Regierungstreues Fernsehen auch 2020

Altparteienvertreter ganz dick im Geschäft bei TV-Politsendungen

Die Verantwortlichen der TV-Politsendungen haben auch 2020 dem Zuschauer wieder regierungstreues Fernsehen im Übermaß vor die Nase gesetzt. Das ergab die aktuelle Auswertung von Meedia für das zu Ende gehende Jahr.

Foto:Pixabay
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Im nun zu Ende gehenden Jahr 2020 gab es insgesamt 262 Auftritte von Politikern in den vier Politsendungen Anne Will, maischberger. die woche, Hart aber fair und maybrit illner (die Kleinschreibung der Sendungen wurde analog zum Eigennamen übernommen). Das sind insgesamt drei Auftritte weniger als im Jahr zuvor. Am häufigsten wurden Repräsentanten der CDU eingeladen (94 Mal, plus 3 gegenüber 2019), gefolgt von SPD-Leuten (83 Mal, ein Plus von 18! Auftritten gegenüber 2019). Die größte und einzige wirkliche Oppositionspartei im Bundestag, die AfD, wurden im per Zwangsabgabe finanzierten Regierungsfernsehen ganze 6 (in Worten: sechs) Termine bei Will, Maischberger, Plasberg und Illner eingeräumt und damit noch einmal sieben weniger als 2019.

Die »Superstars« im Regierungsfunk sind im Gleichgewicht zueinander stehend der Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier und der sogenannte Gesundheitsexperte der SPD Karl Lauterbach. Beide hatten jeweils 14 Auftritte. Dennoch trügt den Zuschauer das Gefühl nicht, dass vor allem Lauterbach auf dem Bildschirm zu oft auftaucht. Nicht in die Auswertung einbezogen wurde die Gesprächsrunde von Markus Lanz. Seine deutlich öfter ausgestrahlte Sendung kann mit den anderen Sendungen nicht verglichen werden, Meedia hat deswegen eine Extraauswertung der Lanz-Sendungen vorgenommen. Und bei Lanz ist von allen Politikern mit weitem Vorsprung Karl Lauterbach Dauergast der Sendung. Seine 17 Auftritte werden nur vom US-Experten Theveßen übertroffen, der im Zuge der US-Wahl 26 Mal Teil der Sendung war (in der Regel zugeschaltet, Lauterbach hingegen erschien jedesmal im TV-Studio).

Finanziert werden alle jene Sendungen durch die vom Bürger abgepresste Zwangsabgabe, die man seitens der Merkel-Regierung und der Sender 2013 euphemistisch als Rundfunkbeitrag deklariert.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Hajo

Das nennt man Ausgewogenheit nach roter Lesart und warum ärgert man sich noch darüber, es gibt doch genügend Möglichkeiten sich anderweitig ins rechte Licht zu setzen, dazu braucht man doch diesen Zentralratsfunk doch nicht, außer vielleicht der Reichweite, wobei die Verdrottelten ab einem bestimmten Alter, die gibt es massenhaft davon, auch nicht mehr zu gewinnen sind, umgedreht ist aber ein überzeugter Anhänger der Blauen auch nicht mehr zu bekehren und das große Feld liegt im Bereich der Nichtwähler und die kann man durchaus über das Netz erreichen, also vorwärts es kann nur besser werden.

Wer die Massenmedien meidet, weil er sein konservatives Weltbild nicht zerstören lassen will, der hat dadurch mehr gewonnen und findet seinen inneren Frieden und der wird doch auch schon lange bedient, man muß es nur annehmen, allein schon deshalb um festzustellen, daß man mit seiner Ansicht nicht allein auf der Welt ist und das ist nicht zu unterschätzen, wenn man seine innere Ruhe haben will.

Gravatar: Karl Napp

Die öffentlich-rechtlichen Sender sind im Laufe der Jahrzehnte von grün-roten Meinungsmachern unterwandert worden. Sie sind häufig nur halbgebildet, aber vollideologisiert. Soziologen, Politologen, Theologen, Journalistiker - und sogar diese Schwall- und Schwätzstudien oft "unvollendet" abgebrochen.

Gravatar: Bertl

Das wäre mir ziemlich egal, wenn ich nicht gezwungen würde das auch noch mit Gebühren zu zahlen.

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