Interview mit Beatrix von Storch

Beatrix von Storch: EZB druckt endlos Geld, am Ende droht die Hyperinflation

Die EZB flutet die Märkte mit billigem Geld und es droht eine Hyperinflation, die unsere Ersparnisse und unsere Freiheit zerstört. Die Zivile Allianz will die Bürger mittels eine Faltblattes aufklären.

Foto: Freie Welt
Veröffentlicht:
von

Freie Welt: Frau von Storch, droht uns die große Inflation, vielleicht sogar Hyperinflation? Momentan scheint es doch noch nicht danach auszusehen.

Beatrix von Storch:
Früher oder später wird es dazu kommen. Der Gründe, warum die Inflation noch nicht angekommen ist, sind die Unternehmenspleiten und die hohe Sparquote. Die Inflation ist nur aufgestaut. Das ist wie bei einem Damm, hinter dem das Wasser immer weiter steigt. Irgendwann wird der Damm überflutet oder er bricht. Dann werden wir von der Hyperinflation weggeschwemmt.

Freie Welt: Wie staut sich denn dieser Damm auf?

Beatrix von Storch: Die EZB lässt unentwegt die Gelddruckmaschine laufen. Wussten Sie, dass die EZB pro Sekunde 100.000 Euro drucken lässt? Volkswirte rechnen damit, dass der Leitzins das ganze nächste Jahr weiter bei null Prozent liegt, der Einlagenzins sogar bei minus 0,5 %. Das Anleihekaufprogramm der EZB, PEPP genannt, umfasst sagenhafte 1.85 Billionen Euro. Das heißt: Die Märkte werden mit billigem Geld geradezu überflutet.

Freie Welt: In der Öffentlichkeit ist dies momentan kein große Thema. Warum eigentlich nicht?

Beatrix von Storch:
Wegen der Corona-Krise wird diese bedrohliche Entwicklung von den Bürgern nicht wahrgenommen. Die Presse berichtet fast nur noch über Corona. Das verdeckt die kommende finanzielle Katastrophe. Die Merkel-Regierung tut nichts, um die Interessen der deutschen Sparer zu verteidigen. Im Gegenteil: Sie unterstützt diese Politik, weil sie sich bis in den Himmel verschulden und keine Zinsen zahlen will.  

Freie Welt: Geht es primär darum, Schulden-Pleiten einiger Euro-Länder zu verhindern?

Beatrix von Storch: Ja, das kann man so sagen. Die EZB ist zum größten Staatsfinanzier der Eurozone geworden. Die Europäischen Verträge schließen die Finanzierung der Staatshaushalte eigentlich aus. Doch es liegt schon fast ein Drittel der deutschen Staatsschulden in den Händen der EZB. Insgesamt hat die EZB bereits für 3 Billionen Euro Staatsanleihen gekauft. Die gesamte Eurozone hängt am Tropf der EZB. Die EZB ist zum politischen Akteur geworden. Eigentlich verstößt dies gegen die europäischen Verträge. Doch der Vertragsbruch ist inzwischen zur neuen Normalität geworden. Die EZB versucht erst gar nicht zu verheimlichen, dass sie mit ihren Anleihekäufen Wirtschafts- und Konjunkturpolitik betreibt.

Freie Welt:
Ist Deutschland besonders betroffen?

Beatrix von Storch:
Wir Deutschen haben mehr zu verlieren als alle anderen. Wir sind eine alternde Nation und unsere Altersrücklagen sind vor allem in Ersparnissen angelegt. Deutschland hat – anders als Italien – die niedrigste Eigenheimquote in der EU, auch das Median-Vermögen insgesamt ist deshalb geringer als in Frankreich und Italien. Wenn die Hyperinflation unsere Ersparnisse zerstört, sind wir nicht nur eine überalterte, sondern bald auch eine verarmte Nation.

Freie Welt: Was wollen Sie dagegen tun?

Beatrix von Storch: Wir müssen die drohende Hyperinflation zum Thema machen, über das in den Familien, unter den Bekannten, den sozialen Netzwerken und an der Basis der Parteien gesprochen wird. Wir müssen dafür sorgen, dass Presse und Politik gar nicht anders können, als dieses Thema aufzugreifen.

Freie Welt: Und wie wollen Sie das konkret umsetzen?

Beatrix von Storch: Durch Aufklärungsaktionen. Aktuell planen wir, ein Faltblatt zu erstellen, dass alle wichtigen Fakten und Informationen kurz und bündig zusammenträgt. Auf diese Weise können die Bürger aufklären. Unsere Faltblätter waren immer ein großer Erfolg und wurden in der Größenordnung von mehreren hunderttausend Exemplaren unter das Volk gebracht.

Freie Welt: Das kostet sicherlich viel Geld, zum Beispiel an Druck- und Versandkosten.

Beatrix von Storch:
Wir haben Gott sei Dank eine gute Basis engagierter Bürger. Wir hoffen, dass wir durch die Spenden unserer bürgerlichen Basis und unserer zahlreichen treuen Unterstützer eine möglichst große Verbreitung dieses Faltblattes finanzieren können.

Freie Welt: Frau von Storch, wir danken Ihnen für das Gespräch.

 

 

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang