In seinem Text erinnert der türkische Despot zunächst an die großen Verteidigungsinvestitionen der Türkei (das Land ist eine größere Verteidigungsmacht als jedes andere Land in Europa) und betont, dass Ankara seit 70 Jahren ein zuverlässiger NATO-Verbündeter ist, seit es 1952 dem Bündnis beigetreten ist. Außerdem bestätigt er, dass das eigene NATO-Engagement der Türkei unverändert bleibt, bemerkt aber gleichzeitig, dass es ein Sicherheitsrisiko für die Zukunft des Bündnisses darstellen würde, Schweden und Finnland als Mitglieder anzuerkennen.
Erdogan geht in seinen Ausführungen intensiv auf die Unterschiede zwischen der Geschichte dder Türkei im Bündnis ein und karikiert Schweden als militärisch unbedeutendes Multikulti-Land mit innerem Chaos und seltsamen Verbindungen zur Terrorgruppe PKK. Dass »das kleine Land im Norden« auch innerhalb der EU versucht hat, ein Waffenembargo gegen die Türkei zu verabschieden, sieht Erdogan als Sicherheitsbedrohung. Hinzu kommt, dass Schweden seit 2019 ein inoffizielles eigenes Waffenembargo gegen die Türkei hat. Das Embargo ist immer noch in Kraft und trotzdem will die schwedische Regierung gleichzeitig ein Verteidigungsbündnis mit den Türken eingehen.
Türkische Medien berichteten am Wochenende, der Präsident des Landes, Recep Tayyip Erdogan, sei unzufrieden mit dem bisherigen Verlauf der Gespräche mit Schweden und Finnland über eine Nato-Mitgliedschaft. Sie haben laut Erdogan nicht das »gewünschte Niveau« erreicht. Erdogan ist vor allem über die eindeutige schwedische Positionierung zugunsten der Kurden erzürnt. Wiederholt hat Ankara Auslieferungsgesuche von sogenannten kurdischen Terroristen an Stockholm gerichtet. Die schwedische Regierung hat fast allen dieser »Terroristen« die schwedische Staatsbürgerschaft verliehen; so können von Erdogan verfolgte Kurden nicht mehr ausgewiesen werden.
Kommentare zum Artikel
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Da halfen auch die Besuchergruppen aus Schweden u. Finnlannd in W -DC nicht ???