Sind wir jetzt Kriegspartei? Sind wir schon am Ende der Diplomatie?

Baerbock formuliert neues Kriegsziel: »Die Ukraine muss diesen Krieg gewinnen«

»Russland darf diesen Krieg nicht gewinnen, sondern muss ihn strategisch verlieren.« — »Deswegen darf die Ukraine auf keinen Fall verlieren.« — »Das heißt: Die Ukraine muss diesen Krieg gewinnen.« — Wir fragen: Was ist mit dem diplomatischen Ziel, den Krieg so schnell wie möglich zu beenden?

Foto: Screenshot YouTube/ZDF
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Die grüne Vertreterin des Auswärtigen Amtes stellt klar, wofür sie steht und wofür sie nicht steht. Den Krieg so schnell wie möglich zu beenden, steht nicht auf ihrer Agenda. Auch nicht, den Dritten Weltkrieg zu verhindern. Eine endgültige Spaltung der Welt fürchtet sie anscheinend auch nicht. Dass die Menschen in Deutschland und Europa unter den Sanktionen bitter leiden, ist bei ihr auch im Hintergrund.

Was sind also die Ziele von Baerbock in Bezug auf den Russland-Ukraine-Krieg?

In der ZDF-Talksendung von Markus Lanz wurde sie überdeutlich [siehe Bericht »n-tv«]. Wie ein Schulkind wiederholte sie ihre Forderungen in immer neuen Satzkombinationen, bis auch der letzte Zuschauer kapiert hat, wohin die Reise geht:

»Russland darf diesen Krieg nicht gewinnen, sondern muss ihn strategisch verlieren.« — »Deswegen darf die Ukraine auf keinen Fall verlieren.« — »Das heißt: Die Ukraine muss diesen Krieg gewinnen.«

Ist Deutschland damit Kriegspartei? Soll der Krieg in die Länge gezogen werden? Auch wenn er dann noch Monate oder Jahre dauern kann, viele Menschenleben fordert und immer ein Gefahrenherd der Eskalation bleiben wird? Soll die Ukraine ein Stellvertreter-Kriegsschauplatz sein, wo der Westen bzw. die NATO sich mit Russland bekriegt?

Das Motto scheint zu sein: Der Krieg soll fortgesetzt werden, egal wie viele ukrainische und russische Menschenleben er kostet. Es ist ja nicht Baerbock, die ihren Kopf an der Front hinhält.

Wie wäre es stattdessen mit der Aussage von Hans-Georg Maaßen? Der meint: »Der Krieg in der Ukraine ist nicht unser Krieg«. Oder wie wäre es mit dem Kriegsziel, das Henry Kissinger formuliert hat, nämlich dass die Ukraine Gebiete abtreten sollte, um den Krieg möglichst schnell zu beenden und eine Eskalation zu vermeiden?

Annalena Baerbock ist ganz in der Tradition von Joschka Fischer eine grüne Kriegs-Außenministerin. Die Grünen sind die neuen Falken. Ihre Farbe ist seit den 1990ern olivgrün.

Früher forderten die Grünen lauthals, dass man keine Waffen in Kriegsgebiete schicken dürfe. Soldaten wurden damals als »Mörder« beschimpft. Fast keiner der grünen Spitzenpolitiker hat bei der Bundeswehr gedient. Doch wenn sie an der Macht sind, können sie gar nicht genug Waffen in Kriegsgebiete schicken.

Hätte Außenminister Hans-Dietrich Genscher auch so gehandelt wie Annalena Baerbock? Wohl kaum. Hätten die Altkanzler Konrad Adenauer, Willy Brandt, Helmut Schmidt oder Helmut Kohl so offen einen Stellvertreterkrieg gegen Russland gewagt, der jederzeit eskalieren kann? Die Frage kann sich jeder selbst beantworten, der ihre Aussagen kennt.

Das oberste Ziel der Diplomatie muss der Frieden sein. Je eher, desto besser.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Müller Milch

Mit ihren Aussagen hat sich Baerbock als oberste Diplomatin selbst entwertet. Sie ist halt keine Diplomatin. Sie ist grüne Kampagnen-Politikerin und Sprachpuppe der NGO's. Sie ist das personifizierte Ende der Diplomatie.

Gravatar: Lutz

"Ist Deutschland damit Kriegspartei?"

Das ist die menschenverachtende Intention der Holefleisch.****** ******* ******* ********

Zum Teufel mit den Kriegstreibern in Berlin - wir wollen Frieden; danach Abrechnung in Nürnberg!!!

Gravatar: Fritz der Witz

Die Außenminister-Darstellerin mit Expertise für Plagiat und Lebenslaufmanipulation ist ein erhebliches SICHERHEITSRISIKO für Deutschland und dessen Bürger, und MUSS deshalb sofort aus dem Amt entfernt werden.

Handeln sie JETZT (!!!) Herr Bundeskanzler-DARSTELLER

Gravatar: Sting

Was mag jetzt wohl in den Köpfen der Jugoslawen vorgehen, die in den Neunzigern den Zorn der USA/Nato auf sich gezogen hatten.

Die Nato das Land in Schutt und Asche gelegt hatte !!!
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Praktisch all das taten, was sie heute den Russen anlasten, obwohl die Russen weitaus schonender vorgehen und keine Massenbombardements machen !!

Die hätten sich über einen Bruchteil der Solidarität gefreut, der heute den Ukrainern widerfährt. Aber so selektiv ist sie, unsere Presse.

Gravatar: Sting

Jens Berger von den NachDenkSeiten schreibt:
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„Wer jetzt noch die Grünen wählt, ist kein Mitläufer, sondern ein Mittäter.“
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https://www.nachdenkseiten.de/?page_id=47542
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Er hat damit den oliv-grünen Kriegs-Demagogen voll einen ins Kontor geschossen.
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Und das mit voller Berechtigung, wobei kein Wort übertrieben ist.

Gravatar: Sting

Die Sanktions-Lüge des Westens: Weite Teile Asiens und Afrika ziehen nicht mit
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https://zuerst.de/2022/05/31/die-sanktions-luege-des-westens-weite-teile-asiens-und-afrika-ziehen-nicht-mit/
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Die westliche Regierungen werden nicht müde, zu betonen, sie hätten Rußland mit ihren Sanktionen im internationalen Rahmen „isoliert“. Doch ein Blick auf die Weltkarte belehrt darüber, daß diese Behauptung nicht viel mit der Realität zu tun hat.
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Tatsächlich werden die Sanktionen nur von einem relativ kleinen Teil der Welt mitgetragen – den USA, ihren Verbündeten und weiteren westlichen Ländern.
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Gewichtige Teile der Staatengemeinschaft ziehen aber nicht mit. Zum Beispiel die asiatischen Bevölkerungs- und Wirtschaftsgiganten China und Indien. Beide Länder praktizieren angesichts der westlichen Sanktionen im Gegenteil den verstärkten Schulterschluß mit Rußland.
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Auf der afrikanische Großkontinent läßt sich nicht vor den Karren der Sanktionen spannen. Schon als die UNO-Generalversammlung im März 2022 den russischen Angriff auf die Ukraine verurteilte, votierten nur 28 von 54 afrikanischen Mitgliedern dafür. Weitere 17 enthielten sich der Stimme, 8 waren nicht anwesend.
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Das Abstimmungsverhalten spiegelt den Einfluß wider, über den Rußland in Afrika verfügt. Südafrika als zweitgrößte Volkswirtschaft Afrikas (nach Nigeria) gehört mit Rußland zu den BRICS-Staaten, einer Vereinigung aufstrebender Volkswirtschaften.
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Auch China gehört (neben Indien und Brasilien) dem BRICS-Verbund an, der in Afrika seit Jahren seinen Einfluß mit Milliarden-Investitionen ausbaut.
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Für Aufregung im westlichen Lager sorgen aktuelle Meldungen, wonach zwei weitere ökonomische Schwergewichte mit einem Beitritt zum BRICS-Verbund liebäugeln: Argentinien und Saudi-Arabien. ...UNBEDINGT ALLES LESEN !!

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