Zehn Meter breiter Graben, zwei Sicherheitszäune

Bau der Schutzanlagen um den Reichstag soll vorgezogen werden

Berlin bekommt einen neuen Schutzwall. Dieses Mal keine antifaschistischen, der die ganze Stadt durchschneidet, sondern »nur« einen, der den Reichstag schützen soll. Bestehend aus einem zehn Meter breiten und zwei Meter tiefen Graben sowie zwei Sicherheitszäunen.

Quelle: Google Earth
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Die Bundestagspolizei, offizielle Bezeichnung Polizei beim Deutschen Bundestag, ist eine etwa 200 Mann starke Einheit, die direkt dem Bundestagspräsidenten unterstellt ist. Ihre Aufgabe ist es, die Polizeigewalt in den Gebäuden und auf dem Gelände des Bundestages auszuüben. Da die genannte Bestimmung des Grundgesetzes dem Bundestagspräsidenten ausdrücklich die alleinige Polizeigewalt überträgt, sind andere Polizeibehörden und die Staatsanwaltschaft hier nicht zuständig. So weit, so klar. Warum aber am vergangenen Wochenende zur Großkundgebung »Wir für das Grundgesetz« lediglich ganze drei Bundestagspolizisten im Einsatz waren, ist bisher noch nicht bekannt.

Fakt ist, dass sich am vergangenen Wochenende innerhalb von kurzer Zeit etwa 200 Personen auf der Treppe vor dem Reichstag versammelten. Hätte diese Gruppe die Absicht gehabt, den Reichstag zu stürmen, wie es von Altparteienvertretern und Mainstreammedien behauptet wird, jene drei Bundestagspolizisten hätten sie daran mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit daran nicht hindern können.

Bereits 2010 bei einer Kundgebung von Atomkraftgegnern wurde die Treppe des Reichstags von Demonstranten besetzt. Anders als am vergangenen Wochenende jedoch berichteten die Medien damals nicht von einem vermeintlichen »Sturm des Reichstags«. Es gab 2010 auch keinen sich anschließenden massiven Polizeieinsatz, um die Demonstranten von der Treppe zu verjagen. Damals ließ man die Demonstranten gewähren.

Jetzt aber soll der »Dem Deutschen Volke« gewidmete Reichstag besser vor dem besagten Volke geschützt werden. Ein zehn Meter breiter und zwei Meter tiefer Graben sowie zwei Schutzzäune sollen vor dem  Gebäude auf der Reichstagswiese und seitlich dazu errichtet werden. Diese Baumaßnahmen sollen zudem vorgezogen werden, ursprünglich war ein Baubeginn erst in 2025 vorgesehen.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: egon samu

Wie schön!
Endlich können die totalitären kommunistischen Truppen der Großen Gottgleichen Führerin die Restbestände der Selbstschußanlagen von der Berliner Mauer wieder einsetzen...
So geht vorbildliche Rechtsstaatlichkeit und Demokratie.

Gravatar: Volker K.

Dann müssen wir vor der Fertigstellung alle darein und diese Sippe rausholen.Friedlich werden die ihre Sessel nicht räumen.

Gravatar: <Frank>

Wenn dieses Gebäude in Friedenszeiten auch nur einen einzigen Zaun oder Graben erhält gehört es auf der Stelle abgerissen!

Und zwar vom deutschen Volke höchstpersönlich dem es gewidmet ist und zueigen!

Stein für Stein!

Nun könnte man scharfsinniger Weise sagen das es am Friedensvertrag selbst fehlt und das Gebäude ohnehin besetztes Gebiet der Zwangsverwaltung ist.

In diesem Falle sollten Zaun und Gräben bestehen bleiben als Symbol und Zeichen der eigenen Schande sowie der Angst unserer besatzungsmäßigen Zwangsverwaltung vor der Rache des deutschen Volkes.

Tiefer die Gräben hebet und doch werden sie euch nicht schützen vor'm eigenen Souverän!

Tagtäglich werden sie euch an eure Schandtaten erinnern und so soll es sein.

Gravatar: Michael M.

Ein Offenbarungseid dieser Merkeltruppe, der seinesgleichen sucht! Der Gegensatz zwischen der gläsernen Kuppel und den geplanten Vorbauten könnte, was den Symbolgehalt angeht, größer nicht sein.

Dabei habe ich noch das geflügelte Wort einer unserer führenden intellektuellen Kapazitäten - *hüstel*- im Ohr, das da lautete: Zäune halten Menschen nicht ab.

Nicht zu vergessen das Gezetere über Donald Trump wegen seiner Mauer gegen Mexiko. Ja, bei uns ist man da viel schlauer: da lässt man die Grenzen offen und baut man die Mauern und die Poller und die Wassergräben lieber überall im Land, wo sie auch gegen das eigene Pack wirken, das vielleicht irgendwann die Schnauze voll hat.

Gravatar: Olaf Fröhlich

Warum gehen die nicht nach Alcatraz?

Kommunikation aber bitte nur mit Flaschenpost :-)

Gravatar: Ronald Schroeder

Besser als die Damen und Herren Abgeordneten ihr Verhältnis zum Volk sehen, könnte ich es auch nicht ausdrücken: ein zehn Meter breiter Graben und zwei Schutzzäune. Respekt für diese Selbsteinsicht! Das SED-Politbüro verkroch sich nach dem Arbeiteraufstand am 17. Juni 1953 ebenfalls (in Wandlitz). Die BRD-Nomenklatura wird ja auch nicht müde zu betonen, es gelte aus der Geschichte zu lernen. Dumm ist es jedenfalls nicht. Der SED-Führung hat es immerhin noch reichlich 36 Jahre die Herrschaft gesichert.

Gravatar: Jürgen kurt wenzel

Ich bin in den Jahren ,in denen nicht ein Vertreter der ,Mauerschützenpartei ,in Person des Herrn Lederer (LINKE ) , die Gedenkkultur ider Opfer des Stalinismus zünich endwürdigte häufig am Reichstag ! Anfang 1964 war ich dort am Spreebogen durch den Draht . Im Westen wurden die Maschinendewehrgarben wohl als Maueropfer gezählt ! Nun stehe ich oft vor meinem Kreutz . Jetzt ohne den Hinweis :,, Unbekannt 1964 " - Ich suchte häufig das Gespräch mit den Wachleuten an den Absperrgittern des Reichstages ! Auf meine obligate Frage ob denn die Verbrecher innerhalb oder außerhalb des Reichstages sind kam meistens als Antwort :,, seit dem Mauerfall sind die da drinnen !!! - Mein Gott ,- was ist aus dem Land der Träume und dem Licht der Freiheit nur geworden !- Sie mauern sich ein und meinen sie haben die Wahrheit gepachtet und mauern sich ein ! Sie verweigern dem Volk selbst die Treppe unter dem :,,Dem Deutschem Volk "und schleichen selbst heimlich durch sie Hinter -und Seiteneingänge ! Hier ist Widerstand überfällig ! Hier ist das Freiheitsbild vom Sturm auf die Bastillie angesagt !

Gravatar: Markus

Schön, wirklich schön. 70 Jahre stand der Bau für unseren Stolz und Freiheit.
Jetzt kommt der Burggraben. Wieso haben diese Politiker Angst?
Lasst sie uns einfach überrennen. Wir sind ohne die auch nicht schlechter dran. Sturm auf die Bastie !

Gravatar: lupo

Das ganze ist doch ein abgecartetes Spiel vom Verfassungsschutz, indem V Leute so tun als wenn sie das Parlamentsgebäude stürmen wollen und schon duddelt man dem verblödeten Michel die Sicherheit der Heiligen Abgeordneten vor.
Für wie blöd hält diese Regierung das Volk.

Gravatar: A. Geilhof

Bestehend aus einem zehn Meter breiten und zwei Meter tiefen Graben sowie zwei Sicherheitszäunen.

Wenn schon, denn schon: Hier gehört auch eine Zugbrücke hin. Willkommen im Mittelalter.

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