Zurück bleibt ein zerrissenes Land

Boliviens Ex-Präsident Morales auf dem Weg nach Mexiko

Evo Morales, Ex-Präsident Boliviens, hat sich aus dem Staub gemacht und das von Mexiko angebotene Asyl angenommen. Er, der nicht von der Macht lassen wollte, hinterlässt ein tief gespaltenes, zerrissenes Land.

Screenshot Youtube
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Bolivien erklärte sich im Zuge der südamerikanischen Unabhängigkeitskriege im Jahr 1825 für souverän, verlor im Laufe diverser Kriege bis 1938 etwa ein Drittel seines ursprünglichen Staatsgebietes an die Nachbarn, darunter auch den Zugang zum Pazifik, und gilt heute als das ärmste Land Südamerikas. Das Bruttoinlandsprodukt liegt bei unter 3.600 US-Dollar. Damit rangiert das Land auf Platz 125 in der Weltrangliste.

Laut der neuen Verfassung aus dem Jahr 2009 darf der Präsident nur einmal wiedergewählt werden. Weil der damalige Präsident Evo Morales sich aber 2014 bereits zum wiederholten Male kandidierte, kam es zu ersten Unruhen und zu scharfer Kritik seitens der Opposition. Dennoch blieb es damals relativ ruhig. Als Morales jedoch auch dieses Jahr im Oktober wieder kandidierte und sich nach der Wahl trotz mannigfach nachgewiesener Betrügereien bei der Stimmenauszählung zum Wahlsieger erklärte, war das der bekannte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Die Opposition wie auch die Bürger begehrten laut auf und sowohl Wirtschaft wie auch Militär und Polizei wollten diesen Verfassungsbruch nicht mehr widerstandslos hinnehmen.

Massive Demonstrationen und Proteste gegen Morales und seine Regierungsclique durchzogen das Land. Letztlich gab Morales klein bei, trat von seinem Amt zurück und floh nach Mexiko. Doch damit sind die Probleme Boliviens alles andere als gelöst. Zwar hat Übergangspräsidentin Jeanine Añez nach der Flucht Morales´ Neuwahlen angekündigt, doch ob damit ein Ende der Proteste einhergehen wird, ist mehr als zweifelhaft. Anhänger und Gegner Morales´ waren in den letzten Wochen mehrfach schwer aneinander geraten, bisher sind drei Todesopfer zu beklagen.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Sting

Ich habe es seit einigen Jahren, als diese Elektrokarren-Propaganda losging, schon prophezeit: der nächste Krieg geht ums Lithium....Jetzt haben wir den Salat !!
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Bolivien hatte sich in den letzten Jahren wirtschaftlich ganz gut berappelt, sodaß auch viele Auswanderer zurückgekehrt sind.
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Wenn jetzt nicht nur das Gas, sondern auch noch das Lithium in die Hände der Amis fallen, beginnt die nächste Auswandererwelle, und dann werden sich unsere Fußgängerzonen wieder mit Indio-Musikanten füllen.
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Aber vielleicht geht der Schuß ja auch nach hinten los, und Lithium wird richtig schweineteuer, weil die Amis immer so hohe Erschließungskosten haben.

Gravatar: Sting

Morales wurde wegen Lithium entfernt
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http://alles-schallundrauch.blogspot.com/2019/11/morales-wurde-wegen-lithium-entfernt.html
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Dienstag, 12. November 2019 , von Freeman um 14:00
Was in Bolivien abgeht, der Sturz von Morales, ist Teil des globalen Stellvertreterkriegs, den das Trump-Regime gegen Länder wie China und Russland führt, um gegen den laufenden Übergang zu einer multipolaren Welt vorzugehen. Natürliche Ressourcen spielen in solchen Kämpfen immer eine Schlüsselrolle, und Bolivien bildet da keine Ausnahme, dank massiver Lithiumreserven, dessen Schürfung Morales mit China Anfang dieses Jahres vereinbart hat.
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Reuters berichtete im Februar:
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Bolivien hat ein chinesisches Konsortium als strategischen Partner für neue Lithiumprojekte im Wert von 2,3 Milliarden Dollar ausgewählt, sagte die Regierung am Mittwoch und gab China damit einen potenziellen Platz in den riesigen ungenutzten Reserven des Landes an wertvollem Elektrometall....ALLES LESEN !!

Gravatar: Gerhard G

E.F.Beyer vom 12.11.
Er, der nicht von
der Macht lassen wollte, hinterlässt ein tief gespaltenes, zerrissenes Land.“ ...so wird es sein wenn Mutti geht...will die überhaupt jemand haben?

Gravatar: Sting

Es scheint, dass der Coup eine Reaktion auf die Entscheidung von Präsident Morales war, die Lithium-Ausbeutung durch ausländische Konzerne (darunter Tesla) zu stoppen und das Lithium nur mehr in verarbeiteter Form zu exportieren, was dem Wirtschaftswachstum Boliviens entgegenkommen würde.

Lesen Sie den Artikel auf ZeroHedge: "Bolivian Coup Comes Less Than A Week After Morales Stopped Lithium Deal".

Offenbar war dies ein typischer Coup der globalistischen Konzerne im Verbund mit den US-Auslandsgeheimdiensten.

Gravatar: Sting

Da ist mir doch gerade eines der größten Verbrechen von Morales zu Ohren gekommen!
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Der wollte doch tatsächlich das Lithium nicht bloß ausbuddeln lassen und an die entsprechenden Korporationen abliefern - der wollte eine eigene Industrie aufbauen, die den Rohstoff verarbeitet und auch Batterien herstellen würde.
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Wo kämen wir denn hin, wenn Kolonien anfangen, ihre (gemeint: UNSERE) Rohstoffe selbst zu verarbeiten und den Profit für die eigene Bevölkerung zu nutzen.
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DAS GEHT GAR NICHT! Kolonie ist Kolonie und fertig. Das haben sie nun davon...

Gravatar: Miesepeter

Ich nehme mal an, dass sein Geld in Mexiko auf ihn schon millionenfach wartet.

Gravatar: Rita Kubier

So war es, so ist es und so wird es immer sein. Die Großen machen sich IMMER ALLE aus dem Staub, wenn sie ihre Macht verloren haben.
Merkel wird das eines Tages nicht anders machen. Zurück bleiben immer zerrüttete Staaten, wofür diese einstigen Machthaber verantwortlich sind. Zur Verantwortung werden sie aber nie gezogen. Die setzen sich in irgendein Ausland ab. Denn irgendein Land ist immer bereit, diese Kriminellen - anders kann man sie nicht bezeichnen - aufzunehmen, leider. Sie bringen ja sicher ihre bei Seite geschafften Millionen oder gar Milliarden mit, von denen dann die Regierungen dieser Exil gewährenden Länder einen Teil abbekommen. Das ist alles "nur" eine Frage des Geldes! Zurück bleibt stets ein zerrüttetes, verarmtes, völlig destabilisiertes Land, in dem es möglicherweise dann noch zu Bürgerkriegen kommt oder in denen es sich bereits befindet. DAS sind immer die Ergebnisse und Folgen der MACHTGIERIGEN, die zum verantwortungsvollen Regieren von Ländern und Völkern UNFÄHIG und UNWILLIG sind!!

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Evo Morales, Ex-Präsident Boliviens, hat sich
aus dem Staub gemacht und das von Mexiko angebotene Asyl angenommen. Er, der nicht von
der Macht lassen wollte, hinterlässt ein tief gespaltenes, zerrissenes Land.“ ...

Da selbst unsere Göttin(?) längst gemerkelt haben dürfte, dass ihre Regierungswirklichkeit nicht zu Deutschlands Anspruch an sich selbst passt
https://www.dw.com/de/kommentar-angela-merkel-die-gez%C3%A4hmte-kanzlerin/a-50386969:

Wird sie sich in Kürze und ähnlicher Weise etwa nach Paraguay schleichen
https://wochenblatt.cc/angela-merkel-ich-freue-mich-schon-auf-paraguay/
und Deutschland ähnlich gespalten zurücklassen wie ihr Genosse Morales sein Heimatland Bolivien???

Sollte man ihr dabei etwa zu Gute(?) halten, dass Deutschland in Sachen Teilung und Spaltung auch durch ihre Verdienste(?) als Agitatorin für die FDJ schon 40 Jahre Erfahrung vorweisen kann???

Gravatar: Einzelk@mpfer

Die Enttarnung des kommunistischen Heilbringers der Indios. PS Merkel muss endlich auch weg!

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