land abgeschoben, wo er seit über zwanzig Jahren nicht mehr lebte und arbeitete. Geradeso wie er war und was er an hatte.

Ich dachte, die Zeit der Nationalsozialisten wäre vorbei, aber die Erkenntnis, daß die Verwaltungsstrukturen geblieben sind, läßt nichts Gutes erwarten. Sie werden heute immernoch be- und genutzt für das politische Kalkül.

Gravatar: Wolfram

Pfui !!! Man schämt sich langsam, ein Deutscher zu sein !!!

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

… »Sie werfen (ihre Soldaten) in unsere Minenfelder, unter unser Artilleriefeuer und tun so, als wären sie nicht ihre eigenen Bürger. Es ist unglaublich«, so Putin.“ …

Weil das B Georg etwa vorgab:
https://www.german-foreign-policy.com/en/news/detail/8894
und Oles Bundeswehr unter baerbockig-habeck-lindnerischem Befehl ´erst dann` zum finalen Endschlag gegen Russland eingesetzt werden darf???

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