Am Wochenende legten etwa 30-40.000 Bauern mit LKWs und Traktoren den Verkehr in den den Niederlanden weitgehend lahm und blockierten etwa 20 Lebensmittel-Verteilzentren (Freie Welt berichtete). Gestern erreichten die Proteste den Dam-Platz in Amsterdam und den Regierungssitz in Den Haag. Der Flughafen in Groningen wuerde Mittwoch von Demonstranten lahmgelegt, deutsche Bauern schlossen sich den Protesten in Heerenberg bei Emmerich in NRW an.

Bei einem Vorfall in der Nähe des belagerten Lebensmittel-Logistikzentrums bei Heerenveen in Friesland schossen Polizisten auf den Traktor des 16-jährige Jouke, der bereits gewendet hatte, und verfehlten den Kopf des Jungen um nur Zentimeter. Jouke und zwei andere Demonstranten wurden auf Verdacht von »versuchtem Totschlag« festgenommen. Eine aufgebrachte Menge versammelte sich vor dem Polizeirevier in Leeuwarden. Nun wurden alle drei ohne Anklage freigelassen.

Ein Bauer in Leeuwarden sagte dem kanadischen Journalisten Keean Bexte, die Rutte-Regierung habe »ein Klima geschaffen, in dem die Polizisten denken schießen zu können.« Holländische Bauern würden enteignet und begingen Selbstmord, so der Demonstrant, während z.B. China keine Umweltauflagen zu erfüllen haben.

Zivilpolizisten sogenannter ROMEO-Einheiten sollen Demonstrationen unterwandern und Eskalationen schüren, wie Videos auf Twitter dokumentieren.

Der Oppositionsführer Geert Wilders veröffentlichte ein Schreiben der Provinzregierung Flevoland, in dem zur Kenntnis genommen wird, dass die Regierung auf durch Sticktoff-Grenzen enteignetem Agrarland »ein Anmeldezentrum für Asylsuchende« entstehen soll.

Der Sky-News-Australien-Moderator Rowan Dean verglich die Niederschlagung der Truckerproteste in Kanada mit dem Vorgehen in Holland und nannte die Premiers Trudeau und Rutte »die goldenen Vorzeigeknaben des World Economic Forum«.

Rutte habe sich auf dem WEF-Forum in Davos 2021 gebrüstet, mit den Niederlanden Vorreiter des World Economic Forum Food Innovation Programms und Gastgeber von dessen Sekretariat zu sein, so Dean. Die niederländische Regierung unternehme jetzt »geisteskranke Maßnahmen, um bis 2030 den Ausstoß von Klimagasen und Stickstoff im Boden von 50-95% zu reduzieren«, so Dean. Dazu sollten die Bauern von ihrem Land vertrieben werden.