Kann sich »unglaublich schnell« in traditionelle Industrie-Themen einarbeiten

Annalena Baerbock wird von Joe Kaeser, Ex-Chef Siemens, gepriesen

Die Kanzlerkandidatin der Grünen kann nicht nur Lebensläufe ändern. Sie kann noch mehr. Glaubt zumindest Ex-Siemens Chef Joe Kaeser.

Ralf Roletschek, CC BY-SA 3.0 ATFoto-AG Gymnasium Melle, CC BY-SA 4.0EU-Parlament, CC BY 2.0Kremlin.ru, CC BY 3.0
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Wer als Softwareentwickler mit Siemens zu tun hatte, wird wissen, dass das einstmals große deutsche Industrie-Unternehmen zwar Software für deutsche Behörden erstellte, aber selten in seinem Unternehmen einsetzen ließ. Die Qualität war in aller Regel hundsmiserabel. Nun hat der ehemalige Chef von Siemens, Joe Kaeser, einen weiteren Beweis geliefert, wie tief dieses Unternehmen mittlerweile gerutscht ist.

In einem Gespräch mit der Süddeutschen-Zeitung – das gleiche Blatt, dass aus Baerbocks Vor-Diplom zeitweise einen Bachelor machte – erklärte Joe Kaeser über die strauchelnde Kandidatin: »Die größte Glaubwürdigkeit für eine nachhaltige und langfristige Erneuerung hat sicherlich Annalena Baerbock«. Zuvor hatte die SZ gefragt: »Kann Annalena Baerbock Wirtschaft?« – Sicher eine interessante Frage, nachdem wohl auch dem Letzten klar geworden sein muss, dass sie zwar ihren Lebenslauf laufend verändern, aber kaum Völkerrecht kann.

Joe Kaeser macht den Eindruck, als habe Annalena Baerbock bei Siemens zumindest als Praktikantin gedient. Im Stil des Ausbilders lobt er, dass sie sich »unglaublich schnell« auch in traditionelle Industriethemen wie Stahl, Chemie oder Energietechnik einarbeiten könne. Jetzt fehlt nur noch ein: »Ich bin stolz auf sie!« und die Therapiegruppe kann den Termin fürs nächste Treffen ausmachen.

Aber Baerbock kann nicht nur in Technik! - Kaeser sagt, Baerbock stehe für eine sozial-ökologische Marktwirtschaft. Und die scheint, glaubt Kaeser, zu brauchen. »Wichtig ist ihr«, Baerbocks, »Pragmatismus, wenn es um Zusammenhänge geht: Sie sieht die ökologischen Aspekte, weiß aber auch, dass wir ein Industrieland sind.«

Und falls das nicht überzeugt: Sie, Baerbock, habe, so Kaeser, verstanden, »dass Außenpolitik auch Außenwirtschaftspolitik ist.« In Sachen Außenpolitik sehe er eine »Mischung aus Intellekt, klarer Kante und Dialog«. Einen Hinweis auf Baerbock als Völkerrechtlerin – hier wäre er am Platz gewesen. Doch Kaeser unterschlägt ihn. Aber sie wird sich, darf man vermuten, wohl auch in dieses Thema »unglaublich schnell« hinein zu fummeln verstehen. Wer in Industrie kann, kann auch in Völkerrecht.

Das größte Lob aus dem Mund des Ex-Siemens-Chef geht jedoch so: »Was ihre Auffassungsgabe und Interessen betrifft, erinnert sie mich sehr an unsere heutige Bundeskanzlerin«.

Dass Baerbock jede Regierungserfahrung fehle macht nach Meinung von Kaeser nichts. Das sei »kein entscheidender Faktor«. Denn, so Kaeser in Anlehnung an Nietzsche, aber im Kalenderblattjargon: »Für die Zukunft ist die Vergangenheit auch nicht immer hilfreich.«

Wenn Joe Kaeser jetzt noch Luisa Neubauer als Ministerin fürs Energetische und Digitale empfiehlt, nimmt die Regierung, die in Deutschland ab September Verantwortung tragen soll, langsam Kontur an. Denn frei wird Neubauer sicherlich sein, nachdem sie Joe Kaesers Angebot, im Aufsichtsrat von Siemens mitzumischen, ausschlug und ›Fridays for Future‹ für sie mangels Auslastung zum Nebenjob wurde.

Nur gut, dass Werner von (!) Siemens nicht mehr mit ansehen muss, was die Spitzen seines Unternehmens heutzutage verzapfen. 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: werner

Die Großkonzerne waren und sind schon immer Globallisten, denen es scheißegal ist mit wem sie ihre Milliarden, ohne Steuern zu bezahlen machen. Sie sollten zerschlagen werden
Konzerne haben mit keiner Nation etwas am Hut. Es sind lauter vaterlandslose Gesellen und gehen dahin wo ihnen die Politiker sowenig wie möglich Steine in den Weg legen und das Volk gewillt ist für sie zu rackern, wie die Sklaven. Es ist ihnen auch egal, ob ein Staat eine kommunistische oder kapitalistische Regierung hat.
Die Grünen sind genau so Globallisten. Die Konzerne wittern durch eine mögliche Zusammenarbeit mit den Grünen, die Chance noch mehr Milliarden wie möglich abzusahnen.

Gravatar: Roland Brehm

Alte Taktik; jemanden zu Tode loben und dann korrumpieren. Damit bringt er dieses Bildungswunder, mehr Bock als Baer, unter Kontrolle.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Nur gut, dass Werner von (!) Siemens nicht mehr mit ansehen muss, was die Spitzen seines Unternehmens heutzutage verzapfen.“

Ja Himmel, Kreuz, Kruifix etc. pp:

Will unsere(?) Heißgeliebte(?) für ihr Lehnchenchenchen nicht aber gerade ihr "Nest" vergrößern lassen
https://www.journalistenwatch.com/2021/06/02/fuer-kanzlerin-nest/,
damit die große Völkerrechtlerin(?) Leuten wie dem Joe & Co. auch im angemessenen Ambiente zeigen kann, wie unterwürfig sie sein kann?

Ja mei: „Wer es gewohnt ist, die Grünen eher von links zu kritisieren - weil sie zum Beispiel ihren friedenspolitischen Gründungskonsens über Bord geworfen haben, weil sie in einer "rot-grünen" Koalition auf Bundesebene die Hartz-IV-Gesetze abgenickt haben und in Koalitionen mit der CDU auf Landesebene auch in der Umweltpolitik Federn lassen - kann auch deren Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock nicht als Hoffnungsträgerin sehen. Allerdings wird sie von rechten Spießbürgern gerade nicht für die traurige Realität ihrer Partei angegriffen, sondern für einen angeblichen Ökosozialismus, den sie gar nicht vertritt - und auch ganz wesentlich dafür, dass sie eine Frau ist“!!!
https://www.heise.de/tp/features/Das-Baerbock-Dilemma-6041549.html

Könnte es sich dabei nicht um ganz wesentliche Gründe dafür handeln, dass das Annchen bei unserer(?) Allmächtigen(?) sowie dem Kaeser & Co. so hoch im Kurs steht???

Gravatar: Ketzerlehrling

Keine Überraschung, er sieht in Baerbock eine junge Merkel.

Gravatar: Croata

Der Kaiser ist nackt.
Sagt man.

Gravatar: Schnully

EX-Siemenschef eben .
Der wieviele Mitarbeiter durch Politikversagen entlassen oder in den vorzeitigen Ruhestand auf Staatskosten versetzte ?

Gravatar: Lutz

Herr Kaeser hat recht, der redet keinen Käse.

Die wissenschaftliche Qualifikation von Schnatterlena resultiert aus ihrem profunden Wissen über Kobolde und Stromspeicher. Summa cum laude!!!

Ihr gebührt der Ehrentitel "Verdiente Physikerin des Volkes".

Es ist alles so maßlos traurig. Deutschland war mal das Land der Dichter und Denker.

Gravatar: Werner Hill

Entweder Kaeser hat sich verspekuliert und muß seine Pension aufbessern oder er wurde (mindestens) einmal zuviel geimpft ..

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