Bukarest beschloss Lockerungen beim Korruptionsstrafrecht

Brüssel droht Rumänien mit Entzug des EU-Stimmrechts

Derzeit hat Rumänien die EU-Ratspräsidentschaft inne. Jetzt droht die EU-Kommission Bukarest mit einem Entzug des Stimmrechts in EU-Gremien in Folge eines Rechtsstaatsverfahrens. Das Land hatte im April sein Korruptionsstrafrecht gelockert.

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Aufgrund Veränderungen im rumänischen Justizsystem droht die EU-Kommission der Regierung in Bukarest mit der Einleitung eines EU-Rechtsstaatsverfahrens. Ein entsprechendes Schreiben ging von Kommissionsvize Frans Timmermans an die dortige sozialliberale Regierung.

Hintergrund ist die Lockerung des Korruptionsstrafrechts in dem südosteuropäischen Land. Demnach sollen die Verjährungsfristen für mehrere Delikte verkürzt werden. So sollen bei Schmiergeldzahlungen Täter straffrei bleiben, wenn sie sich binnen eines Jahres selbst anzeigen und vorher keine Ermittlungen begonnen haben.

Ebenso sollen Strafen für Unterschlagung und Amtsmissbrauch halbiert werden, falls Täter den Schaden ersetzen. Das Gesetz wurde im April vom Parlament beschlossen, es ist aber noch nicht in Kraft, da es der konservative Staatspräsident Klaus Iohannis bisher noch nicht unterschrieben hat. Er schickte es zur Überprüfung an das Verfassungsgericht.

Sollte das Gesetz in Kraft treten, würde die EU-Kommission unverzüglich handeln, heißt es in dem Brief aus Brüssel. Bereits Anfang April hatte Timmermans mit »raschen und entschiedenen Maßnahmen« gedroht, sollte das Gesetz wirklich beschlossen werden.

Ein Rechtsstaatsverfahrens nach Artikel 7 der EU-Verträge kann dazu führen, dass einem EU-Staat die Stimmrechte entzogen werden. Timmermans hat darüber hinaus ein Vertragsverletzungsverfahren in den Raum gestellt.

Das aktuell die EU-Ratspräsidentschaft innehabende Rumänien steht seit dem EU-Beitritt 2007 unter besonderer Beobachtung, weil damals noch nicht alle EU-Standards für Rechtsstaatlichkeit erreicht waren. Die EU-Kommission will die Einhaltung des EU-Rechts in allen 28 Ländern der Staatengemeinschaft permanent überwachen.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: a

Die Brüsseler Mafia droht mit Liebesentzug!

Gravatar: Jürgen kurt wenzel

Die Nationalsozialisten haben Europa zerschlagen ! Sie haben für danach geplant ! (Eroberungsrede des Walter Hallstein ) und danach das Werk vollendet ! Die Sowjets haben Osteuropa unterjocht ! Sie wurden 1994 wiegeprügelte Hunde davon gejagt ! Nun haben wir das Naziwerk !! Es wird Zeit das Europa wieder ein Kontinent der freien Völker wird und nicht Spielball fremder Mächte !!!

Gravatar: Peter Meyer

Vielleicht sollte man mal darüber nachdenken, ein Korruptionsstrafrecht bei der EU einzuführen. Willkür, Postengeschacher, einen Gefallen für einen Gefallen. Das können die Herren und Damen besonders gut.

Gravatar: Gerd Müller

Da schlägt sie wieder zu, die Brüsseler Alkoholdemokratie und ihre „Ja“ sagenden Sitzreihenfüller ...

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Derzeit hat Rumänien die EU-Ratspräsidentschaft inne. Jetzt droht die EU-Kommission Bukarest mit einem Entzug des Stimmrechts in EU-Gremien in Folge eines Rechtsstaatsverfahrens. Das Land hatte im April sein Korruptionsstrafrecht gelockert.“ ...

Sollte man etwa nicht verstehen, dass sich Brüssel besonders in Sachen Korruption die Butter nicht vom Brot kratzen lassen will??
https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/europaeische-union-transparency-international-untersucht-korruption-in-bruessel-a-1132514.html

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