Trumps strategische Zurückhaltung gegen die Kriegspartei:

Bannon warnt vor einer Falle

Steve Bannon warnt eindringlich davor, dass die USA in einen weiteren kostspieligen Krieg verwickelt werden könnten.

Symbolbild. KI.
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Die eskalierenden Spannungen im Nahen Osten, ausgelöst durch Israels Präventivkrieg gegen den Iran, haben die geopolitische Bühne in Aufruhr versetzt. Inmitten dieser Krise warnt Steve Bannon, ein einflussreicher Vordenker der MAGA-Bewegung, eindringlich davor, dass die USA in einen weiteren kostspieligen Krieg verwickelt werden könnten. In seiner Sendung WarRoom prangerte er kriegstreiberische Stimmen an, die seiner Ansicht nach von veraltetem Establishment-Denken und politischen Eigeninteressen geleitet werden, und lobte Präsident Trumps disziplinierten, nicht-militärischen Ansatz. Gleichzeitig verknüpfte er die Krise mit einer größeren Bedrohung durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh), die er beschuldigt, die USA absichtlich in einen Konflikt zu ziehen. Dieser Artikel beleuchtet Bannons Warnungen, Trumps Strategie und die komplexen geopolitischen Verflechtungen.

Bannons Kritik an der Kriegstreiberei

Steve Bannon nutzte seine Plattform WarRoom, um die »infantile Denkweise« des Establishments scharf zu kritisieren, die die USA in die 20-jährigen Kriege in Irak und Afghanistan geführt habe. Diese Konflikte, so Bannon, kosteten Billionen Dollar, hinterließen enorme Schulden und brachten kaum greifbare Erfolge. Er zieht eine direkte Parallele zu den aktuellen Forderungen nach einer militärischen Eskalation gegen den Iran, die von Teilen der Medien, insbesondere Fox News, vorangetrieben werden. „Sie spielen dasselbe Narrativ wie vor ›Shock and Awe‹ 2003«, warnte er und beschuldigte die Medien, »die Propaganda für einen neuen Krieg im Nahen Osten auf volle Lautstärke zu drehen«.

Bannon sieht in diesen Aufrufen eine Gefahr für Trumps »America First«-Politik und die MAGA-Bewegung. Er bezeichnet die Kriegsrhetorik als eine Falle, die darauf abzielt, Trumps politische Bewegung zu spalten und seine Wählerbasis zu entfremden. »Die Feinde des Präsidenten arbeiten daran, MAGA mit dem Krieg gegen den Iran zu zerstören«, sagte er und forderte, dass Trump sich auf die Interessen der amerikanischen Bürger konzentriere, nicht auf die von »globalistischen Eliten«.

Trumps disziplinierte Zurückhaltung

Im Gegensatz zu früheren Regierungen, die laut Bannon reflexartig auf militärische Lösungen setzten, verfolgt Trump einen strategischen Ansatz. »Er sitzt nicht untätig in einem Liegestuhl«, betonte Bannon, »er ist Aktion, Aktion, Aktion – aber nicht die Art von Aktion, die die Insider in Washington befriedigt.« Trump habe still und leise militärische Ressourcen repositioniert und diplomatische Auswege geschaffen, während er an seiner strikten No-Nukes-Politik gegenüber Iran festhalte. Diese Zurückhaltung sei keine Schwäche, sondern eine kalkulierte Strategie, um einen regionalen Flächenbrand zu vermeiden.

Bannon wies auch auf Widersprüche in Geheimdienstberichten und Medienleaks hin, die Zweifel an der Transparenz der Informationen wecken. Er stellte infrage, ob Israels jüngste militärische Aktionen tatsächlich der Sicherheit dienen oder vielmehr dem Versuch von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, angesichts innerstaatlicher Unzufriedenheit an der Macht zu bleiben. »Das sieht aus wie ein Weg für Netanjahu, sein Amt zu retten«, sagte Bannon und verwies auf Umfragen, die Netanjahus politische Schwierigkeiten vor den Angriffen belegen.

Iran und die nukleare Bedrohung


Bannon räumt ein, dass Irans nukleare Ambitionen eine ernsthafte Herausforderung darstellen. Dennoch betonte er, dass der Zeitrahmen – 12 bis 13 Monate bis zur möglichen Waffentauglichkeit – keinen unmittelbaren Krieg rechtfertige. Trump navigiere diese Krise mit Bedacht, indem er sich sowohl diplomatische als auch militärische Optionen offenhalte, ohne sich zu voreiligen Aktionen hinreißen zu lassen. Diese Herangehensweise stehe im Kontrast zu den Forderungen nach sofortiger Eskalation, die von Teilen der Republikanischen Partei und pro-israelischen Lobbygruppen erhoben werden.

Die Rolle der Kommunistischen Partei Chinas

Ein zentraler Punkt in Bannons Analyse ist die Verknüpfung des Nahost-Konflikts mit der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh). Er behauptet, die KPCh arbeite aktiv daran, die USA in einen weiteren »ewigen Krieg« zu verwickeln, um amerikanische Ressourcen zu überdehnen und die Aufmerksamkeit von Taiwan abzulenken. »Wir befinden uns bereits im Krieg mit der KPCh«, sagte Bannon und beschrieb diesen als einen Krieg mit »uneingeschränkten, unkonventionellen Taktiken«. In seinen Augen sind die Regime in Iran und China »Papiertiger«, die durch Angst, Betrug und Manipulation gestützt werden.

Bannon ging sogar so weit, der KPCh vorzuwerfen, in die US-Wahlen 2020 eingegriffen zu haben, um Trumps Wiederwahl zu verhindern. Seine Gästin Ava von der New State of China unterstützte diese Ansicht und erklärte, die fünf meistgefürchteten Feinde der KPCh seien Trump, Bannon, Peter Navarro, Rudy Giuliani und Guo Wengui – und alle seien seit Bidens Amtsantritt mit rechtlichen Angriffen konfrontiert. »Das ist kein Zufall, das ist Vergeltung für eine gestohlene Wahl«, so Bannon.

Ein Aufruf zur Wachsamkeit


Bannon richtet eine klare Warnung an die Öffentlichkeit: Die USA dürfen sich nicht von recycelter Kriegspropaganda und politischen Machtspielen in eine weitere Katastrophe ziehen lassen. Trumps Zurückhaltung sei eine strategische Stärke, die es ermögliche, sich auf die größere Bedrohung durch Peking zu konzentrieren. »Die wahre Bedrohung ist größer und dreister als Teheran – es ist Peking«, betonte er. Er rief die Völker Irans und Chinas dazu auf, sich gegen ihre autoritären Regime zu erheben, und forderte die USA auf, fokussiert zu bleiben und Ablenkungen zu vermeiden.

Trumps Test in einer gefährlichen Welt

Die Krise im Nahen Osten stellt Präsident Trump vor eine enorme Herausforderung. Steve Bannons Warnungen verdeutlichen, dass die Gefahr nicht nur in einem möglichen Krieg mit Iran liegt, sondern auch in einer größeren strategischen Falle, die von der KPCh ausgelegt wurde. Trumps kalkulierte Zurückhaltung, unterstützt von der anti-interventionistischen Haltung der MAGA-Bewegung, steht im Kontrast zu den kriegstreiberischen Stimmen des Establishments. Wie Trump diese Herausforderung meistert, wird nicht nur die Entwicklung im Nahen Osten beeinflussen, sondern auch die globale Stellung der USA in einer zunehmend komplexen Welt.

Erklärung: »Shock and Awe«


»Shock and Awe« bezieht sich auf eine militärische Strategie, die 2003 während der Invasion des Iraks durch die USA und ihre Verbündeten angewendet wurde. Der Begriff stammt aus der Doktrin »Rapid Dominance«, entwickelt von Harlan Ullman und James Wade. Ziel war es, durch überwältigende und schnelle militärische Schläge – wie massive Luftangriffe und koordinierte Bodenoffensiven – den Gegner zu schockieren, zu demoralisieren und seine Widerstandsfähigkeit zu brechen. 

Im Kontext 2003 bezeichnet »Shock and Awe« die intensive Anfangsphase des Irakkriegs, bei der Bagdad und andere strategische Ziele mit präzisen, groß angelegten Bombardements angegriffen wurden, um die irakische Führung und Streitkräfte schnell zu überwältigen. Die Strategie sollte nicht nur militärische Ziele zerstören, sondern auch psychologische Wirkung entfalten, um den Widerstand zu minimieren.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Siegfried

Bio- und Neutronernwaffen sind wirkungsvoll und billig.

Die Leute stehen hinter dem System und sind für dessen Taten verantwortlich und dafür müssen sie zahlen.
War es nicht bei den Deutschen auch so und auch schon wieder? Biowaffen gibt es doch längst für die einzelnen GEN-gruppen. Immerhin bleiben ein paar der Exemplare übrig. Corona hat es doch gezeigt wie so was wirkt.

Gravatar: Siegfried

---- in einen weiteren kostspieligen Krieg verwickelt werden könnten.----

Das ist eine Frage der eingesetzten Waffensysteme.

Gravatar: Erik Renitente

Korrekt.
Das müßte Merz (nicht mein Kanzler) merken bei Taurus.
Wir stimmen nur zu, wenn er in seinem priv. Flugzeug T. selbst mitnimmt und bis Kiew nicht fallen läßt.
Auch von Pistoris geschenkten 9 Mrd. € für die Ukr. hätte D. in der Wirtschaft dringend gebraucht.
Die EU muß sich vorbereiten auf die multipol. Welt, weil die sog. "Liberale Demokratie" ist am Ende, neue nicht in Sicht.
USA wird immer überleben, wenn sich auf ihr Land konzentrieren, statt woanders und sie haben Alaska!
Europa will Asien nicht als Partner und geht unter!!!!
Kanzler mache kein Mißt.
"Der Floh will mit Elefant" wegen der Ukr. sprechen, ihn reicht es die Abfuhr von Trump nicht.

Gravatar: Rasio Brelugi

Militärische Erfolge und politische Erfolge sind nicht immer deckungsgleich. Bismarck wusste dies. Große Energien hat es von ihm gefordert, die Militärs zu bremsen, wenn der politische Erfolg (militärisch) erreicht war und ein Mehr an militärischer Aktivität, ein Mehr an militärischen Erfolgen das ursprüngliche politische Ziel erschweren oder verunmöglichen (z.B. preußisch-österreichischer Krieg 1866, preußisch-französischer Krieg 1871).
Trump hat eingesehen, dass der militärische Erfolg im Irak ("Shock and Awe"-Strategie) ein politisches Desaster hinterlassen hat. Auch er will (bis jetzt) nur militärische Aktionen, die seinen politischen Zielen dienen. Er will nicht der Lakai von militärischen Notwendigkeiten resp. Automatismen werden. Er will mit militärischen Erfolgen nicht in eine politische Situation hineinmanövriert werden, die nicht mehr (politisch) zu steuern ist.
Kennedy hat in der Kuba-Krise ähnlich gehandelt. Da er sich zuvor mit dem Schweinebucht-Desaster von Pentagon und CIA hereingelegt fühlte, war er sehr darauf bedacht, gegenüber dem Pentagon die politische Federführung nicht aus der Hand zu geben.
PS: Der Film "Thirteen Days", der nach der Veröffentlichung der Dokumente des Weißen Hauses zur Kuba-Krise gedreht wurde, stellt diese Situation gut dar.

Gravatar: werner S

Die bekannte und immer gleiche "hau drauf" Methode der USA hat noch nie etwas bewirkt und kostete Milliarden. Hinterher war es in diesen Nationen schlimmer, als vorher.
Ich denke ohne beidseitiges Einlenken geht es, ob man will oder nicht, einfach nicht.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Bannon sieht in diesen Aufrufen eine Gefahr für Trumps »America First«-Politik und die MAGA-Bewegung. Er bezeichnet die Kriegsrhetorik als eine Falle, die darauf abzielt, Trumps politische Bewegung zu spalten und seine Wählerbasis zu entfremden. »Die Feinde des Präsidenten arbeiten daran, MAGA mit dem Krieg gegen den Iran zu zerstören«, sagte er und forderte, dass Trump sich auf die Interessen der amerikanischen Bürger konzentriere, nicht auf die von »globalistischen Eliten«.“ ...

Wobei auch ´ich` der Überzeugung bin:

„Wenn der Iran fällt, verlieren wir alle“: Warum Teherans Verbündete diesen Krieg als Zivilisationskonflikt betrachten
https://uncutnews.ch/wenn-der-iran-faellt-verlieren-wir-alle-warum-teherans-verbuendete-diesen-krieg-als-zivilisationskonflikt-betrachten/

Da wohl ´wer` es so will?
https://www.youtube.com/watch?v=Sp6sZJ5tflM

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