Schuld sind immer die Anderen

Berliner Senat lässt im Fall Amri gegen das Landeskriminalamt ermitteln

Der mörderische islamisch motivierte Terroranschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt hätte verhindert werden können. Das scheint jetzt fest zu stehen. Nun geht es daran, die Versäumnisse aufzuarbeiten und einen Schuldigen zu finden.

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Anis Amri, der Attentäter vom Breitscheidplatz, war bereits vor dem von Merkel rechtswidrig angeordneten Wegfall der Personenkontrollen an den deutschen Grenzen illegal ins Land eingesickert. Allerdings gab sich Amri wenig Mühe, unerkannt zu bleiben. Ganz im Gegenteil; bereits wenige Tage nach seinem Grenzübertritt wurde er wegen illegaler Einreise aufgegriffen und erstmals (mit falschen Personalien) erfasst. Und bereits in diesen Anfangstagen wurden Berichte erstellt, die Amri eine Nähe zum Terrornetzwerk IS/DAESH bescheinigten. Da Amri über einen sicheren Drittstaat (Schweiz) nach Deutschland gelangte, hätte es eine gesetzliche Grundlage gegeben, ihn wieder abzuschieben.

Die Möglichkeit, Amri zu ergreifen und abzuschieben, sollte sich noch einige Male ergeben. Doch unerklärliche Pannen bei dem Austausch zwischen den einzelnen Organen der Landespolizei respektive die mangelnde Konsequenz, wohl auch dem fehlenden politischen Willen hinsichtlich einer konsequenten Umsetzung des geltenden deutschen Rechts geschuldet, verhinderten eine Abschiebung, sodass am Ende dieser langen Kette von Versagen und Versäumnissen der Terroranschlag am 19. Dezember 2016 steht.

Die Bundespolitik hat es Amri aber auch einfach gemacht. Am 04. September 2015 erklärte Merkel aufgrund des Migrantenandrangs an den deutschen Grenzen medienwirksam, dass man niemanden zurücksende. Im Zuge des darauf folgenden Ansturms von Migranten aus allen Herren Ländern waren die Behörden und Institutionen hoffnungslos überfordert. So gelang es Amri, sich mindestens 14(!) verschiedene Identitäten zuzulegen und immer wieder an anderen Orten im Bundesgebiet aufzutauchen.

Zu schlechter Letzt ergänzten Manipulationen in den über Amri erstellten Unterlagen dann auch noch die ungezählten Versäumnisse. Diese Vorgänge will jetzt der Berliner Senat aufarbeiten. Dass bei diesen Untersuchungen auch die Verantwortung der Politik aufgearbeitet wird (wer hat wann welche Order an die Sicherheitsorgane erlassen?), darf mit Fug und Recht bezweifelt werden.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Gisela Glatz

Alles was uns die Politik und die Medien im Falle Amri berichten ist erlogen und erfunden. Die Wahrheit gibt keiner zu, aber vielleicht kommt sie irgendwann mal nach Verjährung an das Tageslicht. So wird es immer gehandhabt. Entweder man findet ein Bauernopfer oder es wird alles unter den Tisch gefegt. Der deutsche Michel wird es schon vergessen. Ich wünsche den Hinterbliebenen der Opfer auf dem Berliner Weihnachtsmarkt, das sie gegen die verlogenen Beamten und Politiker rechtlich vorgehen und wenigstens Schadenersatz und Bestrafung dieser kriminellen Personen erreichen. Das macht zwar dieses Unrecht nicht ungeschehen, aber es ist zumindestens ein gerechtes Urteil.

Gravatar: Jürg Rückert

Die Brandstifter setzen den Feuerwehrhelm auf!
Wie viele Typen vom Fahndungsraster eines Amris haben wir im Lande? 200 000? Wer wird denn je abgeschoben? Berlin schiebt schon gar nicht ab!
Politiker in den Knast!
Als zuständiger Beamter würde ich nun jeden "Fall Amri" zur Anzeige bringen und die Gerichte damit hoffnungslos überschwemmen. Die Richter müssten dann bei der Politik massiv Klage erheben.
Wer hat denn die Route im Mittelmeer möglich gemacht? Es war der Papst 2013 auf Lampedusa!

Gravatar: Ich

Wie bei 9/11 macht man den Bock zum Gärtner!

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