Linksruck bei Vorwahlen der französischen Sozialisten

Benoît Hamon liegt unerwartet vorne

In Frankreich stimmten die Anhänger der Sozialisten in einer Vorwahl über ihren Kandidaten für die Präsidentschaftswahl ab. Dabei gewann überraschend mit 35,8 Prozent Benoît Hamon. Dieser geht jetzt in ein Stechen mit Ex-Premier Manuel Valls.

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 Am Sonntag erreichten bei der ersten Vorwahlrunde von Frankreichs Sozialisten der ehemalige Bildungsminister Benoît Hamon und Ex-Ministerpräsident Manuel Valls die meisten Stimmen. Hamon landete mit rund 35,8 Prozent der Wahlstimmen überraschend auf Platz eins, Valls kam auf etwa 31,4 Prozent der Stimmen. Arnaud Montebourg kam unter sieben Kandidaten als Drittplatzierter auf 17,8 Prozent.

Hamon zählt zum dezidiert linken Flügel der Partei. Er gilt als Kritiker von Präsident François Hollande und sorgte vor allem mit der Forderung nach einem bedingungslosen Grundeinkommen für Aufmerksamkeit, welches langfristig 750 Euro pro Monat solle. Dieser erklärte nach seinem Erfolf: »Wir müssen die alten Zöpfe abschneiden, mit den alten Ideen aufhören, die nicht mehr funktionieren«.

Wer Präsidentschaftskandidat der Sozialisten wird, entscheidet eine Stichwahl der beiden erfolgreichsten Bewerber am kommenden Sonntag. Der ebenfalls zum linken Flügel gehörende Ex-Wirtschaftsminister Montebourg rief seine Anhänger dazu auf, dann für Hamon zu votieren, was zum Scheitern des bisher favorisierten Valls führen könnte.

Die Franzosen wählen im April 2017 ihr neues Staatsoberhaupt. Hier steht neben der Kandidatin der Front National Marine Le Pen unterdessen als Präsidentschaftsbewerber der konservativen Republikaner François Fillon fest, der die Stichwahl seiner Partei gewann.

Darüber hinaus kandidieren auf der linken Seite unabhängig von der sozalistischen Vorwahl der Linkspolitiker Jean-Luc Mélenchon und der bei den Sozialisten ausgetretene frühere Wirtschaftsminister Emmanuel Macron um das höchste Staatsamt im Élysée-Palast. Macron kam in Umfragen zuletzt auf etwa 20 Prozent und lag damit auf Platz drei hinter Fillon und Le Pen.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Sitting Bull

Französische "Staatsmänner" fielen in der Vergangenheit vor allem durch ihren kleinen Wuchs und zu großer Libido auf. Aber wirklich alle haben damit ein Problem gehabt, außer Chirac, oder ja, auch de Gaulle.

Nüscht im Kopp, aber "L'Amour toujours". Damit gewinnt man keinen Krieg. Alle, die ich kenne, wählen Le Pen. Allez, les Bleues!

Gravatar: Stephan Achner

Wenn die französischen Sozialisten jetzt offensichtlich einen sog. Linksruck veranstalten, dann befördern sie sich politisch gleich ins Aus. Auch die Franzosen haben von diesen sozialistischen Hampelmännern wie z.B. Hollande mit ihren nie und nirgendwo funktionierenden Polit-Rezepten deutlich erkennbar "die Schnauze voll". Aber gut, Sozialisten interessieren sich ja nie für die Realität, sondern hängen immer ihren Luftschlössern nach.

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