Keine Aushändigung an die Untersuchungsausschüsse

Amri-Video soll BND vorliegen und nicht weitergegeben worden sein

Angeblich habe Anis Amri, der 12-fache Mörder vom Berliner Weihnachtsmarkt, seine Tat bereits Wochen zuvor per Video angekündigt. Dieses Video soll dem BND vorliegen, eine Weitergabe an andere Polizeibehörden in Deutschland und die Untersuchungsausschüsse sei aber bisher nicht erfolgt.

Foto: Emilio Esbardo / Wikimedia / CC BY-SA 4.0
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Im Fall der Aufarbeitung des Anschlages am Berliner Weihnachtsmarkt vom 19. Dezember 2016 durch Anis Amri mit insgesamt zwölf ermordeten Menschen gibt es neue Ungereimtheiten. Dem BND soll Medienberichten zufolge schon seit geraumer Zeit ein Video vorliegen, in welchem Amri detailliert seine Tat vorankündigt. Dieses Video aber wurde weder den anderen Ermittlungsbehörden noch den diversen Untersuchungsausschüssen auf Bundes- und Landesebene zur Verfügung gestellt. In dem Zusammenhang mit dem jetzigen Vorgang wird auch wieder verstärkt publik, dass Amri nach Erkenntnissen von US-Geheimdiensten bereits am 23. Oktober 2016 ein bislang unbekanntes Video an einen IS-Terroristen in Libyen verschickt hat. Ob es sich bei diesem Video um das gleiche Material handelt, welches der BND den anderen Behörden vorenthalten haben soll, ist bisher nicht bekannt.

Die Bilder in dem Video zeigen einen Amrim der auf Arabisch »Oh Allah! Diese Schweine, kommen wir zu ihnen, um sie zu enthaupten!« sagen soll. Dabei soll er die Pistole, mit der er beim Anschlag auf den Weihnachtsmarkt einen polnischen Lkw-Fahrer erschoss, hoch halten. Zum Zeitpunkt der Aufnahme galt der von den deutschen Sicherheitsbehörden nur noch zeitweise beobachtete Amri nicht mehr als akut gefährlich. Eine komplette Fehleinschätzung, die mindestens zwölf Menschen das Leben kostete.

Der BND leht eine Stellungnahme ab. »Zu etwaigen Erkenntnissen und zu operativen Aspekten seiner Arbeit berichtet der BND grundsätzlich nur der Bundesregierung und den zuständigen, geheim tagenden Gremien des Deutschen Bundestages«, so ein Sprecher.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Der BND lehnt eine Stellungnahme ab. »Zu etwaigen Erkenntnissen und zu operativen Aspekten seiner Arbeit berichtet der BND grundsätzlich nur der Bundesregierung und den zuständigen, geheim tagenden Gremien des Deutschen Bundestages«, so ein Sprecher.“

Um damit sicherzustellen, dass die deutsche Bevölkerung ebenso wenig über die göttlich(?) gegen sie gerichteten Aktivitäten erfährt wie im Fall des NSU???
https://www.jungewelt.de/artikel/357806.bericht-nsu-akten-in-hessen-30-statt-120-jahre-unter-verschluss.html

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