Enttäuschung und Ernüchterung nicht nur im britischen Unterhaus

Auch »Plan B« von May zum Brexit bringt keine Lösung

Theresa May hatte medial einen Riesenwirbel um ihren »Plan B« zum Brexit gemacht. Doch das war nur jede Menge heiße Luft, wie ihre Rede vor dem britischen Unterhaus jetzt zeigte. Enttäuschung und Ernüchterung machte sich danach breit - nicht nur in Großbritannien.

Quelle: The White House / Public Domain
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Der von Theresa May vollmundig angekündigte »Plan B« zum Brexit, den sie am gestrigen Montag im britischen Unterhaus vorstellte, ähnelt auf fatale Weise ihrem Plan A, schreibt »Time«. Gravierende Neuerungen sind nicht zu erkennen. Oppositionsführer Jeremy Corbyn fühlte sich bei Mays Ausführugen an den Film »Und täglich grüßt das Murmeltier« erinnert: hört man May zu, erlebt man immer wieder dasselbe.

Vor allem die zukünftige Handhabung zwischen den nordirischen Provinzen und der irischen Republik stellen May vor eine schier unüberwindliche Hürde. Nach einem Brexit stellt diese Demarkationslinie eine EU-Außengrenze dar und müsste analog der EU-Regeln entsprechend kontrolliert werden. Doch eine solche Kontrolle widerspricht dem Karfreitag-Abkommen aus dem Jahr 1998, welches den blutigen Nordirlandkonflikten ein vorübergehendes Ende setzte.

Das Zünden einer Autobombe vor einem Gerichtsgebäude im nordirischen Derry durch mutmaßlich irische Nationalisten wird daher auch als Warnung aufgefasst, die Planspiele einer behördlichen oder gar militärischen Kontrolle zwischen Nordirland und Irland gar nicht erst weiter zu verfolgen.

Vor der nächsten Abstimmung im britischen Unterhaus am 29. Januar gehen May langsam aber sicher die Optionen aus. Längst haben sich Abgeordnete parteiübergreifend zusammen gefunden, um eigenständig Lösungsvorschläge auszuarbeiten.

Hinzu kommen neue Probleme auf May zu. Das teilweise unabhängige schottische Parlament macht zusätzlichen Druck auf May. Sollte es, wie gegenwärtig zu erwarten ist, am 29. März zu einem ungeregelten Brexit kommen, ist ein neues Referendum über die Loslösung Schottlands aus dem Vereinigten Königreich nur noch eine Frage von kurzer Zeit. Schottland hatte sich geschlossen für einen Verbleib bei der EU entschieden.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: mah

Bin überwiegend einer Meinung mit Ihnen.
Natürlich ist Wales nicht lebensfähig ohne England.

Seit den 1920er Jahren ist aber die schottische Unabhängigkeitsbewegung eine reale Sache, die in der Vergangenheit auch schon politische Veränderungen bewirkt hat.
Und im Referendum hat Schottland für die EU gestimmt!! Die Fremdbestimmung scheint die Schotten nicht so zu stören wie die Engländer.

Der Zerfall ist schon etwas mehr als nur ein herbeigeredetes Schreckgespenst.
Durch das Nordseeöl wäre Schottland vermutlich auch ökonomisch überlebensfähig ohne England.

Zur Fremdbestimmung - da gebe ich Ihnen uneingeschränkt Recht. Es wird ja ganz offen proklamiert. Und betrifft nicht nur Großbritannien.

Von der Moslemisierung ist Schottland im Moment weniger betroffen als England. Mit Ausnahme von Glasgow, wo die Anzahl der Muslime dem britischen Durchschnitt entspricht.
Was mögen Schotten wohl denken, wenn sie sich das Desaster dort ansehen? Siehe Ausführungen von Doris Mahlberg hier im Forum.
Ob dadurch das britische Zusammengehörigkeitsgefühl bei den Schotten eher gedämpft wird?

Gravatar: Matthias

@Doris Mahlberg,
aus Sicht eines echten Katholiken, eine späte Genugtuung, für den damaligen Verrat, durch damalige "Linksfaschisten". Diese englischen "Protestanten" bekommen mit der Islamisierung eines vor die Nuß, die sich gewaschen hat. Untreue unter dem Mantel des verlogenen Ketzertums zahlt sich nie aus.

Zitat:
"Obwohl ich [Theodore Dalrymple] den Brexit aus politischen und weniger aus ökonomischen Gründen unterstützt habe (eine immer größere Union bedeutet immer weniger Freiheit und mehr Autoritarismus), wusste ich immer schon, dass die grundlegendsten und ernsthaftesten Probleme Großbritanniens nichts mit seiner Mitgliedschaft in der Europäischen Union zu tun haben. Sie werden vielmehr verursacht durch das sehr niedrige Bildungs- und Kulturniveau der Bevölkerung und die absolute Wertlosigkeit, Feigheit und Inkompetenz seiner politischen und bürokratischen Elite."

Theodore Dalrymple (via tichyseinblick, "Brexit: Der Deal ist noch lange nicht tot", 22. Jan 2019).

Ich hoffe, der Brexit kommt. Ich bin dafür!

Gravatar: caesar

Es wird einen Brexit geben ,weil das von den "Oberen" beschlossene Sache ist.Die Briten werden sich die Forderungen der EU über 56 Mrd sparen und werden unkontrolliert austreten.Da auch die EU von den Oberen gesteuert wird ,wird sie dem nichts entgegensetzen.
Was wir sehen ist nur großes Theater für die kleinen Würstchen.

Gravatar: Hans von Atzigen

Ein Riesentheater um gar nicht sooooo viel.
Das mit dem angeblichen Megachaos ist denn doch erheblich übertrieben.
Logo die EU sperrt sich mit klauen und Zähnen gegen
den Austritt der Briten.
Ginge das nicht auch anders, in etwa soooo.
1. Die Britten treten fristgerecht aus dem Verein EU.
2. Die Britten überführen befristet das aktuell gültige EU Recht in Nationeles Recht.Damit ändert sich am Tag Austrittsdatum nichts. Zb. Grenzkontrollen.
3.In der Volge wird ohne Zeitliche Fixierung schrittweise
alles entsprechend angepasst. Zum beispiel schrittweise ein Modernes automatisiertes Zoll und Grenzübertrittsverfahren eingeführt.
Dann können die Britten schrittweise das EU-Recht aufgeben und durch Nationales ersetzen.
Zb. In Sache Steuern und Abgaben in GB wie bis anhien.
Logo das Geld bleibt in Britanien, im Gegenzug gibt es auch nix mehr aus Brüssel.Nach diesem Muster könnte die Sache schrittweise abgehandelt werden. Warum den nicht??? Scheidung so mehr oder weniger im gegenseitigen Einvernehmen und in ,,freundschaftliche,,
Beziehung überführen.
Tja die EU kann mitspielen,wenn nicht, dann kann die das lassen.
Schrittweise nach, in, Welthandelsregeln überführen und weitermachen währe wohl das vernünftigste.
Wenn die EU nicht mitspielen will, was dann???
Alternatieve, Grins.
Eine Seeblockade gegen die Britten???
Na ja eine EU- Armee an den Kanal verlegen und Britanien für die EU zurückerobern oder was ???

Gravatar: Doris Mahlberg

Welche gravierenden Veränderungen hätte May mit Plan B denn noch bringen können ? Vermutlich haben in diesem ganzen Brexit-Tohouwabou Macron und Merkel ihre schmutzigen Finger im Spiel. Sollte es zu einem neuen Referendum kommen, werden sicherlich mehr Briten für den Austritt stimmen, als noch vor 2 Jahren. Die haben nämlich begriffen, daß das Überleben Englands nur noch durch ihre Souveränität gegeben ist.

England ist hoffnungslos islamisiert, obwohl dort "nur" ca. 6 Millionen Moslems leben. Die Bürgermeister fast aller Engl. Großstädte sind Moslems, der Innenminister ist Moslem, es gibt mehr als 3000 Moscheen, ca. 130 Scharia Gerichte und Scharia-Räte und jede Menge "Moslem-only-Bezirke". Der größte Teil der Muslime mit Frauen und 6-8 Kindern beziehen Sozialleistungen. Die Macht der Moslems in den führenden Ämtern Englands ist immens. Nur so ist es zu erklären, daß die engl. Mädchen und Frauen 10 Jahre lang von Grooming-Gangs vergewaltigt, mißbraucht und ermordet wurden, ohne daß die engl. Polizei oder die Behörden auch nur das Geringste dagegen unternommen hätten. Tommy Robinson wurde 2 Monate lang im Gefängnis psychisch und physisch gefoltert, nur weil er die Bevölkerung über den Islam aufgeklärt hat.

Und hier in Deutschland muß sich keiner etwas vormachen. Wir sind hier nicht weit von engl. Verhältnissen entfernt dank der Macht, die der dumme deutsche Wähler den Grünen und Linken und Merkel gegeben hat.

Gravatar: Doris Mahlberg

Welche nennenswerten Veränderungen hätte May mit Plan B denn auch bringen können ? Sollte es zu einem neuen Referendum kommen, werden sicherlich mehr Briten für den Brexit stimmen, als noch vor 2 Jahren. Die haben nämlich inzwischen begriffen, daß ihr Überleben von ihrer Souveränität abhängt. Vermutlich haben auch in diesem ganzen Brexit-Tohouwabou wieder Macron und Merkel ihre schmutzigen Finger im Spiel.

England ist hoffnungslos islamisiert. Die Bürgermeister fast aller engl. Großstädte sind Moslems, einschl. Londons. Der Innenminister ist Moslem, es gibt mehr als 3000 Moscheen,ca. 130 Scharia-Gerichte und Scharia-Räte und jede Menge Moslem-only-Bezirke, ca. 63 % der muslimischen Familien mit 6-8 Kindern beziehen Sozialleistungen. So kann man sich auch erklären, daß engl. Mädchen und Frauen 10 Jahre lang von muslimischen Grooming-Gangs mißbraucht, vergewaltigt und ermordet wurden, ohne daß die Polizei oder die Behörden der Kommunen auch nur das Geringste dagegen getan hätten. Alles unterwandert von Moslems.

Und hier in Dummland muß sich keiner etwas vormachen. Wir sind von engl. Verhältnissen nicht weit entfernt (wenn wir nicht schon längst da sind) dank der Macht, die der deutsche Wähler den Grünen und Links-
faschisten gegeben hat.

Sollten die Schotten aus dem Verbund des Vereinigten
Königreichs austreten, sind sie ja noch dümmer als die Deutschen. Schottland hat keine nennenswerte Wirt-
schaft und könnte ohne England kaum bestehen. Und welches Interesse könnte man in Schottland denn an einem total islamisierten Staat haben ? Liebe Schotten, ich hätte Euch für klüger gehalten.

Doris Mahlberg

Gravatar: Marc Hofmann

@mah
Es wird keinen Zerfall Großbritaniens geben...das ist ein herbeigeredetes Schreckgespenst! Ein Schreckgespenst das von den Brexit Gegnern ins Feld geführt wird.
Weder Irland noch Schottland noch Wales wollen diesen Zerfall....dazu sind sich zu sehr verbunden...ihr Schicksal ist auf die Insel/n beschränkt. Entweder zusammen stark und jeder für sich untergehend.
Und wie gesagt....der Feind Großbritaniens ist die Fremdbestimmung durch die EU! Das ist der Kern, der Großbritanien zusammenhält und zusammen aus der EU austreten lässt. Und hinter der EU Maske kommt immer mehr das Gesicht des Deutschen Politischen ZUCHTMEISTER zum Vorschein...eine Deutsche Regierungspolitik...die nicht nur uns Deutsche züchtig hält sondern es jetzt auf die gesamte EU ausweiten will. Darum der BREXIT...und es werden noch mehr EU Länder aus der EU aussteigen...um so dominater der Deutsche Politische Zuchtmeister seine Folterwerkeuge der Freiheitsberaubung zeigt und auch anwendet.
Es geht beim Brexit also im Kern um nur diese eine Frage...Fremdbestimmung durch den EU-Deutschen Zuchtmeister oder zurück zur Selbstbestimmung!
Ein Nichtaustritt Englands am 29.03.2019 wird England komplett an den EU-Deutschen Zuchtmeister VERSKLAVEN. England würde seine Demokratie...seine Selbstbestimmung...seine Kontrolle über das Land...über Großbritanien verlieren...Schottland, Irland, Wales...werden somit genauso Sklaven der EU-Deutschen Politik...dem Zuchtmeister der EU!

Gravatar: Jürgen kurt wenzel

Die armen Briten ! - Churchill wolte die Deutschen mit Bomber Harrys in die Steinzeit bomben und hat das Land den Erdboden gleich gemacht ! Und nun ? Wie der Phönix aus der Asche , vom Ballast befreit , hat der Feind die WELT fest im Griff !! Über die Ohren an die Rohschilds verschuldet , seine Kolonien und die Weltherrschaft los wird er von FDJ- SED- Merkelchen am Nasenring vorgeführt !! Gruselig , heute liefert der,, Erbfeind " noch die Atombombe und die Fremdenlegion für Uschis Gedei fürs ,, Großdeutsche Reich " von Hallstein geplant !!! ........,... Das ist einfach alles s......,.,, und unerträglich ! Ja, das macht Angst !!

Gravatar: Irene

@Stephan,
es wäre wunderbar, wuuuuuuuuuuuuuuuunderbar, es käme so, in etwa so.

Hoch lebe die europäische Nation, der Diesel, das Glyphosat, das CO2, die Braunkohle, das Plastik, hoch lebe alles, was Merkel und dieser verkommenen Brüssel-EU verhaßt ist.

Ein Problem nach dem anderen.

Gravatar: Stephan Achner

Ich würde nicht so sehr auf Frau May herumhacken. May ist von der Brüsseler EU - maßgeblich gesteuert vom Berliner Kanzleramt - in völlig unfairer Weise über den Tisch gezogen worden und das Ergebnis war ein EU-Diktat. Das hat May leider nicht gleich erkannt. Eine große Mehrheit der Abgeordneten im britischen Unterhaus hat das aber klar erkannt und May die Gefolgschaft entzogen, May aber klugerweise im Amt gelassen. Übrigens hat auch das britische Oberhaus das Brüsseler Diktat zurückgewiesen und das britische Unterhaus gestärkt. Dieses Ergebnis ist ein Meisterstück der britischen Demokratie, das aus dem britischen Unterhaus live in die ganze Welt übertragen wurde.


Die wichtigste Option von May sind nun Nachverhandlungen in Brüssel zum EU-Diktat. Brüssel hat aber bereits Nachverhandlungen kategorisch ausgeschlossen. Das wird aber May nicht stören und völlig berechtigt Nachverhandlungen fordern.


Verweigert sich Brüssel den notwendigen Nachverhandlungen weiterhin, dann wird es wohl am 29.03.2019 einen sog. ungeordneten Brexit geben, den Brüssel zu verantworten hat. Nach einigen Wochen wird aber die Unordnung vorbei sein und sich die Aufregung gelegt haben.

Und dann bin ich sehr gespannt, welches Land als Nächstes aus der EU austritt.

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