Säbelrasseln in (fast) allen Fraktionen

Altparteienvertreter von CDU, FDP und Grünen rüsten für den Krieg

Kriegsrhetorik hat in Deutschland bei fast allen Fraktionen Hochkonjunktur. Man sei offen für eine »militärische Beteiligung« in Syrien, heißt es bei CDU, FDP und sogar den Grünen. Natürlich nur unter bestimmten Voraussetzungen. Aber die hatte ja auch Bush junior benötigt - und wurden ihm prompt geliefert.

Quelle: U.S. Air Force [Public domain], Wikimedia Commons
Veröffentlicht:
von

Aktuell haben die syrischen Regierungstruppen unter Mithilfe ihres russischen Partners eine militärische Offensive gegen die letzte von den syrischen Rebellen (unter ihnen auch immer noch Einheiten des IS und seiner regionalen Ableger) gehaltene Stadt Idlib initiiert. Sollten Assads Truppen auch diesen Feldzug siegreich gestalten, wovon im Moment auszugehen ist, säße er wieder fest im Regierungssattel. Möglicherweise sogar fester als jemals zuvor. Das wäre für die westlichen Strategen allerdings fatal. Für sie gilt Assad als Unperson, die aus dem Amt entfernt werden muss, um Syrien die Demokratie zu bringen; wenn es sein muss, mit aller Gewalt und auch gegen den Willen der syrischen Bevölkerung.

Jetzt gibt es aber für die westlichen Strategen ein paar nicht ganz unerhebliche Probleme. Anders als sein Vorgänger Obama, der ganz kräftig an der Destabilisierung Syriens mitwirkte, scheint der jetzige US-Präsident Donald Trump kaum bis kein Interesse an einem Einsatz seiner Truppen in der Region zu haben. Er verlegt sich lieber auf eine Annäherung mit Nordkorea und ein bisschen verbaler Kabbelei mit dem Despoten vom Bosporus. Militärische Einsätze stehen aktuell jedenfalls nicht ganz oben auf der Agend; auch da hebt er sich von seinem Vorgänger Obama deutlich ab.

Um also Trump wie auch die anderen Staatschefs der westlichen Hemisphäre hinter einem Einsatz gegen Assad und Syrien zu versammeln, brauchte es etwas Großes; mindestens ein mittleres Kriegsverbrechen sollte es schon sein. Also konstruiert man bei CDU, FDP und Grünen schon jetzt ein Szenario eines Giftgaseinsatzes seitens der Assad-Truppen gegen die Zivilbevölkerung in Idlib. Darauf bereite man sich vor uns sei »grundsätzlich offen für eine militärische Beteiligung in Syrien«, wie es dazu in einem Bericht der »Zeit« heißt.

Georg Walker Bush benötigte Beweismittel, bevor er 2003 den Krieg gegen den Irak erklärte. Exakt diese Beweismittel wurden prompt geliefert. Allerdings waren diese »Beweise« von vorne bis hinten gefälscht.

Jetzt bedarf es, so der Bericht, Beweismittel, dass Assad Giftgas in Idlib einsetzt....

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: H.M.

Ein solches Eingreifen in den syrischen Bürgerkrieg könnte wegen unabsehbarer Konsequenzen gefährlich sein. Das liegt daran, dass im syrischen Bürgerkrieg, der seit dem 15. März 2011 mehr oder weniger tobt, so viele verschiedene Fraktionen gegeneinander kämpfen. Zudem hängen auch Großmächte mit drin (USA, Nato einerseits, Russland & Co. andererseits). Wegen dieser Eskalationsmöglichkeit ist ein Eingreifen gefährlich. Jeder vernünftige Mensch würde alles daran setzen, einen Dritten Weltkrieg zu verhindern.

Heutige Bundeswehreinsätze (bzw. Einsätze der NATO) kosten zwar Menschenleben und -gesundheit auf "unserer" Seite. Aber verglichen mit vorherigen Kriegen ist das relativ wenig, allerdings sind wir demographisch auch in einer kritischen Situation.

Assad wäre nicht mein Wunschkandidat und ist sicher kein unbeschriebenes Blatt. Aber man muss auch sagen, dass ohne die Aufstände gegen ihn im Arabischen Frühling 2011 der Bürgerkrieg nicht ausgebrochen wäre. Hunderttausende Syrer würden noch leben, Millionen Syrer wären nicht heimatlos geworden.

( https://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCrgerkrieg_in_Syrien_seit_2011 |
https://en.wikipedia.org/wiki/Syrian_Civil_War )

Gravatar: Thomas

Es ist nicht gut wenn Nicht-Militärs über den Einsatz der Bundeswehr entscheiden. Der Afghanistan-Einsatz hat bis her nur Tote gekostet, zieht der Westen dort ab ist es wieder wie vorher. So bleiben wir wohl noch mehrere Generationen dort. Was Syrien betrifft , ist es wohl Konsens, dass dort moderne Raketenabwehrsysteme den risikofreien Einsatz (wie in Serbien ehemals) nicht erlauben. Wir werden bei einem Bomardement wohl herbe Verluste erwarten können. Zudem sind die syrischen und russischen Piloten kampferprobt und unsere Luftwaffe daher sehr im Nachteil. Die Bundeswehr ist z.Z. nicht in der geeigneten Verfassung.

Gravatar: Thomas

Es ist nicht gut wenn Nicht- Militärs über den Einsatz der Bundeswehr entscheiden. Der Afghanistan-Einsatz hat bisher nur Tote gekostet: zieht der Westen dort ab, ist es wieder wie vorher. So bleiben wir wohl noch mehrere Generationen dort. Was Syrien betrifft , ist es wohl Konsens, dass dort moderne Raketenabwehrsysteme den risikofreien Einsatz (wie in Serbien ehemals) nicht erlauben. Wir werden bei einem Bomardement wohl herbe Verluste erwarten können. Zudem sind die syrischen und russischen Piloten kampferprobt und unsere Luftwaffe daher sehr im Nachteil. Rein militärisch ist die Bundeswehr einer solchen Aufgabe nicht gewachsen.

Gravatar: Thomas Wagner

Es ist nicht gut wenn nicht Militärs über den Einsatz der Bundes wehr entscheiden. Der Afghanistan-Einsatz hat bis her nur Tote gekostet, zieht der Westen dort ab ist es wieder wie vorher. lso bleiben wir wohl noch mehrere Generationen dort. Was Syrien betrifft , ist es wohl Konsens, dass dort moderne Raketenabwehrsysteme den risikofreien Einsatz (wie in Serbien ehemals) nicht erlauben. Wir werden bei einem Bomardement wohl herbe Verluste erwarten können. Außer einem Raketenbeschuß als symbolische Handlung gibt es kaum Optionen. Zudem sind die syrischen und russischen Piloten kampferprobt und unsere Luftwaffe daher sehr im Nachteil. Man kann nur hoffen, dass man sich vor einem solchen Abenteuer der Kraftmeierei erst mal mit den Militärs berät.

Gravatar: Karl Brenner

Joseph Fischer sagt: "Nie wieder Krieg"
"Aber auch nie wieder Ausschwitz"

(Bündnis 90/Die Belgrad-Bombing-Partei)

Damals waren es angebliche Konzentrationslager im Kosovo. Dort wo die USA dann gerne eine Militärbasis gebaut haben.

Und auch heute ist es wieder "das Gas"

Geschmackspädagogisch bleibt das Recycling der grausam ermordeten Menschen von Ausschwitz für geo-strategische und wirtschaftliche Ambitionen irgendwie ein Widerspruch.

Gravatar: Reiner

Vielleicht hält diesmal Frau von der Leyen das beweisende Giftröhrchen in die Kameras. Dann könnten wir endlich ohne Bedenken losschlagen und den Herren in Übersee dienstbar sein.

Gravatar: Manni 2

Nu ist die nächste Stufe des Wahnsinns erreicht, nach oben sind keine Grenzen gesetzt, rumballern ala USA, ich weiss nicht mehr wie ich diese Wahnsinnigen in Berlin noch nennen soll. Uns wird wieder und wieder der 2.Weltkrieg vor Augen geführt, unerträglich ,als wenn die heutigen Generationen dafür verantwortlich sind. Heute wird genau diese Säbelrasserei zur moderne gemacht, unglaublich diese Politischen Kasper. Verantwortung für dieses Volk??? Noch nie dagewesen im gegenteil, heute bumms morgen rumms.

Gravatar: lowi

Es widert mich täglich mehr an.... diese kaputten Gehirne dieser Möchtegernpolitiker, man schämt sich schon ein Deutscher zu sein! Diese ganze Vereinigung von nutzlosen, unproduktiven, überflüssigen "Volksvertretern"
sollte eine kostenlose "Auszeit" direkt an der Front in Syrien erhalten, sozusagen -zeitnah-, am eigenen Leib erleben, die wollen nie wieder etwas von Krieg wissen!

Gravatar: Günter Schlag

Da weiß man doch, was kommt. Ein verwackeltes Video wird verbreitet, wo Weißhelme mit Wasserschläuchen schreiende Kinder abspritzen und lauthals "Gas, Gas" rufen. Das reicht als Beweis und die Ekel- und Abscheuwelle kommt ins rollen. Bestellt ist anscheinend alles schon. Wenn der IS in Gefahr ist, ist keine Lüge zu dumm.

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang