Summe im Vergleich zu 2023 schlagartig verdoppelt

Auswärtiges Amt zahlt 5,4 Millionen Euro für die Aufnahme afghanischer Ortskräfte

5,4 Millionen Euro zahlt das Auswärtige Amt an die GIZ, um die Einreise afghanischer Ortskräfte nach Deutschland zu ermöglichen. Damit hat sich diese Summe im Vergleich zu 2023 schlagartig verdoppelt. Diese Zahl sowie die Aufnahmepraxis der Bundesregierung wirft Fragen auf.

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48.000 Afghanen sollen seit dem Abzug der NATO-Truppen über offizielle Programme die Einreisemöglichkeit nach Deutschland erhalten haben. Annalena Baerbock selbst hatte nach ihrem Amtsantritt erklärt, alleine über das Bundesaufnahmeprogramm 1.000 Afghanen pro Monat aufnehmen zu wollen. Laut Welt am Sonntag kam es dann im laufenden Jahr zu einer drastischen Kostensteigerung bei der Ausreisehilfe aus Afghanistan.

Demnach habe die Bundesregierung 2023 noch zwei Millionen Euro an die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) gezahlt, die die Ausreise von »besonders gefährdeten Afghanen« ermöglicht. Im laufenden Jahr haben sich die Kosten mehr als verdoppelt: 5,4 Millionen Euro sind bislang fällig geworden. Im August 2023 hatte das Auswärtige Amt gegenüber Apollo News mitgeteilt, 30.000 »besonders schutzbedürftige« Afghanen seien bereits in Deutschland aufgenommen worden. Das entspricht etwa 15.000 Personen pro Jahr. Ungefähr gleichbleibend ist also die Aufnahme von weiteren 18.000 Afghanen bis November 2024. Dennoch stiegen die Kosten massiv an.

Aus Dokumenten der GIZ, die der Welt am Sonntag vorliegen, geht hervor, dass sich die Sicherheitslage in den zwei Jahren nach der Machtübernahme der Taliban zumindest für männliche Personen stetig verbessert haben soll – dennoch wurden zehntausende Afghanen nach Deutschland eingeflogen. Dafür ausschlaggebend war vor allem das in die Kritik geratene Bundesaufnahmeprogramm und die deutsche Botschaft in der pakistanischen Hauptstadt Islamabad, über die Deutschland Angelegenheiten mit Afghanistan regelt.

Dort soll es zu Ungereimtheiten bei der Erteilung von Aufenthaltsgenehmigungen gekommen sein. Trotz Sicherheitsüberprüfungen und Botschafterpersonal, das minderwertige Pässe erkennen kann, sollen tausende Afghanen ein Visum erhalten haben, obwohl es Sicherheitsbedenken gab oder sogenannte Proxy-Pässe vorgezeigt wurden, in denen laut deutschen Regularien keine Visa eingetragen werden dürfen (Apollo News berichtete).

Aufgrund konfliktbezogener Vorfälle, zum Beispiel Auseinandersetzungen der Taliban mit rivalisierenden Gruppierungen wie der »Nationalen Widerstandsfront« oder dem »Islamischen Staat Provinz Khorasan« (ISPK), habe sich die Sicherheitslage in 2024 verschlechtert. Das geht aus den bis Mai 2024 reichenden Dokumenten der GIZ hervor. Bis dahin arbeiteten 162 Mitarbeiter der Gesellschaft in Afghanistan, diese Zahl wurde allerdings – möglicherweise als Reaktion auf die schlechtere Sicherheitslage – im April stark reduziert: Derzeit arbeiten nur noch 44 Mitarbeiter für die GIZ in Afghanistan, 2025 soll die Arbeit der GIZ nur noch in »Fernsteuerung« erfolgen.

Daher werfen die gestiegenen Kosten Fragen auf. Des Weiteren sind lediglich 25.000 der bislang eingeflogenen 48.000 Afghanen ehemalige Ortskräfte der Bundeswehr, der Entwicklungshilfe oder deren Angehörige. Die Funktion der übrigen 23.000 Personen in Afghanistan oder deren Schutzstatus bleiben zunächst ungeklärt. Auch die stockende Ausreisehilfe für Frauen wirft Fragen auf.

 

 

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: werner S

Eine Regierung, wie die Ampel, die so viel Geld verschleudert, braucht absolut keine Arbeitsmigranten.

Gravatar: Glass Steagall Act

Wir haben weder dafür gestimmt, dass die Bundeswehr in Afghanistan den USA beim ihren Kriegen hilft, noch dass wir jetzt alle Wohlstandsflüchtlinge aufnehmen sollen!

Sie nennen sie liebevoll „Schutzbedürftige“, aber wir haben bereits erfahren, was man darunter versteht. Es kommen einfach zu viele Kriminelle als „Schutzbedürftige“ nach Deutschland. Im Gegenteil, die deutschen Bürger sind nun selbst im eigenen Land zu Schutzbedürftigen geworden!

Fragen wir doch die USA, ob sie nicht diese 48.000 Schutzbedürftigen aufnehmen wollen? Schließlich haben die USA diesen Krieg angefangen und am Laufen gehalten! Die USA haben aber lediglich 18.000 seit 2022 aufgenommen. Warum sollten wir 48.000 aufnehmen, die ausschließlich auf auf das Konto der US-Kriegslust gehen?

Wenn sie so dringend fliehen wollen, wäre doch Pakistan oder Indien viel näher!

Gravatar: Fritz der Witz

Man fragt sich: Wo bleiben die Proteste all dieser Pseudo-Feministinnen, die ansonsten bei jeder Gelegenheit nicht eine Sekunde zögern, ihr ******* ***** sperrangelweit aufzureißen.

Gravatar: Efendi

Wie viele der Ortskräfte hat Baerbock in ihren persönlichen Hallen mit persönlicher Rundumversorgung schon aufgenommen?

Gravatar: Karl Biehler

Die ehemalige Frau Holefleisch, hält sich doch an Recht und Gesetz?!

Gravatar: asisi1

Und ich würde spenden, wenn ich wüsste davon kommen die etablierten Politiker in ihren "wohl verdienten Urlaub" nach Sibirien!

Gravatar: dr weiss

gebt ihr endlich eine ehrliche arbeit von der sie sich selber ernähren kann... strasse- bau- krankenhaus pflegeheim... nicht fachkräfte-helfende hände sind dringend gesucht...

Gravatar: Werner Hill

Als ich die Überschrift las, dachte ich, es ginge um die Rücknahme afghanischer Ortskräfte durch die Taliban.

Aber wenn Baerbock im Spiel ist, muß man immer das Schlimmste annehmen ...

Gravatar: ropow

Na ja, aus 576 Ortskräften gleich 48.000 Ortskräfte zu machen, das kostet eben.

„Derzeit sind insgesamt für die in Afghanistan tätigen Ressorts 576 Ortskräfte beschäftigt, davon 83 Ortskräfte für das Auswärtige Amt (AA), 10 Ortskräfte für das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) und 483 Ortskräfte für das Bundesministerium der Verteidigung (BMVg).“ - Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat am 31.10.2018

https://dserver.bundestag.de/btd/19/054/1905454.pdf

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