Gibt es Gegner von Annalena Baerbock, wo keiner sie vermutet?

Annalena Baerbock und kein Ende - Doch wer schießt die Böcke?

Die Serie von Änderungen am Lebenslauf von Annalena Baerbock reißt nicht ab. Doch eine Frage wurde bisher nicht gestellt: Wer ändert den Lebenslauf permanent?

Olaf Kosinsky, CC BY-SA 3.0 DE
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Eigentlich hatte alles ganz harmlos und typisch Öffentlich-Rechtlich begonnen: Nach einem harschen Kommentar zu Frau Baerbocks Bildungsstand hatte die ARD getwittert: »Wie kommen Sie dazu, dass Frau Baerbock nicht gebildet ist? Schauen Sie sich die Ausbildung der Frau an. Wenn das keine Bildung ist...« Ein Tweet, den die ARD sich vielleicht besser verkniffen hätte. Als sie ihn löschte, war es zu spät.

Denn zu diesem Zeitpunkt, am 2.Mai.2021, 22:39, hatte Hadmut Danisch Witterung aufgenommen und das Unglück nahm für Annalena Baerbock und die Grünen seinen Lauf. Nicht gleich. Denn noch ging es nur um den Wert einer Ausbildung – und das könnte Geschmacksache sein. Doch am 11.Mai 2021 machte Baerbock einen Fehler mit Folgen: Sie ließ ihren online-Lebenslauf ändern, wie Danisch sofort bemerkte.

Die Details sind im Grund egal: Allein die Änderung machte die Grünen-Chefin verdächtig; zumal aus der einen Änderung eine Serie von Änderungen wurde. Zeitweise täglich schrieb jemand den Lebenslauf um und kopierte die Änderung als pdf-Dokument auf den Server. Offenbar machte und macht sich hier niemand die Mühe, das Aktualisierungsdatum zu ändern.

Das hätte eigentlich auffallen müssen: Hier wurde dilletantisch versucht, eine Spur zur Wahrheit zu verwischen.

Sicher, als mögliche Erklärung kommt Dummheit in Frage. Baerbock hat in Brüssel die Website einer politischen Freundin betreut und vielleicht wusste sie noch, wie man ein pdf-Dokument auf einen Server hochlädt. Da sie über pdf-Dokumente nichts wusste und offenbar auch keinen blassen Schimmer hat, dass im Internet alles und jedes dokumentiert wird, dachte sie wohl, das wird keiner merken. – Ja, das wäre eine Erklärung.

Doch nur wenige Tage später kommt die nächste Änderung hinterher. Und dann nochmal. Und nochmal. Und nochmal. Nein, Dummheit kommt hier kaum noch in Frage, zumal Danisch immer wieder genüsslich betonte, wie er die Daten im Netz wiederfand und das pdf-Dokument zerlegte. Nein, hier reicht die ja durchaus beträchtliche Dummheit der Grünen zur Erklärung nicht aus.

Die Welt ist daher schon unter die Verschwörungstheoretiker gegangen. Sie vermutet nicht erst, sondern schreibt in der Manier des Faktencheckers, der seine Fakten gecheckt hat: »Warum Putin und Erdogan jetzt Baerbock ins Visier nehmen«. Als hätten Putin und Erdogan ein Interesse, eine grüne Kanzlerin zu verhindern, die Deutschland nachhaltig schwächt. Nein, das ist Verschwörungstheorie in Reinform.

Wer aber hat die Dokumente verändert und stellt wieder und wieder neue Varianten ins Netz ? Und das kann noch munter weitergehen, da sich bisher kaum jemand die englischen Fassungen der Vita von Frau Baerbock angeschaut hat.

Wer also kommt als Schütze in Frage und will den Bock der Grünen erlegen ? – Eigentlich sind es nur zwei. Oder besser nur einer: Der innerparteiliche Gegner. Der muss nicht Robert Habeck heißen, auch wenn er natürlich zu den ersten Verdächtigen zählt. Wer ihn gestern vor der Presse erlebte, wie er sich gekünstelt schweigsam gab und von Präzisierungen im Lebenslauf sprach, der sah die Grinsefalten der Schadenfreude noch durch seinen 3-Tage-Bart.

Damit fehlt nur noch der Zugang zum Rechner. Und den hat irgendwer im Büro der Frau Baerbock. Mit immer neuen Änderungen hält er oder sie das Feuer am Lodern und gießt dann immer wieder ein klein wenig Öl in die Flammen. Die Änderungen am englischen Lebenslauf dürften bald folgen.

Eine perfide Strategie, die sich da jemand ausgedacht hat. Denn jede Änderung lässt sich als Verteidigung der Kandidatin erklären. Der Täter erscheint wie ein Retter. Wie gesagt, Robert Habeck muss es nicht selber ausgeheckt haben. Innerparteiliche Gegner hat Frau Baerbock ganz sicher genügend. Aber die Böcke, die im Büro der Grünen seit Wochen jemand schießt, zielen tatsächlich auf den Bock, der seit April bei den Grünen ganz vorne steht.

Dabei wäre alles ganz einfach gewesen: Eine Erklärung Anfang Mai, eine einzige Änderung nach einem Gespräch mit der Kandidatin darüber, was sie denn nun in Hamburg und London, in Brüssel und Potsdam so in Sachen schulischer und beruflicher Laufbahn gemacht hat. Und das Thema hätte nie wieder die Chat-Räume verlassen. Denn das Lästern über ihren schlechten Ausbildungsstand sind die Grünen seit 4 Jahrzehnten gewohnt.

Oder sitzt Annalena Baerbock doch jeden Abend selbst am PC und führt die mittlerweile fast täglich Änderung durch ? – Wir wissen es nicht. Indes, wirklich schlüssig klingt nur die böse Absicht eines innerparteilichen Feindes.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Rack

Da hat ihr wohl jemand den Vortritt gelassen, in der Gewißheit, daß sie scheitern muß bei soviel Kobold anstelle Kobalt …
Eine Kanzlerin Baerbock wär noch eine Steigerung von Merkel, Deutschlands Todesstoß …

Gravatar: Grace

"Bildung" und "Baerbock" in einem Satz geht gar nicht.

Wenn ich sehe, welch´ tumbe Nuss das Land endgültig in den Abgrund stößt, wird mir klar:

Wenn Du nichts kannst, wirst Du "Politiker".

Da kannst Du Dir die Taschen mit Geld vollstopfen, Anderen diktieren was sie tun müssen, selbst die Sau rauslassen, zwischendurch noch schnell eine Villa von Steuergeldern kaufen, und am Ende gibt es eine lebenslange "Abfindung".

Trotz der Fälschungen in den Lebensläufen hat dies für die Lügner noch eine Beförderung im Gepäck.

Und auch Armin Lachet´s Lebenslauf ist nicht ganz sauber:

Armin Laschet: Pikante Lücke in seinem Lebenslauf aufgetaucht

https://www.derwesten.de/politik/armin-laschet-cdu-kanzlerkandidat-lebenslauf-noten-rwth-aachen-annalena-baerbock-gruene-id232473935.html

Der kleine Arbeitnehmer muß alles belegen können, und hier wird im großen Stil beschissen.

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