Der Veritas Amoris Project hat einen nie zuvor veröffentlichten Text von Papst Benedikt XVI. veröffentlicht, in dem er einige der grundlegenden Krisen unserer Zeit ansprechen. Der neu veröffentlichte Text mit dem Titel »Das christliche Bild des Menschen« ist der letzte Teil eines handschriftlichen Werkes, das der Papst nur nach seinem Tod veröffentlicht haben wollte. Er verfasste es zwischen Weihnachten und Epiphanias 2019-2020 und vertraute es Fr. Livio Melina an, dem ehemaligen Leiter des Päpstlichen Johannes-Paul-II.-Instituts für Studien über Ehe und Familie. Fr. Melina und Fr. José Granados haben den dritten Band der italienischen Zeitschrift für das Veritas Amoris-Projekt, »La verità dell’amore, Tracce per un cammino«, herausgegeben... wie [Catholic Vote] berichtet.
In der Einleitung des neu veröffentlichten Textes schreibt Fr. Melina, dass der verstorbene Pontifex »diese Maßnahme als ungerecht und unannehmbar erachtete und auf verschiedene Weise versuchte, die Verantwortlichen dazu zu bewegen, sie zu überdenken«.
Fr. Melina erklärt, dass das Ziel des Projekts darin besteht, die wachsende Krise der Familie und die Folgen dieser Krise für die Verkündigung des Glaubens anzugehen. Er merkt an, dass »der Verlust einer Wahrheit der Liebe heute parallel zu den Schwierigkeiten verläuft, den Glauben zu verkünden und zu leben«.
Hinsichtlich der Themen menschlicher Liebe, Ehe und Familie, so Fr. Melina weiter, »findet derzeit eine anthropologische ‘Deregulierung’ statt, das heißt der Versuch, die Bedeutung der sexuellen Differenz, dessen, was es bedeutet, ein Mann oder eine Frau zu sein, sowie die Bedeutung des Begriffs ‘Familie’ nach den eigenen Vorstellungen neu zu definieren«.
Papst Benedikt hatte in seinen Jahren als Papst selbst die Krise in der Familie angesprochen. 2012, in seiner letzten Weihnachtsansprache an die römische Kurie, sprach er von dem »Angriff auf die authentische Form der Familie«.
In dieser Ansprache erklärte er nachdrücklich: »Der Mensch und die Frau in ihrem geschaffenen Zustand als komplementäre Versionen dessen, was es bedeutet, Mensch zu sein, werden angefochten. Wenn es jedoch keine vorgegebene Dualität von Mann und Frau in der Schöpfung gibt, dann ist auch die Familie keine Realität mehr, die durch die Schöpfung begründet ist.«
In dem neu veröffentlichten Text warnt Papst Benedikt vor dem Anstieg der Gender-Ideologie und der Schaffung von Leben im Labor, die beide ihre Wurzeln sowohl im Marxismus als auch im extremen Liberalismus haben, die nun versuchen, die menschliche Natur selbst zu bestimmen.
»Aber nur in dem historischen Moment, der durch zwei Weltkriege durcheinander gebracht wurde, als der Marxismus und der Liberalismus dramatisch extremer wurden, wurden zwei neue Bewegungen in Gang gesetzt, die das Konzept der Freiheit zu einer zuvor unvorstellbaren Radikalität brachten«, schrieb Papst Benedikt.
Er fügte hinzu: »Tatsächlich wird nun bestritten, dass der Mensch als freies Wesen in irgendeiner Weise an eine Natur gebunden ist, die den Raum seiner Freiheit bestimmt. Der Mensch hat nun keine Natur mehr, sondern ‘macht’ sich selbst. Es existiert keine Natur des Menschen mehr: Er selbst entscheidet, was er ist, männlich oder weiblich. Es ist der Mensch selbst, der den Menschen produziert und somit das Schicksal eines Wesens bestimmt, das nicht mehr aus den Händen eines schaffenden Gottes, sondern aus dem Labor menschlicher Erfindungen stammt.«
Fr. Melina hebt die Konsequenzen des Versuchs hervor, familiäre Beziehungen zu zerstören, um das Verständnis des Glaubens zu verdeutlichen. »Wenn wir die Erfahrung des Seins als Sohn und Tochter, Bruder und Schwester, Ehemann und Ehefrau, Vater und Mutter verlieren, dann wird auch die natürliche Grundlage, die die Sprache hat, um über Gott zu sprechen, zerstört: Gott hat sich schließlich als der Bräutigam Israels offenbart, den wir als unseren Vater anrufen, der uns Jesus, seinen Sohn und unseren Bruder, gesandt hat und der uns die Kirche als Mutter gegeben hat.«
Kommentare zum Artikel
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Es werden nur die einfachen Menschen zerstört. Kulturell, freiheitlich und menschlich. Am Ende bleibt der Sklave der für ein Butterbrot betteln wird. Das ist seit Jahren geplant, von denen die ihr immer wieder wählt, ihr Narren................ https://www.youtube.com/watch?v=PH5DQ3uFDJE >>>> Bargeld abschaffen, Eigentum abschaffen, Gesundheuitssysteme abschaffen, CO2-Pass gefolgt vom Social Scoring......................... Ende
Ähnlich hat er sich 2011 im deutschen Bundestag geäußert ...
https://www.youtube.com/watch?v=dArmbkjY_GI&t=973s ,
... und natürlich hatte er schon damals Recht, dies nur umso mehr neun Jahre später im Jahre 2020 mit der Schrift "Das christliche Bild des Menschen."
Die Natur in ihrer Gesamtheit arbeitet schon immer nach dem Prinzip der Binarität und der Dialektik, der Synthese aus These und Antithese, der Zusammenarbeit und schließlich Synthese komplementärer, sich ergänzender Elemente.
Auf diesem Prinzip ist auch jedes moderne Staats - und Gemeinwesen aufgebaut, jedes moderne Rechtssystem, jede Kultur, jeder moderne Staat, jede Staatsverfassung und überhaupt jede Form, in der menschliche Wesen sich als Gemeinschaft organisieren.
Eine menschliche Gemeinschaft indes, die danach strebt, das natürliche Prinzip und die Natur schlechthin zu überwinden, auch die menschliche Natur, um sich selbst und den Menschen zu sich selbst machender Freiheit zu machen, wie Benedikt es formuliert, muss daher früher oder später mit jeder Regel und jedem Gesetz in Konflikt geraten, das die menschliche Gemeinschaft sich gibt, um sich zu organisieren.
Gott sei Dank hat der Papst mit seiner Schrift "Das christliche Bild des Menschen" noch zwei Jahre vor dem Ende seines Lebens und Wirkens auf Erden den Mut und die Kraft gefunden, die göttlich - natürliche und die weltliche Wahrheit und die göttlich - natürliche und die weltliche Gerechtigkeit untrennbar beim Namen zu nennen dann, wenn sie untrennbar beim Namen genannt werden müssen ...
https://menschundrecht.de/Benedikt%20XVI.pdf .
Herr verschone uns vor den Weisheiten der Kirche.
Die Kirchenmänner formulieren oft etwas weitschweifig und unverständlich: gemeint war die Infragestellung des feststehenden biologischen Geschlechts eines Menschen durch Genderideologie und der dahinter stehenden Agenda, die konventionelle Sicht von Ehe, Familie, Mann und Frau zu zerstören.
Man nennt es auch sozialistischer Kulturkampf gegen Ordnung und Tradition.
Da unterstütze ich voll die traditionelle Sichtweise. Das andere ist Blasphemie.
Warum wohl musste Papst Benedikt zurücktreten? Als Renegat in der "modernen" Kirche konnte er sich nicht halten. Seine so "rückwärts" gerichteten Ansichten über Familie und Gesellschaft passten den Modernisierern einfach nicht. Selbst sein Sekretär Gänswein musste nach Benedikts Tod aus dem Umkreis des "richtigen" Papstes verschwinden!
... „Noch nie veröffentlichter Text
Benedikt XVI. warnt in neu veröffentlichtem Text vor der Zerstörung des Menschen
Der verstorbene Papst spricht im Dokument über die Familie, Gender-Ideologie und die Gefahren der modernen Welt.“ ...
Womit auch ´er` sich konträr zu Gott oder besser seiner Alten – der Göttin(?) - stellte
https://www.erf.de/lesen/themen/gesellschaft/warum-gott-die-welt-vernichten-wird/2270-542-3968
... damit die Welt in Zukunft besser wird???