Benedikt XVI. für Machtspiele missbraucht? Mitnichten!

Brief von Benedikt enthüllt: Text über Priesterzölibat stammt von ihm

Kardinal Robert Sarah muss sich gegen »Lügen« und »Verleumdungen« rechtfertigen und twittert Briefe, mit denen Benedikt seinen Beitrag über den Priesterzölibat geschickt hatte. Der Text durfte in dieser Form genutzt werden.

Foto: Wikimedia Commons, Public Domain
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Ein weiteres peinliches Kapitel zeigt, wie Franziskus-Befürworter, Intrigen spinnen wollen.

Es hat für Furore gesorgt: Benedikt XVI. hat pünktlich zum Zeitpunkt, an dem die Welt gespannt auf ein Nachsynodales Schreiben von Papst Franziskus zur Amazonassynode und dem Priesterzölibat wartet, ein Buch mitherausgegeben, indem er ein flammendes Plädoyer für den Priesterzölibat anbringt und die Unmöglichkeit seiner Abschaffung verteidigt. Co-Autor ist der afrikanische Kardinal Robert Sarah.

Nachdem die Weltpresse – zunächst die französische Zeitung Le Figaro und die italienische Tageszeitung Corriere della Sera – Auszüge veröffentlicht hatte, [Freie Welt berichtete] schien Benedikt einen Rückzieher zu machen. Sein Sekretär, Bischof Georg Gänswein, erklärte (beispielsweise auf katholisch.de), der emeritierte Papst habe nicht Co-Autor des Buches sein wollen. Die Klage lautete also, dass Kardinal Sarah den Papst gegen seinen Willen zum Co-Autor lancierte.

Das lies Kardinal Sarah aber nicht auf sich sitzen. Heute twitterte er drei Briefe, die belegen, dass Benedikt XVI. die Texte zum Zölibat verfasst hatte mit dem Ziel, sie in ein Buch einfließen zu lassen. Im Brief datiert auf den 20. September 2019 schrieb Benedikt:

»Ich hatte schon vor Ihrem Brief begonnen, Gedanken zum Priestertum aufzuschreiben. Während der Arbeit wurde mir aber klar, dass meine Kräfte die Redaktion eine theologischen Textes nicht zulassen würden,« so Benedikt XVI.

»Dann folgte ihr Brief mit der unerwarteten Anfrage eines Textes zum Priestertum mit besonderem Augenmerk auf den Zölibat. Sogleich habe ich meine Arbeit wieder aufgenommen und sende ihnen nun den Text zu, der aus dem deutschen ins italienische übersetzt wird.«

Die Autorenschaft von Benedikt und geistige Klarheit, worum es geht, ist also attestiert.

Einem weiteren Brief vom 25. November kann man entnehmen: »von ganzem Herzen möchte ich Ihnen für den Textzusatz zu meinem Beitrag und für die von ihnen geleistete Arbeit danken. Mich hat zutiefst berührt, wie tief sie meine letzten Absichten verstanden haben: Ich hatte 7 Seiten mit methodologischen Anweisungen zu meinem Text geschickt und ich bin wirklich sehr erfreut, zu sehen, wie sie das Wesentliche auf einer halben Seite zusammengefasst haben. Ich sehe also nicht die Notwendigkeit, ihnen die 7 Seiten zu schicken, da sie auf einer halben Seite bereits das Wesentlichste gesagt haben. Von meiner Seite aus kann der Text in der von ihnen vorgesehenen Form veröffentlicht werden.«

Die Briefe wurde von Kardinal Sarah mit dem Kommentar versehen: »Die Angriffe scheinen eine Lüge meinerseits zu implizieren. Diese Diffamierungen sind von außergewöhnlichem Ernst. Ich biete heute Abend die ersten Beweise für meine enge Zusammenarbeit mit Benedikt XVI. an, um den Text zugunsten des Zölibats zu verfassen. Wenn es nötig sein wird, werde ich mich morgen wieder zu Wort melden.« Die Polemik, die gegen ihn vorgebracht wird, bezeichnet er als zutiefst verwerflich. »Ich vergebe aufrichtig all denen, die mich verleumden oder sich Papst Franziskus widersetzen wollen. Meine Verbundenheit mit Benedikt XVI. bleibt intakt und mein kindlicher Gehorsam gegenüber Papst Franziskus absolut.«

Die Lizenz seines Textes schient Benedikt XVI. also mit deutlichsten – und sogar herzlichen – Worten dem afrikanischen Kardinal anvertraut zu haben. Welche Rolle spielt also Georg Gänswein? Dieser erklärte bei katholisch.de, dass der Text im Sommer 2019 verfasst wurden war und dann auf dessen Bitte Kardinal Sarah zur freien Verfügung gegeben habe. Er habe auch gewusst, dass der Text in einem Buch erscheinen solle. Nicht informiert gewesen sei Benedikt über die tatsächliche Form und Aufmachung des Buches. »Es handelte sich um ein Missverständnis, ohne dabei die guten Absichten von Kardinal Sarah in Zweifel zu ziehen«.

Sicher ist jedenfalls, dass Anschuldigungen, Benedikts Beitrag sei von Franziskus-Kritikern instrumentalisiert worden, um den emeritierten Papst als Gegenspieler von Franziskus darzustellen, aus der Welt geschaffen sind.

(jb)

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Exbiedermann

@ Liebe Redaktion!

Ein weiteres Danke fur die wahrheitsgetreue, sachliche Wiedergabe der Vorgänge um Papst Franziskus und das Korrekturbuch gegen seinen Amazonaskurs in Sachen Priesterehelosigkeit und -keuschheuít durch Kardinal Sarah und Papst Emeritus Benedikr XVI. Das Buch trägt der biologischen Tatsache Rechnung. dass das NEST-Gen der Frau, das ihre weitgehende Ich-Bezogenheit bis hin zur Egozentrik bedingt, mit der notwendigen Theozentrik eines katholischen Priesters nicht vereinbar ist. Das ist jahrtausendealte Erfahrungsweisheit des jüdisch-christlichen Eingottglaubens, der keine fremden Götter neben sich duldet. Dass sich heute immer mehr Frauen damit nicht zufrieden geben und die Abschaffung des Zölibats fordern, ist dem allgemeinen Trend zur Anthropozentrik geschuldet.

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