Nach Relotius-Lügen und Trump-Hass nun dies: Bedient der SPIEGEL den Topos der »Jüdischen Weltverschwörung«?

Antisemitische Verschwörungstheorien im SPIEGEL: angebliche jüdische Einflussnahmen?

In seiner aktuellen Ausgabe (Nr. 29/2019 vom 13. Juli 2019) erhebt das Nachrichtenmagazin SPIEGEL schwere Vorwürfe gegen zwei Vereine. Der SPIEGEL-Artikel mit dem Titel »Gezielte Kampagne« bedient sich dabei offenbar antisemitischer Klischees. Die Vereine wehren sich massiv.

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In seiner aktuellen Ausgabe (Nr. 29/2019 vom 13. Juli 2019) erhebt das Nachrichtenmagazin SPIEGEL schwere Vorwürfe gegen zwei Vereine. Es handelt sich um die »Werte-Initiative« und das »Nahost Friedensforum (NAFFO)«. Es geht hierbei um angebliche jüdische Einflussnahmen auf die deutsche Nahostpolitik in Zusammenhang mit Geldzahlungen. Der SPIEGEL-Artikel mit dem Titel »Gezielte Kampagne« bedient sich dabei offenbar antisemitischer Klischees.

Politikern, welche die klar antisemitische Boykott-Bewegung BDS bekämpfen, wird im Artikel zum Teil unterstellt, sie seien von der israelischen Regierung oder vom Geheimdienst Mossad über die beiden genannten Vereine beeinflusst worden. Das erinnert doch sehr an den bei Extremisten jeglicher Couleur beliebten Topos der »Jüdischen  Weltverschwörung«.

Das »Nahost Friedensforum (NAFFO)« wehrt sich. Der Vorstand und die Geschäftsführung von NAFFO e.V. haben zu dem SPIEGEL-Artikel und den dort enthaltenen Vorwürfen Stellung bezogen.

NAFFO verfolge weder in Deutschland noch im Ausland die Interessen von einzelnen Parteien, Regierungsorganisationen oder NGOs. Man sei ausschließlich den eigenen Vereinszielen verpflichtet.

Die Behauptung des SPIEGEL, der Verein NAFFO werbe angeblich für die politische Agenda des israelischen Ministerpräsidenten Netanyahu werde dadurch ad absurdum geführt, dass der Verein gerade auch viele israelische Politiker eingeladen habe, die klar und deutlich in Opposition zum derzeitigen Ministerpräsidenten Netanjahu stehen. Man habe auch zahlreiche diplomatische Veranstaltungen mit den Botschaftern der USA, Frankreichs, Chinas, Marokkos oder Ägyptens organisiert. Auf breiter Ebene sei mit allen Akteuren und Interessensgruppen gesprochen worden. Die Arbeit von NAFFO sei stets transparent gewesen.

Die Vertreter von NAFFO stellten klar, dass der Verein zu keinem Zeitpunkt selbst in irgendeiner Form Parteispenden einzelnen Abgeordneten oder Parteien angeboten oder geleistet habe.

Die bescheidenen, privaten Spenden einzelner Bürger an demokratische Parteien wie der CDU/CSU, SPD, FDP und die Grünen seien vom SPIEGEL als Versuch gedeutet worden, die deutsche Außenpolitik unterwandern zu wollen. Dies stelle eine extrem gefährliche und provokante Begrenzung der zivilen Rechte der betroffenen Bürger dar, heißt es.

Der SPIEGEL werfe NAFFO vor, nur ein Lippenbekenntnis zur Zwei-Staaten-Lösung abzugeben. Tatsache sei jedoch, dass sich der Verein seit Anbeginn programmatisch für eine Zwei-Staaten-Lösung als Grundlage jeglichen Strebens nach einer friedlichen und dauerhaften Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts einsetzt habe.

Aktualisierung: Der SPIEGEL wehrt sich und bekräftigt seine Behauptungen (siehe Stellungnahme des SPIEGEL hier).

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: MarioY

Ich verabscheue den Spiegel und alles, wofür er steht. Aber in diesem Fall muss ich ihn verteidigen.

Ich kann keinen Antisemitismus erkennen, sondern nur einen Bericht über die Einflussnahme pro-israelischer Vereine auf die deutsche Politik.

Lobbyismus, egal ob von pro-israelischer oder anderer Seite, ist veheerend für jede Demokratie. Er macht über kurz oder lang aus jeder Demokratie eine Plutokratie - eine Herrschaft der Reichen.

Der Lobbyismus ist auch der Grund dafür, warum in der Bundesrepublik so rücksichtslos und brutal wie in kaum einem anderen Land der Erde Politik gegen das eigene Volk betrieben wird. Die Masseneinwanderungspolitik ist ebenfalls die Folge von Lobbyismus.

Die einheimischen Deutschen haben in diesem Land nämlich keine Lobby. Es existiert kein Zentralrat der Deutschen.

Gravatar: Elvi Stegner

Danke @Redaktion für den Verweis am Schluss auf die ausführliche Stellungnahme des Spiegel auf die Vorwürfe!

Die Zusammenfassung:

Wir halten uns an die Fakten:
• Dass Spenden aus dem Umfeld der beiden Vereine geflossen sind, ist belegt.

• Dass der israelische Minister für Strategische Angelegenheiten, Gilad Erdan, eine Organisation gegründet hat, die verdeckt gegen Boykottinitativen gegen Israel vorgeht, hat die seriöse israelische Zeitung "Haaretz" enthüllt. Der Minister selbst hat nach Berichterstattung israelischer Medien zugegeben, dass sein Ministerium mit dieser Organisation ein Kooperationsabkommen abgeschlossen hat, um diese Teile der "Agenda und Strategie" des Ministeriums umsetzen zu lassen.

• Dass der Mossad an Erdans Kampagne beteiligt ist, berichten übereinstimmend seriöse Medien in Israel (etwa hier und hier). Wir behaupten aber an keiner Stelle, dass die beiden deutschen Vereine vom Mossad gesteuert würden.

Vor diesem Hintergrund können wir die gegen uns erhobenen Vorwürfe nicht nachvollziehen und halten an den Ergebnissen der Recherche fest.

https://www.spiegel.de/plus/anmerkungen-zu-unserer-recherche-fuer-den-artikel-gezielte-kampagne-a-0960bc5e-2bc4-485d-8dde-5ff0cdded5db

Ich habe die angegebenen Verlinkungen zu den Belegen nachgeprüft. Sie stimmen!

Ich persönlich halte Antisemitismusvorwürfe bei jeder berechtigten Kritik an der Israel-Politik für unsägliche Kampfbegriffe,
Der israelische Soziologe Moshe Zuckermann gehört zu den profundesten Kritikern des Missbrauchs des Antisemitismus-Begriffs zum Zweck der Unterdrückung von kritischer Meinungsfreiheit an der Politik des Staates Israel.

Darüber hat er mehrere Bücher geschrieben.
„Antisemit! Ein Vorwurf als Herrschaftsinstrument“ (2010)
und
"Der allgegenwärtige Antisemit -
oder die Angst der Deutschen vor der Vergangenheit" (Sept.2018)
mehr darüber:
https://www.nachdenkseiten.de/?p=46085

Moshe Zuckermann wurde als Sohn polnisch-jüdischer Holocaust-Überlebender in Israel geboren und wuchs in Tel Aviv auf.

Mit freundlichen Grüßen

Gravatar: Elvi Stegner

@ Shirley 16.07.2019 - 17:42

"Wie es gibt noch Menschen, die den Spiegel lesen?
Kann ich kaum glauben."

Glauben müssen Sie das auch nicht können.
Die Menschen in dieser Redaktion tun das z.B. für Sie.
Ich persönlich lese gerne Originaltexte.

Übrigens:
Das Immer-noch-AfD-Mitglied Wolfgang Gedeon in BW schrieb in seiner als "antisemitisch" eingestuften Broschüre, dass „die talmudischen Ghetto-Juden der innere Feind des christlichen Abendlandes“ seien....

Gravatar: Shirley

Wie es gibt noch Menschen, die den Spiegel lesen?
Kann ich kaum glauben.

Gravatar: Stephan Grübel

Echt, keine Jüdische Weltverschwörung? Nein. Eine Semitische. Wie war das mit den alten redeemer cult? Was ist heute in der Welt daraus geworden? Nur noch mehr pervertiert durch die Moslems. Nachdem Mohammed diesen cult übernommen hatte?
Lesen Sie mal die Dead Sea Scripts richtig. Antisemit, hin oder her. Wie ausgeleiert, und für eigene Interessen hin und her ausgelegt.
Gee

Gravatar: Ede Wachsam

Na ja was ist denn von diesem gottlosen, antichristlichen und antisemtische roten Schmierblatt auch anderes zu erwarten als Lüge, Verleumdung und üble Nachrede?
Das machen die schon viele Jahre so. Hoffentlich gehen die bald pleite.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

„Der SPIEGEL-Artikel mit dem Titel »Gezielte Kampagne« bedient sich dabei offenbar antisemitischer Klischees.“ ...

Entstand etwa auch dieser Artikel auf göttlichen Wunsch
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/angela-merkel-ex-zdf-chefredakteur-brender-wirft-kanzlerin-erpressung-vor-a-1164679.html,
weil die Allmächtige(?) u. U. nun deshalb sogar Beistand nötig hat, weil sie doch klarstellte:

“Antisemitismus ist unsere staatliche und bürgerliche Pflicht”???
https://www.youtube.com/watch?v=YBFuvKMkQPE

Oder war das etwa tatsächlich nur(?) ein „Freudscher Versprecher“???
https://de.wikipedia.org/wiki/Freudscher_Versprecher

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