Kramer fordert Lockerungen beim geplanten Einwanderungsgesetz

Arbeitgeberpräsident will mehr ungelernte Zuwanderer nach Deutschland holen

Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer spricht sich dafür aus, nicht nur Fachkräfte, sondern auch Ungelernte nach Deutschland zuwandern zu lassen. Ebenso sollten abgelehnte Asylbewerber bleiben können, wenn sie einen Job vorweisen können.

Foto: Bankenverband/ Boris Streubel/ flickr.com/ CC BY-ND 2.0
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Die Unternehmen in Deutschland machen sich angesichts der guten wirtschaftlichen Konjunktur Sorgen, dass sich Arbeitnehmer zunehmend ihre Arbeitgeber aussuchen können, was als Folge höhere Löhne und Gehälter mit sich bringt. Dementsprechend wird bei den Arbeitgeberverbänden der Ruf nach einer stärkeren Zuwanderung laut, um wieder mehr Lohndumping zugunsten einer eigenen Profitmaximierung betreiben zu können. Dabei schaut man auf Geringqualifizierte, obwohl es davon schon hierzulande Massen davon gibt, die ohne Arbeit sind und Sozialleistungen beziehen, während andere händeringend qualifiziertes Personal suchen.

Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer fordert nämlich von der Bundesregierung, mit dem geplanten Einwanderungsgesetz auch Ungelernte nach Deutschland zu holen. »Es geht uns eben nicht nur ausschließlich darum, den Akademiker oder bereits ausgebildeten Fachmann ins Land zu holen«, sagte Kramer. »Das Gesetz muss auch ermöglichen, Menschen anzuwerben, die wir in Deutschland erst zu Fachkräften weiterbilden, da es weltweit keine vergleichbare Berufsausbildung gibt, wohl aber Berufserfahrung.«

Ebenso spricht sich der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) dafür aus, auch abgelehnte Asylbewerber mit Job in Deutschland zu halten, was aktuell unter dem Begriff »Spurwechsel« diskutiert wird. Kramer meint: »Die meisten, die gekommen sind, sind unter 25 Jahren und lernen relativ schnell die deutsche Sprache. Und wenn sie sich in der Ausbildung und den ersten Berufsjahren bewähren, haben sie bereits heute die Chance, auf Dauer in Deutschland zu bleiben.«

Kramer rechnet mit einer Fortsetzung des Arbeitsmarkt-Booms auch im kommenden Jahr. »Es gibt keine Anhaltspunkte, dass die Arbeitslosigkeit zunehmen könnte. Die deutsche Wirtschaft wird 2019 rund 500.000 neue Arbeitsplätze schaffen«, sagt dieser. Allerdings würden die Wachstumsprognosen zurückgehen, wofür ein Grund bereits jetzt der Fachkräftemangel sei. »Wir haben ihn nicht in allen Regionen gleichermaßen, aber in fast allen Branchen«, so der BDA-Präsident.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: H.M.

HERR, bewahre unser Volk und Vaterland vor der Globalisierung in ihren schlimmsten Auswirkungen!

Erbarme dich auch über deine Kirche und erwecke sie! All dieses Unheil ist über uns gekommen, weil wir dich vergessen und gesündigt haben. Doch habe Erbarmen, damit es nicht ganz aus mit uns ist.

Gravatar: sodom

@W.E.Mai
richtig, die Zeiten als die Politk bestimmte wie es wirtschaflich lang geht sind lange vorbei.
Ein Kanzler sprach eimal und hatte damit eine neue Richtung festgelegt: ''Das Betriebe dazu da sind, Waren herzustellen und nicht um Gewinn zu erwirtschaften''
Wer den Kanzler und das Programm errät, gewinnt Erkentniss, das deswegen diese Land in einen Waffengang gedrängt wurde.

Gravatar: W.E. Mai

Das Gastarbeiterabkommen mit der TR und die Folgen einer diesbzgl. völlig verfehlten Politik scheint inbs. in Berlin in Vergessenheit geraten zu sein, obwohl seinerzeit die UNION skeptisch war, Menschen aus einem so westfremden Kulturkreis anzuheuern. Die TR hat sich dabei sozialer Probleme entledigt; nicht jeder aus Anatolien wollte nach DEU. Und auch damals haben die Arbeitgeber die Politik über den Tisch gezogen: Auf deren Forderung hin gingen die Gastarbeiter nach Ablauf ihres Vertrages nicht zurück. Und sie, die Angelernten (häufig Analphabeten) waren die ersten, die entlassen wurden, nachdem die Gewinne privatisiert waren, wurden nun die Verluste sozialisiert, nämlich die Arbeitslosigkeit der Unqualifizierten.
Verantwortungsvolle Politik müsste diesem AG-Präs. in der Sache vehement widersprechen. Doch sie will grüne DEU-verdünnende Migration, der Bevölkerung als human und von Vorteil verkauft. Der Blick auf das Gastarbeiterabkommen der 60er Jahre und die Folgen (zwar Anwerbestopp, doch dafür Fam.Nachzug, weitestgehend in die Sozialsysteme bis heute, Bildung von Parallelgesellschaften) straft diese polit. Aussagen Lügen und entlarvt die wahren Interessen, die nicht die einer Bevölkerungsmehrheit sind, sein können.

Gravatar: Gabriel van Helsing

Auf das der Mindestlohn weiter aus gehöhlt wird.
Alles zum Wohle der Aktionäre und Eigentümerfamilien.
Die Woche noch einen Bericht dazu im Fernsehen gesehen.

Rumänische und Ukrainische Fahrer bekommen bei den Paketdiensten einen Stundenlohn von ca. 1,28 Euro.
Beschäftigt sind diese bei einen Verleiher aus diesen Staaten. Fahren aber im Auftrag von DHL, Hermes und Co.

Die haben nichts mit dieser Ausbeutung zu tun?
Weil das Sub Sub sind.
So wird um die 600 Euro im Monat bezahlt.
Was immer hin höher wie das Lohngefüge in diesen Ländern ist.

Ich muss öfters am Jobcenter vorbei.
Wenn ich dann diese Menge von Suchenden aus diesen Ländern vor dem Center sehe,
wird mir Angst und Bange.

Aber auch vor der Stelle die Tagelöhner vermittelt,
zähle ich Hunderte von Personen aus Afrika und Asien.
Viele davon haben schon um 11 Uhr Morgens,
ein Hefeteilchen abgefüllt in Flaschen in der Hand.

Das kann nicht lange gut gehen, mit dem Weltsozialamt.

Gravatar: Titus44

Herr Kramer braucht da gar keine großen Anstrengungen mehr zu unternehmen. Bei unserem katastrophalen Schulsystem produzieren wir die ungelernten Arbeitskräfte
bald in genügender Mende aus eigenen Reihen.

Gravatar: pedel

Es gibt auch noch Unternehmer und Unternehmen, die
sich ihrer Belegschaft verantwortlich fühlen.
Ich hoffe, dass es so bleibt.
Herr Kramer gehört zur gleichen Kategorie wie Herr Kaeser. Erst reden, dann (wenigstens ein Bisschen) denken.

Gravatar: Norbert

Ich habe seit 1984 einen Handwerksbetrieb, leider gehen immer mehr Altgesellen in den Ruhestand und was kommt nach ? Merkel hatte damals gesagt : " Die EU-Erweiterung wird dem Handwerk nicht schaden " Sorry, aber heute gibt es kaum noch deutsche Handwerker, ich meine wirkliche Handwerker, Handwerker die Ihren Beruf auch gelernt haben ! Heute tummeln sich auf den Baustellen meist ungelernte Arbeitskräfte, die nicht einmal wissen was sie da verarbeiten oder warum das so sein muss !!!!! Mit diesen "Handwerkern" werden wir nun auf eine Stufe gestellt und sollen möglichst auch noch für 8,- € die Std. arbeiten ! Nun kommt wieder so ein Krawattenträger und spinnt sich etwas zusammen und meint doch tatsächlich er hätte Ahnung vom Handwerk ! Sorry, weiss Jemand was der Spinner je auf einer Baustelle gemacht hat ? Richtig .......... NICHTS ........!

Gravatar: Rolf Weichert

Die Arbeitgegeber wissen, wenn genug unqualifizierter Zuwanderer nach Deutschland kommen dann muß Deutschland entweder neoliberal werden oder Deutsdhcland geht wegen zu hohe Sozialausgabe Pleite! Deshalb mahcen auch Werbung für den Migrationspakt!

Gravatar: Hans von Atzigen

@ Karl Napp
Noch kleine Ergänzung:
Japan praktiziert das seit rund 50 Jahren.
Dazu kann sich Japan dank dieser Grundsatz-
Wirtschaftspolitik auch noch die teuerste
Infrastruktur der Welt leisten, und in gutem
Zustand halten.
Und oh Schreck auch China agiert in dieser Richtung.
UND das Daergedöns in Europa mit der Demografie,
ist für die Chinasen KEIN Thema.
30 Jahre 1 Kind Politik offenbar KEIN Problem.
Exzellente Voraussetzungen VOLL auf die neueste
Technologie zu setzen.
So über den Daumen soooo bleiben die allemal
konkurenzfähig, und für die Alten fällt
auch noch etwas ab.
Die Nachteile dieser Entwiklungsstrategie logo auch die
gibt es, sind allemal ganz erheblich kleiner als
die Vorteile.

Gravatar: fishman

Ich erlaube mir an die Gastarbeiter, vorwiegend türkisch zu erinnern. Wer trägt die Hauptlast, wenn diese Gäste nicht mehr benötigt werden. Wer sorgt für deren Rückführung bzw. deren Integration wenn sie bleiben? Hieraus sollten wir doch gelernt haben! Wenn die Gewinne aus den Zuwanderern nur in die Taschen weniger fließen, sind sie verzichtbar. Einerseits sollen wegen der Digitalisierung jeder dritte Arbeitsplatz wegfallen andererseits fordern diese Geier risikolos neues Material egal welcher Güte an. Auch diese Zeiten der unkontrollierten Anforderung von Menschen sollte vorbei sein. Genauso wie im Wirtschaftsleben die Umsätze und Gewinne, Standorte, kurz alles genauestens vorausschauend geplant wird, müssen volkswirtschaftliche Entscheidungen dieser Größenordnung ebenfalls bestmöglichst geplant, gesetzlich geregelt, demokratisch ablaufen. Komisch, von zielgerichteter Familienplanung spricht in diesem Zusammenhang kein Mensch.

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