Abtreibung und Euthanasie

Belgische Ärzte unterstützen Tötung behinderter Säuglinge

Eine große Mehrheit der Ärzte in der belgischen Region Flamen befürwortet es, schwer kranken und behinderten Kindern nach der Geburt tödliche Medikamente zu verabreichen. Nur eine Minderheit spricht sich für die palliative medizinische Maßnahmen für die Kinder aus.

Foto: Pixabay
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Laut einer wissenschaftlichen Umfrage hält eine Mehrheit flämischer Ärzte Euthanasie an Kindern für akzeptabel. 100 Prozent der Ärzten sprechen sich demnach für Spätabtreibung aus, wenn der Fötus so schwere Behinderungen aufweist, daß er außerhalb des Mutterleibs nicht lebensfähig ist. Den sogenannten Fetizid, das heißt, die Tötung des Kindes nach der Geburt, befürworten der Umfrage zufolge knapp 8 von 10 Ärzten, wenn der Säugling eine schwere Krankheit oder Behinderung aufweist, selbst wenn diese nicht zum Tod führen.

Die Zustimmung sinkt deutlich ab, wenn der Fötus gesund ist. Treten bei der Mutter psychische Probleme auf, sprachen sich lediglich 19,8 Prozent für eine Spätabtreibung aus. Bei sozioökonomischen Schwierigkeiten sind lediglich 13,2 Prozent der Ärzte für eine späte Tötung des Fötus im Mutterleib. Durchschnittlich stimmen einer Abtreibung häufiger Ärzte zu als Krankenpfleger. Hier beträgt der Unterschied 68,1 Prozent (Ärzte) zu 53,2 Prozent (Krankenpfleger).

Abtreibung unterliegt in Belgien einer ähnlichen rechtlichen Regelung wie in Deutschland. Bis zur 12. Schwangerschaftswoche ist es belgischen Frauen möglich, straffrei abtreiben. Vor der Abtreibung sind Frauen verpflichtet, an einem Beratungsgespräch teilzunehmen mit anschließender Bedenkzeit von sechs Tagen. Der Unterschied besteht in der juristischen Gewichtung von Abtreibung. So ist Abtreibung innerhalb der gesetzlichen Frist von 12 Wochen in Belgien keine Straftat mehr.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Tina D.

Ich bin der gleichen Meinung wie Gerhard. Es ist gnädiger, ein schwer bis schwerst behindertes Kind sterben zu lassen. Ein solches Kind wird nie selbständig sein können und die Eltern werden auch irgendwann zu alt sein und sich nicht mehr darum kümmern können. Man kann den Familien viel Leid ersparen.

In früheren Zeiten, als die Medizin noch nicht soweit wie heute entwickelt war, sind solche Kinder oft gestorben. Auch wenn es schlimm ist einen Angehörigen zu verlieren, selbst wenn er nur kurz auf dieser Welt war.

Gravatar: Gerhard G.

.-..wenn der Fötus so schwere Behinderungen aufweist, daß er außerhalb des Mutterleibs nicht lebensfähig ist....
In D via Apparate-Medizin unmöglich ... koste was es wolle.... stellt sich die Frage...ist das Leben auf solche Art überhaupt lebenswert ?
Ich weiß sehr wohl wovon ich schreibe ...viele Jahre als Pfleger gearbeitet (da wurden Schwerstkranke mit O2 beatmet und nebenbei via Sonde ernährt .... Patientenverfügung???.... davon wollten manche Ärzte gar nichts wissen - aus Angst von den Angehörigen angezeigt zu werden)

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