In einem Interview mit Do Rzeczy kritisiert der polnische Philosoph Wojciech Golonka Bill Gates Impf-Imperium und die Umgestaltung der Welt nach seinen Vorstellungen.

»Es ist ratsam, dass die polnische Presse wichtigen Phänomenen oder Personen Aufmerksamkeit widmet, die mit der Pandemie, ihrer Bewältigung oder weitreichenden Folgen verbunden sind. Deshalb konnte man – das liegt auf der Hand – einen solchen Pandemie-Guru wie Bill Gates nicht auslassen. Auf jeden Fall ist es sehr interessant und faszinierend zugleich, wie ein IT-Tycoon zum Orakel in Sachen Pandemie geworden ist und wie man die Welt nach dieser Pandemie organisieren kann. Es gibt nichts Kontroverses an der Wahl eines solchen Themas, aber die Kontroverse kann durch Gates Ansichten und Ideen selbst ausgelöst werden, die ich auf der Grundlage von reichhaltigem Quellenmaterial präsentiert habe,« erklärt Golonka in dem Interview auf die Frage, warum er mehrere Gates-kritische Artikel veröffentlicht habe.

»Ich denke, mein Artikel besteht zu 90 Prozent aus nachprüfbaren Fakten und zu 10 Prozent aus ihrer Interpretation. Und eine inhaltliche Diskussion sollte so aussehen: Sie überprüfen, ob diese Fakten wahr sind, wenn ja – können Sie ihre Interpretation ansprechen, beurteilen, ob die Interpretation falsch war oder nicht,« fügte er hinzu.

Golonka rät seinen Lesern, »den weitgehend unbekannten Bill Gates in den breiteren Kontext seiner Überzeugungen und Strategien zu stellen und zu überlegen, was es für uns bedeuten würde, wenn einige seiner Ideen umgesetzt würden. Nicht nur, dass er die De-facto-Verwaltung der Weltpandemie durch private Einrichtungen und Big Pharma fördert, was schon rätselhaft ist und die Frage aufwirft – wo bleibt unsere Autonomie und Freiheit, wenn private Konsortien über Regierungen einen solchen Einfluss haben? Aber es gibt auch andere wichtige Elemente. Bill Gates spricht offen über Projekte, die sich in unser Leben einmischen würden.«

Außerdem lädt Golonka die Bürger sein, sich nicht hysterisch wie Heulsusen über Verschwörungstheorien zu beklagen, sondern sich lieber inhaltlich damit auseinanderzusetzen, ob sie auch die Welt so wollen, wie Gates sie sich vorstellt.

»Gates selbst sieht die neue Impfstoffindustrie als langfristige Waffe zur Verbesserung des Zustands der Menschheit an. Lassen Sie mich die Frage hier logisch umdrehen: Warum diese Kleinlichkeit und Voreingenommenheit bei unseren Kritikern, die sofort vermuten, dass an diesem Gates-Plan etwas nicht stimmen könnte oder von den Menschen negativ wahrgenommen werden könnte? Unser Cover suggeriert das nicht - sie tun es, mit Volldampf voraus! Solches Denken ist Blattwerk, nicht Logik.«

Golonka bedauert fehlenden kritischen Geist in der Gesellschaft:  »Leider denken die Menschen emotional oder durch ihre eigenen Assoziationen – und vielleicht sehen sie deshalb überall das Gespenst ihrer persönlichen Obsessionen. Außerdem, wenn einige von Gates Vorschlägen mit dem nationalen Programm übereinstimmen, sollten wir uns dann nicht mit ihnen beschäftigen? Die Tatsache, dass ein Milliardär oder seinesgleichen eine pandemische Situation ausnutzen wollen, um daraus Profit zu schlagen und die Welt nach ihrem Bild und Gleichnis umzugestalten, berechtigt uns umso mehr, uns mit dem Thema zu befassen. Leider gibt es einige Menschen, die geistig nicht in der Lage sind, sich außerhalb eines vorgefassten Narrativs wiederzufinden und deshalb denken, dass es sich nicht lohnt, darüber zu sprechen.«