Lebensschutz und christliche Werte

Beatrix von Storch: Suizid-Gesetz führt auf einen tödlichen Pfad!

»Den Suizid zu einem Akt persönlicher Autonomie zu erklären, führt uns nach meiner festen Überzeugung auf einen entsetzlichen tödlichen Pfad.«

Foto: Freie Welt
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[Siehe hierzu Video mit Rede von Beatrix von Storch im Deutschen Bundestag auf YouTube HIER]

Hier die Rede von Beatrix von Storch im Wortlaut: 

»Das Bundesverfassungsgericht hat am 26. Februar 2020 das Verbot der geschäftsmäßigen Förderung der Selbsttötung für nichtig erklärt. Damit ist die Büchse der Pandora geöffnet.

Den Suizid zu einem Akt persönlicher Autonomie zu erklären, führt uns nach meiner festen Überzeugung auf einen entsetzlichen tödlichen Pfad. Die Niederlande sind diesen Weg vor uns gegangen.

Das Ergebnis ist verheerend:

2021: 7666 Tote durch assistierten Suizid, und dort überwiegend Tötung auf Verlagen.

Das sind 4,5 % aller Sterbefälle dort. 10 % mehr als im letzten Jahr, zehnmal mehr als Verkehrstote.

Hochgerechnet auf die Einwohnerzahlen in Deutschland wären das 34.000, dreimal mehr als zurzeit.

Als das Suizidhilfegesetz in den Niederlanden beschlossen wurde, ging es um extreme Fälle, in denen Menschen schwerst krank waren, ohne Überlebensperspektive.

Jetzt geht es nicht mehr nur um unheilbar Kranke. Es geht immer mehr auch um körperlich gesunde Menschen, die noch ein langes Leben vor sich hätten, die eigentlich Hilfe brauchen und suchen.

Die Kingston Universität hat eine Studie gemacht in den Niederlanden. Dort werden Menschen mit geistiger Behinderung und Autismus legal getötet. Die Studie hat 39 solcher Fälle aus 2012 bis 2021 aufgedeckt, bei einer Stichprobe von 900 aus 60.000 Fällen. Wenn man das hochrechnet auf die Gesamtzahl hochrechnet und auf Deutschland hochrechnet, dann wären das in Deutschland 11.500 Menschen -- geistig Behinderte und Autisten getötet.

Ein besonders trauriges Beispiel aus dieser Studie:

Ein junger Mann in seinen zwanziger Jahren der den Grund für seinen Sterbewunsch benennt, soziale Isolation. Er wollte sterben weil er einsam war.

Der Kreis potenziell Betroffener wird damit fast grenzenlos. In Umfragen des sozioökonomischen Panels geben in Deutschland 42 % der Deutschen an, dass sie sich einsam fühlen.

Der niederländische Psychiater Dr. Bram Sizzo erklärt die Motivation der Menschen, Assistenz beim Suizid zu suchen:

„Sie glauben, dass dies das Ende ihrer Probleme und das Ende der Probleme ihrer Familie sein wird.“

Das heißt: Sie nehmen sich das Leben, weil sie ihrer Familie nicht zur Last fallen wollen. Das ist schrecklich.

Die vorliegenden Gesetzentwürfe betonen, dass Suizid aus freien Stücken erfolgen soll, als autonome Entscheidung. Sie sehen also alle die Gefahr, dass Menschen sich unter sozialem Druck das Leben nehmen.

Ich glaube nicht, dass sie das verhindern werden, keiner der Entwürfe.

Gegen sozialen Druck hilft keine doppelte Beratungspflicht und kein Vermerk auf einem Beratungsschein. Gerade in Krisenzeiten wächst der Druck auf Alte und Kranke, nicht nur auf die, aber auf die besonders, niemanden zur Last zu fallen.

Und wir werden sehr viel mehr Alte und Kranke haben ohne Familien und sehr viel mehr Krise.

Der Bundeskanzler hat von mehr „Respekt“ gesprochen. Die Realität sieht anders aus.

Eine heutige Überschrift: Im Frühjahr war „Wohnungsnot in Deutschland: Rentner leben zu großzügig.“

Die Universität Regensburg hat vorgeschlagen, durch die Erhöhung der Mietpreise die Rentner in kleinere Wohnungen zu zwingen.

Und in Berlin setzt das Berliner Kirchenstift 110 Senioren vor die Tür.

Und dazu kommt:

Die gesamte Infrastruktur von Betreuung, Beratung und Pflege von Alten, Kranken und Hilfsbedürftigen und körperlich und geistig kranken Menschen, befindet sich in einer existentiellen Krise.

Pflegeheime gehen in großer Zahl insolvent. In Hessen schlossen 25 in diesem Jahr.

60 Prozent der Krankenhäuser sind in einer wirtschaftlichen Schieflage. Viele werden schließen. Die ortsnahe Versorgung von alten und kranken Menschen ist schon schlecht und wird noch viel schlechter. Die Not wird wachsen.

Die durchschnittliche Wartezeit auf einen Therapieplatz für Menschen in einer psychischen Notlage beträgt fünf Monate.

Was wird die Folge sein, wenn es angesichts der Krise in der Pflege- und Gesundheitsvorsorge einfacher sein wird, eine „wohnortnahe, ergebnisoffene Suizidberatung“ zu bekommen als einen Pflege- oder Therapieplatz?

Noch bevor wir die Suizid-Prävention stärken, wollen Sie für ergebnisoffene Suizidberatung sorgen.

Das sind nicht meine Werte.

Wir sollen unser Leben in Freiheit und Verantwortung vor Gott leben, Anfang und Ende des Lebens liegen alleine in Gottes Hand.

Daran glaube ich.«

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Kassandra

Ja, alles schon einmal da gewesen. Jetzt unter einem anderen Deckmäntelchen. Die Idee dahinter - Eugenik - ist jedoch dieselbe! Auch die Sprache. Wenn Schwabs Faktotum Yuval Harari (angebl. Historiker UND Jude) z.B. von "nutzlosen Essern" spricht (- und deren "Degradierung" wird gerade wieder hoffähig gemacht -), klingt das für mich entsetzlich nach "lebensunwertem Leben"! - Und das aus dem Mund eines Juden!

Es gibt Momente, da bekomme ich eine erhebliche kognitive Dissonanz!

Gravatar: J. L.

Absolut faszinierend. Sogar die Euthanasie lässt das BRiD-Regime wieder aufleben. Aus denselben Gründen und mit ähnlichen moralischen Argumenten. Die Moral ist eben die Magd des Profits.

Dieses Mal stellen sie es aber geschickter an. Sie nutzen Nudging, damit die Krisenopfer sich selbst die Schuld geben am Versagen der Gesamtgesellschaft. Nicht Alte und Kranke am Ende ihrer Tage werden sich für den assistierten Suizid entscheiden, sondern vor allem Leute, die noch viele Jahre vor sich haben, aber das Leben in der schönen neuen Welt einfach nicht mehr ertragen können.

Gravatar: Michl Deutscher

Das ist doch die Absicht. Alte weg, Rentner weg, Kranke weg und die Rentenkassen sind voll. Dann können die Kassen wieder geplündert werden.
Solange die AfD sind nicht ganz klar von den USA und der NATO distanziert ist sie nicht wählbar für mich.
In ihrem Parteiprogramm sind für die untere Klasse einfach nicht annehmbare Punkte. Sorry. Aber mit Populismus und Verdummung braucht man nicht deren Stimmen ködern.
MfG Der deutsche Michl

PS: Veröffentlichen Sie das einmal.

Gravatar: Frost

Wenn ich diesen selbsgefällig grinsenden, gedächtnisverlustigen Kanzler sehe, treibt es einen sogar in den Selbstmord. Man ist einfach erlöst, wenn man die ganze Bagage nicht mehr sehen muss. (Satire)

Gravatar: Fritz der Witz

Bei dem von Frau v. Storch angesprochenen "tödlichen Pfad" handelt es sich um keinen geringeren als der von den Globalisten und Eugeniker-Netzwerken betriebenen Bevölkerungsreduktions-Agenda.

Die einen werden totgespritzt, die anderen abgetrieben und der Rest soll sich selber umbringen, im "Wertewesten".

Gravatar: Axel Gojowy

Das würdevolle freiwillige Ableben, angstfrei durch fachliche Beratung kann ein Staat, der das millionenfache Tötern ungeborener Kinder favorisiert nicht reglementieren wollen, dazu fehlt ihm die moralische Eignung

Gravatar: karlheinz gampe

Als Sterbebegleiter hat der SPD Kriminelle Lauterbach schon Erfahrung in der P(l)andemie gesammelt.

Gravatar: Werner Hill

"Wir sollen unser Leben in Freiheit und Verantwortung ... leben!"

Widerspricht es dieser Forderung nicht, wenn es uns vom Gesetzgeber verboten wird, einem nicht mehr lebenswerten Leben ein würdiges Ende zu setzen, indem wir medizinische Hilfe in Anspruch nehmen? Und warum sollte eine solche Hilfe kriminalisiert werden?

Müssen sich hoffnungslos Leidende aufhängen oder von einer Brücke stürzen (falls sie dazu noch fähig sind)?

Ich bin auch für gewisse Regeln um Mißbrauch zu vermeiden - aber hoffnungslos Leidenden und sich nach einer Erlösung sehnenden Menschen nicht zu helfen, ist bestimmt nicht im Sinne Gottes.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

»Den Suizid zu einem Akt persönlicher Autonomie zu erklären, führt uns nach meiner festen Überzeugung auf einen entsetzlichen tödlichen Pfad.« …

Was politisch aber unbedingt gewollt ist, da die Reduzierung der Weltbevölkerung durch Suizid wegen Covid19 noch ´nicht so richtig` funktionierte
https://www.aerzteblatt.de/archiv/225003/Suizide-in-Deutschland-waehrend-der-COVID-19-Pandemie
und deshalb nun ´ganz besonders in Deutschland`
– ebenfalls als Versuch(?) -´entsprechend` nachgeholfen werden soll???

Gravatar: werner S.

Es ist jedem sein eigener Wille, ob er sterben will oder nicht. Das geht andere rein garnichts an. Wenn jemand dabei Hilfe will, muss man sie ihm gewähren.

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