Die Kirche will die Ehe nicht mehr verteidigen

Bürger empört über Haltung der Kirchen bei »Ehe für alle«

Wegducken statt Widerstand gegen die »Ehe für alle«? Die Bürger kritisieren die Haltung der Kirchen. Bereits mehr als 70.000 Einzelpetitionen wurden über die Internetplattform »Abgeordneten-Check« an verantwortliche Politiker versandt.

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Wegducken statt Widerstand gegen die »Ehe für alle«, das scheint das neue Motto der Kirche zu sein. Doch immer mehr Bürger äußern Kritik an der Haltung der Kirche. An der Petition »Stoppt die Ehe für alle: Ein Aufruf an die Kirchen« der »Initiative Familienschutz« auf der Internetplattform »Abgeordneten-Check« haben sich bereits tausende Bürger beteiligt und mehr als 70.000 Einzelpetitionen an verantwortliche Politiker versandt.

Aktueller Hintergrund:

Die katholische Kirche in Deutschland hat ihren Widerstand gegen die »Ehe für alle« aufgegeben. Dies ist die Quintessenz ihrer Antwort auf die über 65.000 Petitionen und Postkarten, die die Bürger im Rahmen unserer Kampagne an die Bischöfe sandten, um sie zum geballten Protest gegen die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare aufzufordern.

Kirche ist zu einem echten Bekenntnis nicht mehr fähig. Als der Bundestag im vergangenen Sommer die »Ehe für alle« bejahte, brach für die katholische Kirche die Stunde der Wahrheit an. Würde sie den Mut haben, sich zu Ehe und Familie zu bekennen und sie zu verteidigen, auch wenn es in unserer politisch korrekten Zeit unbequem ist? Tatsächlich ist die »Deutsche Bischofskonferenz« in einer der wichtigsten gesellschaftlichen Fragen eingeknickt. Die Ehe ist vor ihren Augen von einer politischen Lobbygruppe gekapert und für alle Zeit entwertet worden. Nicht nur, dass die Bischöfe kampflos dabei zuschauten, jetzt begründen sie ihr Wegducken sogar mit den Worten des Gegners. So heißt es in ihrem Brief, daß auch »in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften viele Werte gelebt werden, wie etwa Liebe und gegenseitige Fürsorge.« Diese Antwort geht am Kern der christlichen Lehre vorbei.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Peter S.

Im Nachgang zu meinem Leserbrief v. 14.12.17 (O8:46
Uhr) möchte ich auf einen Artikel in der konservativen
evangelischen Zeitschrift "idea" aufmerksam machen
(einfach idea eingeben). Die Überschrift lautet: "Muss man als Christ aus der Kirche austreten?" Ich habe mich
dazu wie folgt geäußert: "Für mich ist in der Tat der
Kirchenaustritt die einzige Lösung, "um weiter Christ
bleiben zu können". Ich bin "Tichys Einblick" für diese
vortreffliche Formulierung sehr dankbar; denn Christ-Sein
ohne Kirche (also auf Hauskreisbasis) könnte ein Zu-
kunftsmodell werden.

Gravatar: Peter S.

@Klimax, und trotzdem müssen sich die beiden
Großkirchen nach der Decke (= Staat) strecken.
Die ev. Kirche macht ja zum großen Teil schon,
was die Abgeordneten in ihrer Mehrheit wollen.
Sehen und hören Sie sich „Bischof“ Meister in
Hannover an. Pfarrer/Pfarrerinnen, die Homos
„trauen“ (was von der Bibel her strikt verboten ist),
kann ich nicht akzeptieren. Darum bin ich ausge-
treten. Man kann sein Christsein auch prakti-
zieren, wo zwei oder drei in Jesu Namen versam-
melt sind.

Gravatar: Klimax

Leider wird man hier nicht müde, die staatliche Ehe mit der kirchlichen zu verwechseln. Im kirchlichen Bereich gibt es nach wie vor keine "Ehe für alle", der staatliche Bereich geht die Kirche im säkularen Staat aber nun mal nichts an. Es ist daher Augenwischerei, sich hier an die Kirchen zu wenden. Für die kathoilische Kirche z.B. zählt keine Ehe als Ehe, die nicht vor einem katholischen Priester geschlossen wird.

Gravatar: Duffy

Dazu bitte noch einmal lesen:

http://www.freiewelt.net/blog/was-ist-gender-mainstreaming-10069406/

Totaler Blödsinn. Die konservativen Werte und alle Religionen, welche diese propagieren, sollen lächerlich gemacht werden.
Ach ja? Wieso funktioniert das nur beim Christentum? Ubd wieso ist der Islam dagegen immun und breitet sich immer weiter aus? Liegt es etwa daran, daß ein großer Teil der UNO aus islamischen Staaten besteht, die sich gar nicht mehr darüber einkriegen, daß der sogenannte "Westen", also die Alte christliche Welt, so doof ist?
Versuchen Sie einmal, GM in Afrika an den Mann bzw. an die Frau zu bringen, egal in welcher religiösen Gemeinschaft, Sie werden nur Kopfschütteln ernten.
Da beschließt eine Mehrheit irgendeinen destruktiven Schwachsinn und eine Minderheit, gerade die, die dabei am meisten zu verlieren haben, setzt es um.
Hä???

Gravatar: Anne R.

Die Stunde der Wahrheit bricht für die katholische Kirche dann an, wenn sie staatlicherseits gezwungen wird, Kirchengebäude für Feiern von "Homo-Ehen" zur Verfügung zu stellen.

Gravatar: Dr. Bruno Köhler

Den Kirchen geht es in erster Linie um ihre Macht. Die Kirchen sind deshalb so mächtig geworden, weil sie schon immer ihr "Bekenntnis" den jeweils Mächten angepasst haben.

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