Peking habe nicht mit solchem Gegenwind gerechnet

Bannon: China war nicht auf Trump als Präsidenten vorbereitet

Chinas Führung wird unruhig. Die harte Politik von Donald Trump macht Peking nervös. Die chinesischen Staatsmedien greifen Bannon persönlich an. Doch dieser wehrt sich.

Foto. Screenshot YouTube, FoxBusiness News
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[Siehe auch Interview von Steve (Stephen) Bannon mit »FOX Business News«. Besonders positiv: Die US-Mainstream-Medien scheinen Bannon zunehmend als Kommentator zu schätzen.]

Donald Trump geht hart gegen Chinas Wirtschaftspolitik vor. Zölle sollen die Konkurrenz durch Billigproduktion und Ideenklau eindämmen, die heimische US-Wirtschaft soll geschützt werden. Außerdem soll verhindert werden, dass China Monopole auf Schlüsseltechnologien besetzt. Beispiel ist der Mobilfunkkonzern Huawei. Mit dem Ausbau des 5G-Netzes wächst Chinas Einfluss auf die weltweite Kommunikation. Der Spionage werden Tor und Tür geöffnet, besonders in politisch brenzligen Situationen, wenn internationalen Regelungen missachtet werden könnten.

Vordenker der harten Politik gegenüber China ist Steve (Stephen) Bannon. Er hatte Trump gerade bei diesem Thema beraten. Trump setzt um, was Bannon vorgedacht hat. Dementsprechend ist Bannon zur Unperson in China erklärt geworden. Im chinesischen Fernsehen (CCTV13) wurde auch prompt behauptet, Bannon sei der »wahre Feind« der USA, weil die strenge US-Handelspolitik gegenüber China den Amerikanern selbst schade — das ist eine höfliche Umschreibung, um zu sagen, Bannon sei im Handelskrieg der wahre Feind Chinas.

Steve Bannon wehrt sich und nimmt dazu Stellung im Interview mit »FOX Business News«. Dass die chinesischen Staats-Medien gegen ihn persönlich vorgehen zeige, wie nervös die chinesische Führung geworden sei, erklärte er.

Die chinesischen Führung habe seit mindestens zwei Jahrzehnten einen regelrechten Wirtschaftskrieg gegen den Westen geführt, indem westliche Firmen erpresst und zum Technologietransfer gezwungen wurden, um auf den chinesischen Markt zu dürfen, während umgekehrt die Chinesen sich die Freiheit nahmen, alle Märkte mit ihren Produkten zu überschwemmen. China habe dabei Deflation und Überproduktion in die Welt gebracht.

Nun sein man in Peking schockiert, weil man mit einem Präsidenten wie Donald Trump und dessen harter Hand nicht gerechnet hat. Die US-Maßnahmen, die die chinesischen Firmen in ihrer Expansion nun stoppen, haben die Chinesen in die Defensive gedrängt.

Bannon kann sich vorstellen, dass sich die Spirale des Wirtschaftskrieges weiter drehen wird. Denn schon haben sich chinesischen Führungskräfte mit den Chefs der Unternehmen getroffen, die die sogenannten »seltenen Erden« abbauen, die weltweit für die Computer- und Mobilfunkindustrie gebraucht werden. 

Zwar haben die US-Eliten und die US-Konzerne anfangs von der Entwicklung auf dem chinesischen Markt profitiert. Doch langfristig ist die US-Industrie geschädigt worden. Dies haben bislang vor allem die US-Bürger der Mittelschicht und Arbeiterklasse zu spüren bekommen. Ihre Jobs gingen verloren oder wurden in Billiglohn-Jobs umgewandelt.

[Schlagwort: GeoAußenPolitik]

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