Erneute Niederlage seit der Monsanto-Übernahme

Bayer muss 80 Millionen Dollar Schadenersatz zahlen

Die Übernahme des Glyphosat-Herstellers Monsanto wird für Bayer immer teurer. Erneut unterlag der Chemieriese vor einem US-Gericht und muss einem 70-jährigen Rentner Schadenersatz in Höhe von 80 Millionen US-Dollar zahlen. Das Unkrautvernichtungsmittel »Roundup« hat bei ihm Krebs verursacht.

Foto: Conanil/Flickr/CC BY 2.0
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Im Herbst 2016 kaufte der Chemiekonzern Bayer für 66 Milliarden Dollar das US-Unternehmen Monsanto, dem Hersteller von Glyphosat. Damals feierte man in Leverkusen sich selbst für einen gelungenen Schachzug. Doch nicht einmal drei Jahre nach der Übernahme ist die Feierlaune längst der Ernüchterung gewichen. Als Rechtsnachfolger von Monsanto stand der Bayerkonzern bereits mehrfach in Schadeneresatzverhandlungen vor US-Gerichten - und verlor.

Aktuell muss Bayer einem 70-jährigen Rentner einen Schadenersatz in Höhe von 80 Millionen US-Dollar zugesprochen. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass das von Monsanto hergestellte Unkrautbekämpfungsmittel »Roundup« ursächlich die Krebserkrankung des Mannes verantwortlich ist. Bereits im August 2018 musste Monsanto - und somit Bayer - einem todkranken Mann 289 Millionen US-Dollar an Schadenersatz zahlen. Bei ihm war 2014 Lymphdrüsenkrebs festgestellt worden, der ebenfalls auf den Kontakt mit »Roundup« und dem darin enthaltenen Glyphosat zurückzuführen sei, so das Gericht.

Bayer und Monsanto jedoch halten nach wie vor unbeirrt an der Verwendung von Glyphosat fest. Von beiden in Auftrag gegebene Studien hätten angeblich erwiesen, dass Glyphosat keinesfalls gesundheitschädlich sei. Die Anleger allerdings scheinen da ganz anderer Ansicht zu sein. Nach der erneuten Niederlage vor Gericht gab die Bayer-Aktie um satte 19 Prozent nach. Im April 2015, vor der Monsanto-Übernahme, wurde sie mit über 146 Euro notiert. Gestern lag sie zum Börsenschluss bei unter 55 Euro - dem tiefsten Wert in den letzten fünf Jahren.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Frost

Jetzt bekommt Bayer für seine Gier, die Fresse poliert. Wer immer mehr, immer mehr will, hat am Ende gar nichts mehr. Bayer kann 's ergehen, wie dem 'Fischer und seiner gierigen Frau": am Ende waren sie wieder arm. Eigentlich müsste die EU mit in die Verantwortung genommen werden - hat sie doch das Glyphosat zugelassen. Das kommt dabei heraus, wenn die Gier den Verstand auffrist.

Gravatar: Barbara

Genau heute vor 13 Jahren habe ich bei meiner Firma, einem Zustellerservice, den Bettel hingeschmissen. Diese Firma, bei der ich fast 12 Jahre arbeitete, hat in den letzten Jahren den Wirkungskreis nach und nach vergrößert, dagegen sanken unsere Verdienste kontinuierlich immer um ca. ein Drittel. Begründung: höhere Betriebskosten. Die hinzugenommenen Betriebsteile waren "faule" Vertriebe, die schon lange eigentlich insolvent waren. Und die hat man uns, dem Fußvolk aufs Auge gedrückt. Unsere Einkommen fielen und der Obermanager ließ sich auf Betriebskosten von Sachsen an den Bodensee per Hubi fliegen (scheint Managerbedürfnis zu sein).
Ich als kleine Zustellerin habe erkannt, dass es umso schlimmer für die Belegschaft wird, umso mehr die Manager "managen" wollen. Wer natürlich nur den Profit sieht, der erreicht werden könnte und dabei jegliche Moral - jaja, ich weiß, im Bussiness gibt es keine Moral - vergißt und dann noch eine Flachpfeife ist, der wird scheitern, und das auf Teufel komm raus!
Das Bayerdesaster ist m.M.n. von höchster politischer Stelle so gewollt. Irgendwie muß man doch das immer noch existierende Deutschland klein kriegen. Das sind alles viele Nadelstiche und die "armen" Spitzenmanager der großen deutschen Konzerne haben doch schon lange gemeinsam mit den politischen Deutschlandzerstörern ihre Schäfchen im Ausland ins Trockene gebracht. Ich darf gar nicht daran denken, als die Kanzlerin dem Ackermann seine Geburtstagsparty 2009 finanziert hat. Oder solche Nieten wie Mehdorn immer wieder mit höchstdotierten Posten versorgte. Und die Grenzöffnung war sozusagen der Tropfen - was, Ihr wollt nicht? - der den Todesstoß für uns einleitete. Diese Frau und ihre Entourage sowie diese ganzen Nieten in Nadelstreifen müssen schnellstens entsorgt werden.

Gravatar: karlheinz gampe

@ Hans von Atzingen

Sie haben recht unsere geistig verwirrten rotgrünen Politiker meinen sie könnten mit der Geldpumpe Probleme lösen. Diese Deppen blasen nur den Ballon immer weiter auf, dafür wird der Knall um so lauter wenn der Ballon platzt. Die USA z. Bsp. haben Luft abgelassen und können sogar wieder an der Zinsschraube drehen. Bei unserer Nullzinspolitik geht in der Krise nur Minuszins. Man bekäme dann Geld fürs Geld leihen. Also absolute Idiotie !

Gravatar: Hans von Atzigen

Der Realsozialismus hat es hinter sich der Raubritter-Kapitalismus hat es vor sich, ein Desaster.
Was da noch abgeht in Sache sog. Kapitalismus ist zur blanken Raubritterei verkommen.
Dafür ist der beschriebene Sachverhalt ein Paradebeispiel.
Eine gigantische Kapitalvernichtungsmaschienerie.
Tja was ist denn Kapital?
Kapital ist Geld oder Werte die der Produktion von Gütern und Diensleistungen dienen.
Einen echten Wert hat Kapital NUR wenn es durch Konsumverzicht oder Produktivitätssteigerung real
Erwirtschaftet wird.
Kapital ist somit wertvoll, und so sollte, müsste man es auch behandeln, heisst realproduktiev einsetzen, nur
so kann es segensreich zur steigerung und dem Erhalt des Wohlstandes wirken.
Schlicht verheerend wie grosse Teile der Wirtschaft insbesondere Megaunternehmen damit umgehen.
Da geht es nur noch um Macht und Einfluss und nicht mehr um erhalt und förderung des Wohlstandes für möglichst viele Menschen.
Ergo eben Raubritter-Kapitalismus.
Die fast ewige dümmliche Debate Sozialismus versus Kapitalismus bringt es NICHT.
Längst überfällig sollte die Debate- Vorschung und Lehre anders laufen.
Verideologisierte Luftdebatte, oder solider Kapitalismus solides Wirtschaften.
Das Zeitgenössische Geschehen hat mit solidem Kapitalismus nix mehr am Hut. Da läuft die blanke Kapitalvernichtung. Und wie wird das vernichtetet Kapital erneuert ergänzt, aus der Geldpumpe ,,Notenpresse,,.
So kann und wird das nie und nimmer Funktionieren,
das kann nur noch eine Frage der Zeit, in ein gigantisches Desaster münden.
Da ist noch ein Zusatzfaktor, ab Entwicklung X gibt es weder eine Reparatur noch ein Zurück, nur noch die Naturgesetzliche brachiale Zwangskorrektur.
Tja, das wird hässlich, sehr hässlich.

Gravatar: Lothar Wölfel

NGOs und Bio-Lobby führen eine Kampagne gegen das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat. Desinformation und das Säen von Misstrauen gehören zum Programm. https://buff.ly/2YvOn7y

Gravatar: Tom der Erste

Herr Hans-Peter Klein ( 28.03.2019 - 12:14 ), in der Bibel steht aber nicht, daß die Vögel scheinen. Als Lektor müsste ich das eigentlich wissen. Ich kenne aber genug zweibeinige Vögel, die mehr Schein als Sein sind, vielleicht meinen Sie die ?

Gravatar: harald44

@ karlheinz gampe, 28.03.2019, 12:31 Uhr

Sie haben den wahren Sachverhalt wunderschön auf den Punkt gebracht.
Leider werden aber die deutschen Arbeitnehmer bei BAYER sowie diejenigen, die BAYER-Aktien für ihre Altersvorsorge gekauft hatten - also das gemeine Volk - wiedermal die Dummen sein.
Die deutschen Manager lernen aber auch einfach nichts! Nicht aus dem Fall DAIMLERCHRYSLER und dem gescheiterten Herrn Schrempp, der interessanterweise nie vor eine Kamera geladen wird oder wurde, um seine sündhaft teure Transaktion von damals aus heutiger Sicht zu bewerten.

Gravatar: Wolfram

Tja wenn man den Mund nicht voll genug kriegen kann, dann passiert so etwas !!!

Die Vorstandsbosse dieses Konzerns scheinen eine Intelligenz von einem Regenwurm zu haben. denn es war doch wohl abzusehen, dsss bei dem besch******* Gift.Cocktail mit Glyphosat Milliardenklagen aus den USA wegen Krebs zu erwarten waren !!! - Von wegen unbedenklich und nicht krebserregend !!! - Eine glatte Lüge - ein totaler Insektenkiller ist es offensichtlich auch noch !!! Dass unsere Bauern diesen Mist überhaupt eingesetzt haben.!!!

Wir haben doch seit Herbst 2015 fast 3 Mio zusätzliche "Facharbeiter" bekommen. Da hätte man doch die über 2 Mio. Drückeberger und Sozialkassen-Plünderer - denn lediglich knapp 20 % sind ja nur in Ausbildung, Arbeit oder beim Deutschkurs - aus dem gewalttätigen Kulturkreis unter dem Halbmond schon längst einmal zum Unkraut-Zupfen anleiten und einspannen können !!! - Ideenlose, starre Politik !!!

Und die von Pharma-Lobbyistern bestochenen, pardon gesponsorten EU-Eurokraten spielen dieses miese, dreckige Spiel auch noch mit !!!

Naja, dann müssen die Werkself-Kicker eben künftig am Hungertuch nagen und die Vorstands-Bosse kriegen die astronomisch hohen Boni gekürzt !!! Die Aktionäre werden dem Gift-Produzenten in Scharen weglaufen, denn diese Klage ist erst die Spitze des Eisbergs !!!

Es schüttelt einen vor Anwiderung !!!

Gravatar: Karl Napp

Nach wie vor halte ich das Vorbringen von Monsanto/Bayer vor den US - Gerichten für glaubwürdig. Es beruft sich auf mehrere wissenschaftliche Gutachten, die von anerkannten Wissenschaftlern erstellt wurden. Wer, wie ich, weiß, mit was für Pappnasen und Einfaltspinseln die Jury-Bänke der unteren amerikanischen Zivil-Gerichte besetzt sind, kann über solche Urteile nur den Kopf schütteln.

Gravatar: Misepeter

Da Monsanto jetzt kein amerikanischen Unternehmen mehr ist, ist der Konzern in den USA zum ausschlachten frei gegeben und da sind ganz andere Schadensersatz-Summen möglich als in Deutschland, wo die Politik bisher verhindert, dass Bürger angebracht entschädigt werden. Irgendwie geschieht das Bayer recht, wenn man den Hals nicht voll bekommt.

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