Massenhafter Auszug der Kirchenmitglieder

Amazonas-Synode kann der Kirche zum Verhängnis werden

Kardinal Müller: »Die Menschen kommen nicht durch nette, schulterklopfende Bischöfe« zur Kirche zurück. Massenhafter Auszug der Kirchenmitglieder und Niedergang des kirchlichen Lebens wurzelt in der Verweltlichung und Selbssäkulairiserung der Kirche.

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»Nicht weil der Bischof so nett, schulterklopfend, nahe an den Menschen und um keine Banalität verlegen ist, kommen die Menschen zur Heilsgemeinde Christi zurück oder nehmen fromm an der Feier der Göttlichen Liturgie und den Sakramenten teil, sondern weil sie ihren wahren Wert als Mittel der Gnade erkennen.«

Diese klaren Worte veröffentlichte Kardinal Gerhard L. Müller in einer Stellungnahme in der Tagespost.

»Mag die Kirche sich auch sekundär als naturreligiöse Lobby der Ökologiebewegung vor einer entchristlichten Welt legitimieren oder als Geld spendende Hilfsorganisation für Migranten andienen, so verliert sie erst Recht ihre Identität als universales Sakrament des Heils in Christus und gewinnt doch nicht die Anerkennung, die sie sich vom links-grünen Mainstream erhofft«

Gerade in Deutschland steuere die Kirche auf den Abgrund zu: »Der sogenannte synodale Weg des kirchlichen Establishments in Deutschland zielt aber auf eine weitere Verweltlichung der Kirche. Anstelle einer Erneuerung aus dem Evangelium mit Katechese, Mission, Seelsorge, Mystagogie der Sakramente setzt man -wie schon seit einem halben Jahrhundert- auf Themen, mit denen man bei der öffentlichen Meinung der westlichen Welt zu punkten meint und bei einem -auf das materialistische Menschenbild verkürzten- Denken anzukommen hofft.«

Die im Oktober anlaufende Amazonas-Synode wird ein weiterer Schritt der Zerstörung der Kirche, kommentiert der Kardinal. Die Deutschen Kirchenoberen spielen dabei eine ganz wichtige Rolle: »Wie schon bei den Familiensynoden beansprucht "die deutsche Kirche" die Hegemonie über die Weltkirche und preist sich stolz und präpotent als Schrittmacherin für ein mit der Moderne versöhntes Christentum an- dem Brief vom 29. Juni 2019 des Papstes Franziskus ‚an das pilgernde Gottesvolk in Deutschland‘ zum Trotz. Warum man angesichts des desolaten Zustandes der Kirche im eigenen Land sich berufen fühlt, anderen Vorbild zu sein, ist noch nicht bekannt gegeben worden und für den interessierten Beobachter schwer erkennbar. Man benutzt die neutral und schön klingende Vokabel von der ‚heilsamen Dezentralisierung‘ und der Ent-Romanisierung der katholischen Kirche (früher hieß dies: der antirömische Affekt), meint aber die Alleingeltung einer Amazonasmythologie und westlichen Ökotheologie statt der Offenbarung und die Alleinherrschaft ihrer Ideologen statt der geistlichen Autorität der Nachfolger der Apostel im Bischofsamt.«

Währenddessen stelle der sogenannte »synodale Weg« ein weiteres Instrument der Deutschen dar, die Weltkirche umzubauen. »Der synodale Prozess im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz wird kirchenpolitisch vernetzt mit der Synode für Amazonien und als Hebel zum Umbau der Weltkirche angesetzt. Auch sind bei beiden Veranstaltungen die führenden Personen fast identisch und über die Hilfswerke der DBK auch finanziell und organisatorisch vernetzt. Leicht zu kontrollieren ist die Abrissbirne nicht. Es soll danach nichts mehr so sein, wie es einmal war und man werde die Kirche nicht mehr wiedererkennen, sagte einer ihrer Protagonisten.«

Die Möglichkeit des Frauenpriestertums wies Müller klar von der Hand: »Geweiht werden kann nur ein Katholik männlichen Geschlechtes, wenn er berufen ist, und wenn die Kirche, repräsentiert durch den Bischof, die Berufung als echt anerkennt und einen geeigneten Kandidaten nach den kanonischen Bedingungen zum Bischof, Priester oder Diakon weiht. Mit dieser Einsicht haben nur diejenigen Schwierigkeiten, die in der Kirche allenfalls ein weltliches Gebilde sehen und in der Folge das Weihe-Amt nicht als göttliche Stiftung anerkennen, sondern den christlichen Amtsträger auf den Funktionär einer religiös-sozialen Organisation reduzieren.«

Die Kirche sei und werde immer die kleine Herde sein, die zwar in der Welt aber nicht von der Welt ist: »Vielleicht sind wir auf dem Weg zur ‚kleinen Herde‘. Aber dieses Wort Jesu ist nicht soziologisch gemeint und hat nichts mit kleinen und großen Zahlen zu tun. ‚Gott will, dass alle Menschen gerettet werden und zur  Erkenntnis der Wahrheit gelangen‘ (1 Tim 2,4) […] ‚Kleine‘ Herde sind wir in der Mehrheit oder Diaspora immer, weil das Christsein in der Nachfolge des gekreuzigten Herrn nicht eine Frage der Anpassung an die Leitkultur oder des Widerspruches zu ihr ist, sondern der persönlichen Entscheidung und freiwilligen Nachfolge des gekreuzigten und auferstandenen Herrn. Es ist sicher so schön am Rhein zu sein und vom Amazonas zu träumen. Aber Eindrücke von majestätischen Strömen können die Sehnsucht des Herzens nach  der Ruhe in Gott nicht stillen und ihre Wasser den Durst nach ewigem Leben nicht löschen. Nur das Wasser, das uns Jesus, das Fleisch gewordene Wort Gottes, gibt, wird in uns zur ‚Quelle, die ins ewige Leben fließt‘. ( Joh 4,14).«

(jb)

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Beobachter

Die froßen Kirchen haben schon lange den Boden der Biblischen Botschaft verlassen und sich der gerade vorherrschenden Ideologien verschrieben. Sicher giebt es auch noch einige wenige die sich dem Sog des Zeitgeistes wiedersetzen, aber die Breite Maße ist doch schon geleichgeschaltet. Ich habe die Kirche nicht verlassen weil ich meinen Glauben in Jesus Christus verloren hätte, nein, ich habe die Kirche verlassen weil sie den Glauben an Jesus Christus und das Wort Gottes verlassen hat und sich dem Zeitgeist verschrieben hat.
Für uns geht es auch ohne diese Konzerne weiter :) - wir werden uns eben neu Sammeln :) unter dem Wort.
Ich bin nicht katholisch!
Als letztes noch ein Vers aus der Bibel zum nachlesen
Johannes 3, 16-19
Alles gute euch.

Gravatar: over stag

Befund des "Unternehmensberaters" Dieter Hildebrandt (Scheibenwischer) nach Analyse des immer bedenklicher schwindenden Zulaufs der kirchlichen Geschäftskunden:

"Das Hauptproblem: Der Junior Chef hat sich 2000 Jahre nicht blicken lassen."

Gravatar: Rita Kubier

@Töbermann 10.08.2019 - 04:32

".... Die
Politik sollte endlich eine vollständige Trennung von
Staat und Kirche anstreben."

Theoretisch ist das ja der Fall in Deutschland. Aber eben NUR theoretisch - von jeher! Und wenn einer Regierung, einem System, die Kirche(n) für die Durchsetzung bzw. Erhaltung ihrer Politik und damit Macht sowie weiterer - selbst absolut verwerflicher Ziele - sehr behilflich ist(sind), dann wird PRAKTISCH gar nicht mehr getrennt. Dann geht es schön symbiotisch Hand in Hand!

Gravatar: Verschweorungstheoretiker

@Unmensch 09.08.2019 - 16:52

"Wem die Kirche nicht gefällt, kann ja austreten. Aber nein, sie wollen zersetzen."

"Wem Deutschland nicht gefällt, der kann ja auswandern..."
Merken Sie was? Sie Unmensch!

Gravatar: Dieter Sell

Man muss die beiden Staatskirchen und auch einige
Freikirchen stark von Jesus trennen. Die ev. Kirche
steht meiner Meinung nach diametral zu wichtigen
Aussagen der Bibel. Ich halte es für besser, sein Christ-
sein in Hauskreisen zu leben. Pastoren der Landes-
kirchen sind zu reich (überbesoldet), als dass man sie
ernst nehmen könnte. Trotz ihres Wohlstandes biedern
sich diese Beamten-Theologen bei den Grünen und Linken an. Das will ich nicht unterstützen. Ich habe die
EKD verlassen.
an

Gravatar: Töbermann

@Rita Kubier, absolut richtig und wie immer sauber
formuliert. Es belastet mich sehr, dass ich sogenannte
Geistliche wie Bedford, Marx, Droege u.a. als ein aus der
ev. Kirche Ausgetretener mitbezahlen muss. Will sagen:
Ich kann mit meinem Austritt kein Zeichen setzen. Die
Politik sollte endlich eine vollständige Trennung von
Staat und Kirche anstreben.

Gravatar: germanix

@ Verschweorungstheoretiker 09.08.2019 - 15:49

Einfach nur KLASSE! DANKE!

@ Unmensch 09.08.2019 - 16:52

Nein Unmensch - die Kirche zersetzt die Gemeinschaft, die Kultur, die Familien, sie grenzt aus - jemand, der eine andere Meinung hat, wird stigmatisiert - Vulven malen und "wie komme ich besser" ist für die Kirche wichtiger!

Unmensch - die Kirche, der Papst und alle anderen Schwerenöter der pädophilen Prediger sind, man lese und staune - Unmenschen!

Unmenschen sind sinnbildlich dem Satan geweiht!

Daher meine Warnung - der Klerus hat sich seit dem Mittelalter bis heute durch Hexenverbrennung, Mord, Todschlag, Vergewaltigungen und Exorzismus, nicht verändert

Der Staat steht Pate - er lässt die Kirche auf Grund des Kirchenstaatsvertrages bis heute ihre Verbrechen begehen!

Weis der Unmensch, wieviel neugeborene Kinder durch Nonnen, hinter Klostermauern verscharrt sind?

Ein Unmensch kann so etwas nicht wissen, er will es nicht wissen!

Gravatar: Aufbruch

Wo Müller Recht hat, hat er Recht. Die Verweltlichung der Kirche führt genau zu der Situation, wie wir sie jetzt haben. Die Kirchen haben sich von den transatlantischen Strippenziehern um Soros und Genossen kapern lassen. Für diese mag es ein Geniestreich gewesen sein, gerade die weltumspannende Katholische Kirche in ihre Gewalt gebracht zu haben. Mit dem jetzigen Papst haben sie einen Bundesgenossen, der schon Peter Sutherland, einer der rabiatesten Umvolker, als Berater hatte.

Papst Benedikt XVI. ist sicher nicht freiwillig aus dem Amt geschieden, auch wenn er das immer wieder beteuert hat, um Schaden von der Kirche zu wenden. Wenn er sich jetzt dennoch zu Wort meldet, lässt das die Schwere des Brandes erahnen, der derzeit im Vatikan und in der ganzen Kirche wütet. So wie Benedikt und Müller die Situation sehen, sind viele kirchliche Würdenträger entsetzt, über das, was derzeit geschieht. Der jetzige Papst fährt die Kirche in den südamerikanischen Urwald.

Gravatar: Exbiedermann

Zur Urwaldsynode!

Zwischen 2011 und 2018 hat die katholische Kirche in Deutschland 1.470.691 ihrer Mitglieder durch Austritt verloren, davon im Jahr 2018 allein 216.078 .
In absoluten Zahlen hat es die Evangelischen schlimmer getroffen. Luthers Erben verloren durch Austritte binnen Jahresfrist 220.000 Mitglieder Insgesamt büßten die Protestanten 395.000, die Katholiken 309.000 Menschen ein. Unverändert entvölkern sich die Kirchen der Reformation rascher als die ältere Konkurrenz.

Woran liegt das? Die Antwort ist einfach, für Protestanten und Katholiken aber gleichermaßen unbequem!

Die Krise der Kirche hat nichts mit der Frage nach Geschlecht und Familienstand des Bodenpersonals zu tun. Ansonsten müssten die evangelischen Kirchen wegen des Besucheransturms nur so aus den Nähten platzen. Benedikt XVI. hat in seinem unlängst veröffentlichten Brief schon recht: Die Kirche hat Gott aus den Augen verloren. In der Liturgie herrscht große Beliebigkeit, was sich, lex orandi lex credendi, auch in der Lehre niederschlägt.

Ein Beispiel!
Was soll man davon halten, dass eine Monstranz von einer Drohne in den Altarraum geflogen wurde? Hat man das Spektakel der Verkündigung der gesunden, ganzen, klaren Lehre geopfert? Ein Forist sagt: "Man versucht uns mit gewandten, theologischen Spekulationen abzuspeisen, durch welche das Kreuz Christi um seine Kraft gebracht wird?" (1.Kor 1,17)
.Seit längerer Zeit, so berichtet ein anderer Forist, müsse er – „um eine gültig gefeierte Messe erleben zu dürfen, bei der niemand im Hochgebet rumwerkelt und hanebüchene "Evangeliumsinterpretationen" bietet, …. zig Kilometer zu einem Wallfahrtsort fahren.“ Dabei gehe es nicht um liturgische Spitzenangebote, sondern um ganz normale, einfache Messen im Novus ordo!

Die Macht, im Hochgebet über die Liturgie frei verfügen zu können, leiten modernistische Priester von der protestantischen Überzeugung her, die sich aus ihrer Leben-Jesu-Forschung ergibt, dass 20 der 24 Schriften de Neuen Testaments erst 70 nach Chr. entstanden sind, weil Jesus auch als Gottes Sohn die Zerstörung des Tempels nie hätte prophezeien können, wie er es im Jahr 30 n. Chr. getan hat.
Also muss ihm der Text „ex eventu“ in den Mund gelegt worden sein. Daher sind in den Augen vieler Priester die in der Liturgie relevanten Texte des NT von hellenistischer Menschenhand und in der hl. Messe frei und nach Belieben verfügbar!
Denn die „historisch-kritisch“ verbildeten Priester usw. verlassen sich auf das , was sie in ihrer deistisch determinierten Bibelwissenschaft gelernt haben: dass erst nach der Tempelzerstörung zwischen 70 und 100 mündlich umherirrendes, dabei bereits verändertes Jesusmaterial von unbekannten Verfassern zu unbekannten Zeiten unter falschen Namen in unbekannten Gemeinden, unabhängig voneinander gesammelt, geordnet, erweitert, zum Teil aus dem Alten Testament herausgesponnen, mythologisch überformt, an den Zeitgeist angepasst und endlich zu vier Evangelien verschriftet worden ist, in Gesellschaft mit weiteren 16 Schriften, ebenso unbekannter Herkunft, alles geschrieben von hellenistischen Gemeindetheologen, die niemand gesehen und gekannt hat und die unreflektiert von Juden und Heiden, wieder spurlos im Dunkel der Geschichte verschwunden sind.

Das ist die Grundlage der Spätdatierung von 20 der 27 neutestamentlichen Schriften, die viele Priester usw. verführten, die Lehre Jesu von der Sebstoffenbarung Gottes zum Heil der Menschen in der Heiligen Messe zu einer beliebigen, meist unterhaltsamen Verfügungsmasse verkommen zu lassen!
Jeder Katholik, der auch nur eine blasse Ahnung von Mathematik hat, weiß, dass es schon ein Riesenzufall sein müsste, wenn alle genannten Fakten im Zeitraum von nur 30 Jahren eingetroffen wären.

Daher habe ich vor dem Hintergrund der offenkundigen Unwahrscheinlichkeiten die Spätdatierung auf den Prüfstand gestellt und gefragt: Welche Wahrscheinlichkeit spricht auf Grund des Zusammentreffens aller genannten Fakten zwischen 70 und 100 für die ihre Richtigkeit?

Berechnet man die mathematische Wahrscheinlichkeit des gleichzeitigen Eintreffens all dieser Fakten zwischen den Jahren 70 und 100, so erhält man einen Wert von 1:1000000000 (in Worten: eins zu 1 Milliarde)

Das heißt: Wenn die Spätdatierung der Evangelien nur zu einem Milliardstel richtig sein kann, muss aus historisch-kritischer Sicht die konfessionsideologische Hypothese von der Spätdatierung nach menschlichem Ermessen falsch sein und damit alles, was aus ihr abgeleitet wird.

Damit bleibt auch mit einer an Sicherheit grenzenden Wahrscheinlichkeit alles falsch, was modernistische Reformisten jetzt an urwaldverirrten Reformvorschlägen aus der „ Mutter Erde“ ihrer falschen Spätdatierung wiederaufbereiten wollen!
Richtig bleibt, dass die von Jesus Christus geoffenbarte und in den Evangelien apostolisch bezeugte Wahrheit Gottes in menschlicher Sprache, gesichert im geistgeleiteten Lehramt der Kirche, nicht aus jederzeit relativierbaren Menschenworten besteht, sondern Gottes Wort in menschlicher Sprache darstellt und auch für die von Jesuiten beherrschte Kirche der Gegenwart unrelativierbare Verbindlichkeit besitzt.

S.Em. Kurienkardinal Müller ist einer jener Kardinäle, die von Anfang an der apostolischen Frühdatierung vertraut und an ihr festgehalten haben und daher vielseitig Verleumdungen ausgesetzt gewesen sind. Für die Vehemenz, mit der er gegen die abartige Amazonas-Synode Position bezogen hat, wird ihm jeder dankbar sein, der nicht Urwaldgeister, sondern die Kirche Jesu Christi liebt!

Gravatar: Unmensch

Wem die Kirche nicht gefällt, kann ja austreten. Aber nein, sie wollen zersetzen.

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