Parlamentswahl in Südafrika könnte Überraschung durch Steenhuisen bringen

ANC droht Verlust der Regierungsmehrheit

Seit dem Ende der Apartheid vor nunmehr fast genau 30 Jahren beherrschte der »African National Congress« (ANC), eine sozialistisch-nationalistische Partei mit stark rassistischer und fremdenfeindlicher Ausprägung, die Politik Südafrikas. Das könnte mit der jetzigen Parlamentswahl ein Ende haben.

Foto: Democratic Alliance / CC BY-SA 4.0 / Wikimedia
Veröffentlicht:
von

Der »African National Congress«, der ANC in Südafrika, ist keine Erfindung der jüngeren Gegenwart. Die Partei wurde bereits 1912, also noch zu der Zeit, als Südafrika eine britische Kolonie war, gegründet. Die Gründungsväter, allesamt Schwarze von verschiedenen Stämmen in Südafrika, orientierten sich an den parlamentarischen Gegebenheiten ihrer Kolonialherrschaft, also Großbritannien. Sie gehörten auch nicht etwa der schwarzen Unterschicht an, sondern waren samt und sonders der schwarzen Oberschicht zugehörig, was sich auch an den Zielvorgaben und Idealen im Parteiprogramm widerspiegelte.

Im Laufe der Jahrzehnte entfernte sich der ANC aber von seinen ursprünglichen Zielen und entwickelte sich zu einer sozialistisch-nationalistischen Partei mit stark rassistischer und fremdenfeindlicher Ausprägung. In der Partei fanden nur noch Zugehörige der schwarzen Stämme Südafrikas Aufnahme. Die Repräsentanten der Partei wurden im kommunistischen China, in der Sowjetunion und auch im SED-Staat politisch und militärisch für den Tag der Machtübernahme im Land geschult.

Seit den ersten Wahlen nach dem Ende der Apartheid im Frühjahr 1994 dominierte der ANC die Politik in Südafrika. Aber massive Korruption, eine desaströse Wirtschaftspolitik und jede Menge anderer Versäumnisse haben die Defizite der Politik der ANC offen zu Tage treten lassen. Bei der jetzigen Parlamentswahl gilt es als sicher, dass der ANC seine bisherige absolute Mehrheit im Parlament verlieren wird. Sie wird also, um weiterhin regieren zu können, einen Koalitionspartner benötigen. Der jedoch wird sich aufgrund des arroganten Umgangs der ANC-Mitglieder mit den anderen Parteien schwer finden lassen.

Mit großem Interesse wird daher das Abschneiden der sich zur »Viel-Parteien-Koalition« zusammen geschlossen habenden Parteien erwartet. Die Koalition steht unter Führung der »Demokratischen Allianz« von John Steenhuisen. Der DA traut man ein Ergebnis von weit über 20 Prozent zu. Steenhuisen fiel politisch insbesondere dadurch auf, dass er sich in der Corona-Zeit gegen die von der ANC-Regierung verhängten Zwangsmaßnahmen zur Beschränkung und Aufhebung der Freiheits- und Grundrechte der Menschen im Land aussprach. 

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: Ben Hirt

Als BRICS-Mitglied bin ich mit der jetzigen Regierung voll zufrieden.
Deren Gegner sage ich, Frieden ist wertvoll.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Seit dem Ende der Apartheid vor nunmehr fast genau 30 Jahren beherrschte der »African National Congress« (ANC), eine sozialistisch-nationalistische Partei mit stark rassistischer und fremdenfeindlicher Ausprägung, die Politik Südafrikas. Das könnte mit der jetzigen Parlamentswahl ein Ende haben.“ ...

Erinnert der scheinbare Hauptgrund dafür
https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/in-suedafrika-wird-die-stimmung-gegenueber-migranten-feindseliger-19522712.html
nicht ganz besonders auch an die seit anno 2014 aktuell- göttlichen(?) Zustände in Deutschland, welche spätestens nach der kommenden Bundestagswahl eine ähnliche Problematik nach sich ziehen - und die AfD ans Ruder bringen könnten???

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang