Viel heiße Luft um bemitleidenswert wenig

Berliner Libyen Konferenz: Ein diplomatischer Fake

Fake nennt man etwas, das bloß vorgetäuscht wird. Die Libyen-Konferenz ist so ein Fall. Eine Fake-Konferenz – Ein Kommentar

Foto: en.kremlin.ru / Creative Commons Attribution 4.0 International
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Am Wochenende fand in Berlin die von der Regierung Merkel, flankiert durch ihre Staatsmedien, groß inszenierte Libyen-Konferenz statt. Die Tage von Frau Merkel als Kanzlerin sind gezählt und sie will sich in die Geschichte einschreiben. Da macht sich eine Friedenskonferenz immer recht gut. Geladen war, was in der Welt Rang und Namen hat, auch wenn sich nicht alle Großen durch ihre Großen vertreten ließen. Die Staatsoberhäupter der USA und Chinas blieben zu Hause.

Dauer und Ergebnis der Libyen-Konferenz sind geeignet, den Begriff der Blitzkonferenz in die Diplomatie einzuführen – wenn, ja wenn die Konferenz hält, was sie großspurig verspricht: Ein Waffenembargo über das geschundene Land. In der deutschen Mainstreampresse hieß es jedenfalls präventiv lobend über Frau Merkel: »Die Kanzlerin hat es anscheinend geschafft, alle gravierenden Gegensätze, die zwischen den teilnehmenden Ländern schon seit Jahren bestehen, wie eine Magierin vom Tisch zu wischen.« Und sie selber lobte die Teilnehmer in Therapeutenmanier: »Alle Teilnehmer haben sehr konstruktiv zusammengearbeitet und diese Konferenz hat einen wichtigen Beitrag geleistet, um die Friedensbemühungen voranzutreiben.«

Tatsächlich ist jedoch nur eines sicher nach dieser Libyen-Konferenz: Sie wird nichts, aber auch gar nichts bewirken. Nicht nur, weil es ein Waffenembargo schon seit 2011, also seit neun Jahren gibt und die Türkei erst kürzlich Truppen nach Libyen schickte. Sondern auch und vor allem weil der Gastgeber Deutschland zu den Machtlosen zählt. Ein Vergleich macht das deutlich:

Als vor knapp über 140 Jahren, Ende 1877, russische Truppen in einem westlichen Vorort von Konstantinopel das Mittelmeer erreichten und mit der Einnahme der Stadt die Niederlage des Osmanischen Reichs im Russisch-Türkischen Krieg drohte, griffen die anderen Großmächte ein. Und um den möglichen großen Krieg zu verhindern, lud Reichskanzler Bismarck nach Berlin zu einer Konferenz, die unter dem Namen »Berliner Kongress« in die Geschichtsbücher einging. Einen Monat lang wurde im Sommer 1878 verhandelt. Und auch wenn das Ergebnis umstritten bleibt – die Bedeutung des Berliner Kongresses steht außer Frage.

Doch Merkel ist nicht Bismarck und das Deutschland von heute nicht das Deutsche Kaiserreich. Bismarck konnte mit seinem vielfach zitierten: Auf dem ganzen Balkan sehe er für Deutschland kein Interesse, »welches auch nur die gesunden Knochen eines einzigen pommerschen Musketiers wert wäre«, die anderen Mächte beruhigen, weil Deutschland auch anders konnte. Merkel hat dagegen nichts in der Hand – während die libyschen Rebellen reichlich Kriegsgerät von den Russen erhalten. Deshalb macht Merkel auf human und verhandlungsbereit. Eine andere Option bleibt ihr überhaupt nicht und im Grunde ist es mit Europa nicht viel anders.

Und weil das so ist, waren die Stunden der Berliner Libyen-Konferenz reines Palaver. Ihre Ergebnisse haben keine reale Bedeutung. Das werden Putin und Erdogan wissen, aber das wissen wahrscheinlich auch Merkel und Maas. Und deshalb war die Konferenz eine Täuschung. Eine Täuschung, bei der Merkel und Maas als Friedensstifter erscheinen; bei der Merkel und Maas suggerierten, sie hätten Einfluss im Nahen Osten; bei der Merkel und Maas vortäuschen konnten, sie verhandelten auf Augenhöhe mit Staatsmännern aus Russland, China und den Vereinigten Staaten. Kurz: Die Libyen-Konferenz von Berlin war eine Fake-Konferenz.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: heinz weiss

Eines der am schnellsten wachsenden kriminellen Netzwerke in Europa ist heute die nigerianische Mafia, die ihre kriminellen Aktivitäten über den ganzen Kontinent ausbreitet. Sie besteht aus rivalisierenden Gruppen wie Black Axe, Vikings und Maphite. Zuletzt führten Behörden in Italien, Frankreich, Deutschland, den Niederlanden und Malta eine internationale Operation durch, die sich gegen zwei der großen nigerianischen Mafiagruppen richtete. Ein Gastbeitrag von Judith Bergman

Gravatar: Karl Napp

Zutreffender Bericht über Merkels Berliner Welttheater mit hochbezahlten Schauspielern: Bla, bla, bla, bla...

Gravatar: Ralf Görlitz

Ich stimme Ihnen zu. Ich wunderte mich heute morgen sogar über die Überschriften der Artikel und fragte mich, was man denn macht, wenn beiden (?) Kriegsparteien dort, sich nicht nicht an die Abmachung halten.

Wer kämpft dort überhaupt? (Muss man das wissen?)
PS: Obama und haben das Land - so nebenbei - kaputt gemacht und dafür gesorgt, dass Gadafi gepfählt worden ist.

Gravatar: Ulli P.

Na - Merkel eben ...! Und Maas ...!

Gravatar: Lothar Hannappel

Ich glaube nicht, dass sich Putin nur für eine Fakeveranstaltung hergibt. Vielmehr haben doch Erdogan und Merkel hier vorgeführt. Merkel ist nun mal die perfekte Person, um irgendwas ohne Inhalt als Erfolg zu verkaufen. Nicht Merkel nützen die Bilder, sondern eher Putin und Erdogan. Was sonnst andere mit Merkel spielen, funktioniert mittlerweile auch außerhalb der Einflußspäre der Atlantikbrücke.

Gravatar: Hartwig

Kein Fake!

Trotz Warnung durch die EU: Türkei schickt Bohrschiff vor die Küste Zyperns

Ungeachtet der Warnungen durch die EU, schickte die Türkei, am Sonntag, ein Bohrschiff vor die Küste der Mittelmeerinsel Zypern. Nach Angaben von EU-Vertretern wird bereits eine Liste mit möglichen Strafmaßnahmen vorbereitet.

Ich geniesse es sehen zu dürfen, wie die Menschen verachtenden EU-Blender in Brüssel vorgeführt werden, von einem Diktator und Christenhasser.

Mit Christenhass ist ja selbst die Blenderin Merkel einverstanden. Das findet sie gut. Und die, die Christen hassen, verhöhnen auch Frauen. Das wird die Falschspielerin Merkel und ihr Drecksanhang noch früh genug zu spüren bekommen.

Gravatar: karlheinz gampe

»Alle Teilnehmer haben sehr konstruktiv zusammengearbeitet und diese Konferenz hat einen wichtigen Beitrag geleistet, um die Friedensbemühungen voranzutreiben.«

Eine der nix sagenden roten merkelschen Sprachhülsen ! Das heißt nämlich es wurde gar nix erreicht, Da linke Köppe nicht denken können, reden die immer um den heißen Brei und kommen nie auf den Punkt. Einen Bismark mit einer **** **** **** ***** ***** ***** ***** Kanzlerin zu vergleichen, das würde Fürst Bismark als Beleidigung auffassen.

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