Armeniens Premierminister Nikol Pashinyan empfing den EU-Ratspräsidenten Charles Michel

»Aserbaidschan bereitet neue Militäroffensive in Arzach vor«

Am vergangenen Wochenende weilte eine Delegation der EU mitsamt des Ratspräsidenten Charles Michel in Armenien, um sich einen Überblick über die Lage in der Region zu verschaffen. Armeniens Premierminister Nikol Pashinyan warnte in der gemeinsamen Presskonferenz am Samstag vor einer neuen Militäroffensive Aserbaidschans, die aktuell vorbereitet werde.

Foto: gov.am / PD
Veröffentlicht:
von

Der noch immer schwelende Konflikt in der Region Karabach kann nur beigelegt werden, wenn sich die OSZE die Verhandlungen führt und überwacht. Dessen ist sich der armenische Premierminister Nikol Pashinyan sicher, das sagte er so in einer Pressekonferenz am vergangenen Samstag während des Besuches einer EU-Kommission unter Führung des EU-Ratspräsidenten Charles Michel. Die Abordnung der EU wollte sich ein umfassendes Bild über die Lage in der noch immer unbefriedeten Region machen.

In Zusammenhang mit dem Besuch verwies Pashinyan auf die die Erklärung der Co-Vorsitzenden der Minsk-Gruppe der OSZE vom 13. April des Jahres, in der sie die Konfliktparteien auffordeten, den politischen Dialog auf hoher Ebene unter der Schirmherrschaft der OSZE wieder aufzunehmen. Ziel sollte eine  endgültige, umfassende und dauerhafte Beilegung des Berg-Karabach-Konflikts sein.

»Ich habe diese Ankündigung des Beginns von Friedensgesprächen bereits mehrmals begrüßt und betont, dass Armenien bereit ist, die Gespräche wieder aufzunehmen, aber Aserbaidschan hat überhaupt nicht reagiert, und nach Informationen aus inoffiziellen Quellen beabsichtigt Aserbaidschan, neue militärische Zusammenstöße in Arzach zu provozieren und an der armenisch-aserbaidschanischen Grenze, deren Ausdruck wir heute im Nachitschewan-Teil der armenisch-aserbaidschanischen Grenze sehen«, warnte Pashinyan.

»Die von Aserbaidschan provozierten Vorfälle erlauben es auch nicht, die Arbeit zur Abgrenzung und Demarkation der armenisch-aserbaidschanischen Grenze aufzunehmen, auf die ich auch mehrmals in der Öffentlichkeit, auch während des Wahlkampfs, hingewiesen habe. Die bedingungslose und sofortige Rückführung von Kriegsgefangenen, Geiseln und anderen in Aserbaidschan festgehaltenen Gefangenen im Einklang mit dem humanitären Völkerrecht und der dreigliedrigen Erklärung vom 9. November 2020 wurde in unseren Verhandlungen mit Präsident Michel als Priorität hervorgehoben. Ich möchte betonen, dass Aserbaidschans Praxis, Kriegsgefangene, Geiseln und andere Gefangene nicht zurückzubringen, nicht der einzige Fall ist, in dem die trilaterale Erklärung vom 9. November verletzt wird.«

»Wie Sie wissen, sieht die Erklärung vom 9. November die Freigabe aller Verkehrs- und Wirtschaftsinfrastrukturen in der Region vor. Aserbaidschan behindert diesen Prozess nicht nur mit offensichtlichen Drohungen, Armeniens souveränes Territorium zu besetzen, sondern weigert sich auch, trotz seiner Verpflichtungen, Armenien einen Korridor für den Betrieb der Eisenbahnstrecke Armenien-Georgien-Aserbaidschan-Russland zur Verfügung zu stellen«, so der armenische Premierminister in seiner Rede.

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: Inda Greil

Wenn christl. Europa und der Rest der Welt hier keine Frieden schafft, kommt der Islam an uns immer näher, sogar aus dem Norden, weil Dänemark und Co. verbieten weitere Migration.
Na dann, gute Nacht Europa und Christenheit und unsere Papst neigt sich weiter nach Links und weg von der christl. Tradition.
Die Kirchen werden leer bleiben und die Moscheen voll, toll!

Gravatar: Alex Lund

Si vis pacem, para bellum.

Wenn du den Frieden willst, bereite dich auf den Krieg vor.
Armenien sollte aufwachen und 90% in die Rüstung reinstecken. Insbesondere in den ABC-Bereich.
Wenn die auch nur eine Atomwaffe haben, dann wird da ganz schnell Frieden sein.

Gravatar: Hartwig

Der Völkermord an den (christlichen) Armeniern geht also weiter.

Als Belohnung wurde selbst die Europa-Fußballmeisterschaft 2020 (2021) an diese Verbrecher vergeben. An ein Land, welches mit Europa NICHTS zu tun haben kann.

Kein Boykott, schau einer mal an.

Sich für perverse, dekadente Menschen einsetzen, das tun Christenhasser sehr gern. Aber niemals für Christen.

Ich wünsche dieser Drecks-EU das härtest-mögliche Urteil.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

„Armeniens Premierminister Nikol Pashinyan empfing den EU-Ratspräsidenten Charles Michel
»Aserbaidschan bereitet neue Militäroffensive in Arzach vor« ...

Weil die ach so friedlich(?)-werteorientierte(?) EU Armenien 10 Mio. Euro mit dem Hintergrund der Aufnahme in die Nato zur Verfügung stellte
https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/de/IP_21_2462,
die Beziehungen zur Russischen Föderation aber traditionell eng sind, „insbesondere da Georgien und Aserbaidschan deutlich prowestliche Positionen bezogen haben, was für Russland den Wert Armeniens als strategischen Partner steigert“?

Da viele Armenier seit dem Beginn der 1990er Jahre nach Russland auswanderten und der „Bär“ auch deshalb ein wichtiger Partner ist
https://osteuropa.lpb-bw.de/armenien-aussenpolitik:

Wäre es für Armenien und den Weltfrieden nicht sehr viel gesünder, sich ´entsprechend` zu orientieren???

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang