Die Parlamentswahl in Nordirland um die 90 Sitze im Stormont Castle, der Sitz der Northern Ireland Assembly, dem Parlament Nordirlands, steht ganz im Zeichen des Brexit. Bei der entsprechenden Abstimmung über Ausstieg des Vereinigten Königreichs und Nordirland aus der EU oder dem dortigen Verbleib, stimmten die Nordiren überwiegend für den Verbleib. Sowohl die Protestanten wie auch die Katholiken waren sich hier überraschend einig.
Der Brexit kam und als Folge davon wird das Ergebnis bei der jetzigen Wahl ausfallen. Noch sind die Stimmauszählungen nicht abgeschlossen (mit einem Endergebnis wird nicht vor dem heutigen Freitagabend gerechnet), doch bereits jetzt erwarten Experten und Beobachter einen klaren Wahlsieg der pro-irischen Sinn Féin. In London ist man alarmiert, denn die Sinn Féin propagiert seit Jahren die Abspaltung von London und eine Wiedervereinigung mit dem Süden Irlands zu einer gemeinsamen, freien Republik.
Ein Sieg der Sinn Féin wäre in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert. Erstmals in der Geschichte Nordirlands würde die streng nationalistisch ausgerichtete Partei die Mehrheit im Stormont haben. Fast 100 Jahre nach der Gründung des Irischen Freistaats (6. Dezember 1922) wäre zudem ein erster Schritt in Richtung einer irischen Wiedervereinigung genommen. Denn an diesem Ziel lassen führende Politiker der Partei keinen Zweifel. Ihre Spitzenpolitikerin Michelle O'Neill hatte erst unlängst noch einmal nachdrücklich erklärt, nach ihrer Einschätzung könne es noch vor Ende des Jahrzehnts zu einer Vereinigung mit der Republik Irland kommen.
Kommentare zum Artikel
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Recht so.
Eines Tages fliegt das EMPIRE in die Luft. Ganz schlecht wäre das nicht, für die Menschen dort.