Kirche muss unabhängig bleiben

Appell katholischer Kardinäle: Corona-Pandemie wird von politischen Mächten ausgenutzt

Widerstand formiert sich gegen politisches Ausschlachten der Corona-Pandemie: die Kardinäle Zen, Müller, Pujats und Erzbischof Viganò veröffentlichen Aufruf »an Kirche und Welt«.

Foto: Elke Wetzig [CC BY-SA 4.0 ], from Wikimedia Commons
Veröffentlicht:
von

»Veritas liberavit vos«, »die Wahrheit wird euch freimachen« heißt ein brandheißer »Aufruf für die Kirche und für die Welt« der seit Donnerstagabend im Netz kursiert (Aufruf im Wortlaut hier).

Das Dokument geht auf die Corona-Krise ein und warnt davor, wie die Corona-Pandemie von gewissen »Mächten« ausgenutzt wird, um in der »Bevölkerung Panik zu erzeugen.«

»Es sind Tatsachen, dass unter dem Vorwand der Covid-19-Epidemie in vielen Fällen unveräußerliche Rechte der Bürger verletzt und ihre Grundfreiheiten unverhältnismäßig und ungerechtfertigt eingeschränkt wurden, einschließlich des Rechts auf Religionsfreiheit, freie Meinungsäußerung und Freizügigkeit,« lautet es im Text.

Die »öffentliche Gesundheit darf und kann kein Alibi werden, um die Rechte von Millionen von Menschen auf der ganzen Welt zu verletzen, geschweige denn, um die Zivilbehörden von ihrer Pflicht zu befreien, klug für das Gemeinwohl zu handeln.«

Der Appell wurde von hohen Amtsträgern unterzeichnet. Unter ihnen der ehemalige Nuntius des Heiligen Stuhls in den USA, Erzbischof Carlo Maria Viganò – der als Whistleblower einiger Vatikanskandale gilt –, Gerhard L. Müller, dem ehemaligen Präfekten der Glaubenskongregation, dem emeritierten Erzbischof von Hong Kong, Kardinal Joseph Zen Ze-kiun und Kardinal Janis Pujats, dem emeritierten Erzbischof von Riga, Lettland. Auch Kardinal Robert Sarah schien das Dokument ursprünglich unterzeichnet zu haben, er zog aber per Twitter seine Unterschrift zurück.

Die Sorge der Verfasser ist wesentlich: »Wir haben Grund zu der Annahme – und das auf Grundlage offizieller Daten der Epidemie in Bezug auf die Anzahl der Todesfälle – dass es Kräfte gibt, die daran interessiert sind, in der Bevölkerung Panik zu erzeugen. Auf diese Weise wollen sie dauerhaft Formen inakzeptabler Freiheitsbegrenzung und der damit verbundenen Kontrolle über Personen und der Verfolgung all ihrer Bewegungen durchsetzen. Diese illiberalen Steuerungsversuche sind der beunruhigender Auftakt zur Schaffung einer Weltregierung, die sich jeder Kontrolle entzieht.«

»Wir glauben auch, dass in einigen Situationen die ergriffenen Eindämmungsmaßnahmen, einschließlich der Einstellung kommerzieller Aktivitäten, zu einer Krise geführt haben, die ganze Wirtschaftssektoren niedergeschlagen haben. Dies wiederum fördert eine Einmischung von fremden Mächten und hat schwerwiegende soziale und politische Auswirkungen.«

Die Verfassen laden alle Gläubigen und Menschen guten Willens ein, den Appell zu unterzeichnen, um Aufmerksamkeit auf den Missbrauch der Situation zu lenken:

»Diese Formen des ‚Social Engineering‘ müssen von denen, die Regierungsverantwortung tragen, verhindert werden, indem Maßnahmen zum Schutz der Bürger ergriffen werden, deren Vertreter sie sind und in deren Interessen sie zu handeln haben, wie es ihre ernste Pflicht ist.«

»Wir vertrauen die Regierenden und all diejenigen, die das Schicksal der Nationen lenken, dem allmächtigen Gott an, damit Er sie in diesem schweren Moment der Krise erleuchte und führen möge. Sie sollen daran denken, dass, so wie der Herr uns Hirten, denen Seine Herde anvertraut ist, richten wird, so werden auch die von Ihm gerichtet werden, deren Pflicht es war, die Bevölkerung ihres Landes zu regieren und zu behüten. «

In Sachen katholischer Kirche, fordern die Unterzeichner »mit Nachdruck Autonomie in der Leitung, im Gottesdienst und in der Verkündigung beansprucht.« Damit gehen sie auf Maßnahmen wie das Messverbot ein.

»«Aus diesem Grund beanspruchen wir als Hirten nachdrücklich das Recht, über die Feier der Heiligen Messe und der Sakramente unabhängig entscheiden zu können. […] Der Staat hat keinerlei Recht, sich aus irgendeinem Grund in die Souveränität der Kirche einzumischen.«

Sie fordern die Aufhebung der Beschränkungen der Feier öffentlichen Gottesdienste.

(jb)

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: Gretchen

Na, gibt es die kath.Kirche doch noch!Das macht Hoffnung!

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang