Voraussichtlich erst 2023

Antrag auf Volksabstimmung über Unabhängigkeit Schottlands verschoben

Der Vorstoß der Ersten Ministerin Schottlands, Nicola Sturgeon, über eine Volksabstimmung des Landes zur Unabhängigkeit ist zunächst auf unbestimmte Zeit verschoben worden. Er soll definitiv vor der nächsten Wahl zum britischen Unterhaus (2024) stattfinden, wahrscheinlich aber erst 2023.

Foto: Scottish Parliament / Public Domain
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Nach der vorherigen Wahl zum britischen Unterhaus 2019 siegte in Schottland die Nationalpartei Schottlands (SNP) von Nicola Sturgeon klar und deutlich. Dieser Sieg veranlasste die Erste Ministerin (sozusagen das politische »Staatsoberhaupt« Schottlands) eine Abstimmung über ein Referendum mit dem Ziel der Unabhängigkeit des Landes abhalten zu wollen. Mit dieser Ausrichtung ging sie dann auch in die Wahl zum schottischen Parlament im vergangenen Mai. Fast 48 Prozent der Wähler stimmten für sie und ihre SNP, ein einziger Sitz fehlt ihr derzeit zur absoluten Mehrheit in Holyrood, dem Sitz des Parlaments.

Nach diesem klaren Sieg - wobei zu erwähnen ist, dass auch ein Großteil der anderen Parteien mehrheitlich für eine Unabhängigkeit Schottlands sind - kündigte Sturgeon das baldige Referendum an. Aktuell allerdings musste sie jetzt mehrfach zurückrudern.

Einerseits macht die Zentralregierung in London dem schottischen Parlament das Recht streitig, allein über die Einberufung des Referendums entscheiden zu dürfen. Damit weicht London von der bisherigen Linie ab: 2014 entschied man allein in Holyrood über das damalige Referendum, allerdings war vor sieben Jahren klar, dass die Mehrheit für einen Verbleib im Vereinigten Königreich stimmen würde. Diese Situation ist jetzt eine ganz andere.

Andererseits aber war in den vergangenen Wochen und Monaten aufgrund diverser einschränkender Maßnahmen in ganz Großbritannien nur bedingt politische Arbeit und vor allem auch hinsichtlich des Referendums wichtige Arbeit möglich, sagte Sturgeon vor wenigen Tagen. Das Referendum werde »auf jeden Fall« vor der nächsten Wahl zum britischen Unterhaus (2024) abgehalten werden, vermutlich aber erst 2023.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Karl Napp

Die Schotten würden prima nach Europa in die EU passen. Sie fühlen sich nicht als "Herrscher eines Empires" und setzen nicht die arroganten "high lips" auf. Natürlich schätze ich auch die Engländer und habe gern in London gearbeitet, aber England würde besser in einen Bund mit Australien, Neuseeland, Südafrika und Indien passen, als in die EU.

Gravatar: Hajo

Da wird nichts daraus mit der Unabhängigkeit, denn die Krone ist verpflichtend und wer dagegen verstößt wird die angelsächsische Mentalität zu spüren bekommen, wie immer in der Geschichte, wenn dort jemand aufbegehrt und das trotz der ältesten Demokratie der Welt, die man gerne nach außen hängt, aber nach innen durchaus auch restriktiv sein kann.

Gravatar: Frank

Boris Johnson sollte ALLES tun, um das sogenannte "Referendum" zu verhindern, denn die wahre Absicht der Globalistischen Schottin sind keine Guten:
Sie will ihr Volk zurück in die Knechtschaft der EU führen!
Wie alle Kommunisten hasst sie ihr Volk!!!

Gravatar: Klaus Reichel

Das war wohl nichts mit dem "Selbstbestimmungsrecht der Völker, das Wilson sich seinerzeit auf die Fahne geschrieben hatte. Wer mal drin ist, darf nicht wieder raus, so bei den US-Bundesstaaten, der EU, und nun auch im Commonwealth. Daß es doch geht, hat Großbritannien beim Brexit gezeigt, so daß man an den Spruch erinnern darf:" Hilf dir selbst, so hilft dir Gott".

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