Mit den Stimmen der Grünen?

Baden-Württemberg: AfD erhält den ihr zustehenden Platz im Verfassungs-gerichtshof

Mit den Stimmen der anderen Parteien ist der Kandidat der AfD in den Verfassungsgerichtshof von Baden-Württemberg gewählt worden.

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In einem demokratischen Staatswesen, in dem die Politiker nach den Regeln der Verfassung handeln, wäre der Vorgang keine große Nachricht wert. Doch im Baden-Württemberg des Jahres 2021 wird die Wahl des AfD-Politiker Bert Matthias Gärtner in den baden-württembergischen Verfassungsgerichtshof zu einem Politikum, das die Republik aufwühlt.

Der Gerichtshof im südlichen Deutschland besteht aus neun Richtern – drei Berufsrichter, drei Richter mit Befähigung zum Richteramt und drei Personen, die diese Befähigung nicht haben müssen. Alle Mitglieder werden vom Landtag für neun Jahre gewählt. Das Vorschlagsrecht liegt bei den im Landtag vertretenen Parteien und hängt von ihrem Anteil an Abgeordneten ab. Der AfD steht ein Stellvertreter zu.

Dass Grüne und Linke der AfD dieses demokratische und rechtlich zustehende Recht der AfD nicht zugestehen und das Recht nach Möglichkeit brechen würden, darüber bestand im Vorfeld der Wahl kein Zweifel. Allerdings hatte die AfD für diesen Fall gedroht, andauernd wählen und das Thema immer wieder auf die Tagesordnung setzen zu lassen.

Am Wahltag folgte die Überraschung. Der AfD-Kandidat Gärtner wurde im dritten Wahlgang gewählt. Dabei enthielten sich nicht etwa alle Mitglieder des Landtags – was ebenfalls möglich gewesen wäre. Statt dessen erhielt der Kandidat der AfD 37 Ja-Stimmen – 20 mehr als die AfD Abgeordnete hat. 77 Abgeordnete enthielten sich, 32 stimmten mit Nein. Ganz offenbar hat Gärtner Stimmen von den anderen Parteien bekommen.

Im links-grünen Lager hin anschließend der Haussegen schief. Denn wie es scheint, haben die Grünen für den Kandidaten der Alternative für Deutschland gestimmt. Nicht aus Sympathie zur Verfassung oder der AfD. Allein praktische Erwägungen, ließen eine Zustimmung sinnvoll erscheinen. Die Sozialdemokraten, die bei den Wahlen im Frühjahr knapp über 10 Prozent erreicht haben, ging die Schnappatmung los. Auf Twitter tobte der moralische Aufruhr mit den üblichen dünngeistigen, eskeschen Floskeln: »Verfassungsfeinde wählt man nicht in den Verfassungsgerichtshof«, schreibt die baden-württembergische SPD. Flotte Sprüche wie: »Beim Kampf gegen Rechts ist Haltung gefragt, keine Enthaltung!« füllen die Tweets und lassen den senilen Geist alter Klassenkämpfer erahnen. Herrlich kindisch auch: »Wenn Schwarz & Grün nicht gegen Braun stimmen, dann sind wir Rot vor Wut.«

Nach so viel Sprüchen ließ sich Cem Özdemir nicht lumpen und kritisierte indirekt seine Parteigenossen: »Bei Kandidat*innen der #NoAfD sagt man ›Nein‹. Immer«. Und wenn SPD und Grüne – die Ex-PDS ist nicht im Landtag – Parolen brüllen, dann dürfen auch die Merkel-Schranzen nicht fehlen: »Wenn Nazis Spiele spielen, dann erwarte ich von jedem, dass er den Rücken gerade macht«, schrieb der CDU-Europaabgeordnete Dennis Radtke – ein Kurs in politischer Bildung, was Nazis sind, täte dem Großsprecher der CDU gut.

Bei diesem Kurs in politischer Bildung könnte der Christdemokrat einen Blick in die Protokolle des Deutschen Reichstags werfen. Dort findet er im Mai 1933, was die so widerstandsbereite SPD zu Hitler sagte als er seine Friedenspolitik vorgestellt hatte – sie stimmten ihm zu. Soviel zum Widerstand dieser Maulhelden der deutschen politischen Geschichte gegen sozialistische Gewaltherrschaft. 1946 knickten sie dann endgültig ein und vereinten sich gegen Demokratie und Verfassung mit der KPD zur SED.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Karl Napp

Goethes Farbenkunde: Rot und Grün gemischt ergibt Braun.

Die roten Kryptokommunisten und die grünen, halbgebildeten Hallodris - saubere Mischung. Denk ich an Deutschland in der Nacht ...

Gravatar: Ede Wachsam

Ich liebe es wenn die Pläne der Ungerechten und Lügner zerschlagen werden, manchmal sehr langsam aber dafür auch stetig. Alle etablierten Parteien sollten sich zuerst an die eigenen Nasen fassen, denn CDU/CSU/SPD/FDP/GRÜNE/LINKE hatten in der NSDAP Mitglieder. Die meisten waren bei den Schwarzen, Roten und Gelben aber auch einige gab es bei den heutigen Grünen.
Die einzige Partei welche heute im Bundestag sitzt ist die AFD, die kein einziges Mitglied bei diesem braunen Verein hatte. Nachzulesen bei Wikipedia. In deren Aufstellung kommt die AfD gar nicht vor.

Gravatar: siggi

es erinnert an die Schmuddelkinder der Grünen in den 80er. Über Parteigrenzen hinweg hatte man sich in die Hand versprochen nie mit dem Fleisch der SPD zu koalieren. Dann war es Hessens SPD, die mit Fischer eine Koalition einging. Warum soll es hier anders werden mit AfD. Klar braucht Wähler heute die Alternative zu den Altlastenparteien. Die lautet AfD oder freie Wähler. Doch die sind wie die Piraten von Merkel gemacht worden. Bleibt dem freien Bürger die AfD. Keine Regierung ohne deren Duldung, wird BRD helfen.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Mit den Stimmen der anderen Parteien ist der Kandidat der AfD in den Verfassungsgerichtshof von Baden-Württemberg gewählt worden.“ ...

Hat unsere(?) Heißgeliebte(?) und Allmächtige(?) ihre „anderen Parteien“ etwa nicht mehr im Griff???

Ja mei: „Widerstand in Diktaturen ist vielleicht keine Bürgerpflicht. Doch wer es sich im Staat der DDR bequem machte und zum Mitläufer avancierte, muss sich bewusst sein, dass dieses Verhalten das System stützte und keine Veränderungen herbeiführte. Wichtig ist, über das eigene Verhalten nicht zu schweigen, sondern die Verantwortung dafür zu übernehmen, darüber zu berichten und in diesem Sinne zur Aufarbeitung beizutragen. Dazu gehört ein öffentlicher Diskurs und das Nachdenken über die vielen Mitläufer und verschiedenen Formen der Anpassung. Für das Verständnis der Geschichte sind Aufklärung und Erzählungen wichtig – auch und gerade von einer ostdeutschen Bundeskanzlerin“!!! ...
http://www.demokratie-goettingen.de/blog/wie-viel-ddr-steckt-in-angela-merkel

Gravatar: Karl Dehmel

Ich bin mal gespannt wann der Einigungsparteitag stattfinden wird, an dem sich alle Altparteien zusammenschließen werden und in der NSED (Neue sozialistische Einheitspartei Deutschlands) aufgehen. Internationalsozialisten (Internazis) eben.
Nächstes Jahr oder doch erst übernächstes Jahr? Egal, kommen wird er. Spätestens wenn die gesamte Wirtschaft zusammenbricht. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche

Gravatar: mikesch

wer hat uns verraten? Die SOZIALDEMOKRATEN!

Gravatar: Peter Meyer

Immer wieder herrlich, dieses Possenspiel der sog. Demokraten. Am Ende werden sie alle einknicken.

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