»Vater« von Asterix und Obelix

Albert Uderzo im Alter von 92 Jahren gestorben

Der zweite der beiden »Väter« von Asterix und Obelix, Albert Uderzo, ist im Alter von 92 Jahren verstorben. Sein kongenialer Partner René Goscinny verstarb schon 1977 im Alter von nur 51 Jahren. Seit 1959 wirbelten die von den beiden kreierten Figuren durch die Comic-Welt.

Quelle: Asterix in Italien
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»Wir schreiben das Jahr 50 vor Christus. Ganz Gallien ist von den Römern besetzt. Ganz Gallien? Nein.« Mit diesen Worten beginnt jedes Album von Asterix, dem Gallier samt seiner Freunde und Dorfbewohner. Kreiert wurde jene pfiffige Figur, die mit Hilfe des Zaubertranks vom Druiden Miraculix sowie seines schlagkräftigen Freundes Obelix jede Menge Abenteuer zu bestehen hat, 1959 von dem Zeichner Albert Uderzo und dem Geschichtenschreiber René Goscinny.

Als Goscinny 1977 im Alter von nur 51 Jahren verstarb, spielte Uderzo ernsthaft mit dem Gedanken, seine Tätigkeit als Zeichner einzustellen - was unweigerlich das Ende der Asterix-Abenteuer bedeutet hätte. Doch der 1927 in Reims geborene Sohn italienischer Einwanderer konnte überzeugt werden, seine Arbeit fortzusetzen. Weil er wusste, dass er nicht jünger wird und irgendwann seine Zeit unweigerlich ablaufen würde, hatte Uderzo selbst sich gezielt neue Zeichner und Texter ausgesucht. Das jüngste Abenteuer (Die Tochter des Vercingetorix) wurde wie schon einige Ausgaben zuvor (seit 2013) im Original von Didier Conrad gezeichnet und Jean-Yves Ferri getextet.

Albert Uderzo starb friedlich in Neuilly, einem Vorort von Paris. Er habe im Schlaf einen Herzinfarkt erlitten, melden die Nachrichtenagenturen unter Berufung auf die Familie. Uderzo habe in den Wochen zuvor über eine permanente Müdigkeit geklagt, aber keinerlei Schmerzen gehabt.

Nun also ist auch Uderzo im gallischen Himmel, wieder vereint mit seinem Freund Goscinny. Die beiden werden zusammen bei einem leckeren Wildschweinbraten sitzen, auf unseren Globus amüsiert herabsehen und ganz im Sinne Obelix´ resümieren: »Die spinnen, die Menschen.«

 

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Manfred Hessel

@Oskar, das wird wohl auch daran liegen, daß es im gallischen Dorf von Asterix und Obelix keine Verräter gab und daß man trotz Standes- und Rangunterschiede zusammenhielt. Da wurde auch wegen kleinen Meinungsverschiedenheiten herumgewurstelt aber bei Gefahr machten alle mit.

Gravatar: Manfred Hessel

In der DDR waren diese Bände und Hefte offiziell nicht zu bekommen, aber hin und wieder kam mal West - oder Messebesuch und die brachten was mit. Das stand dann bei den Kumpels hoch im Kurs und wurde dementsprechend gehandelt. Unsere landeseigenen Lieblinge waren die Digedags ( Mosaik von Hannes Hegen ) , die ich immer noch komplett habe. Bei den Digedags ging es weniger kriegerisch zu aber wenn Asterix und Obelix den Römern eins auf den Blechhut gaben dann waren es für uns die Polizisten und die Bonzenobrigkeit...

Gravatar: Oskar

Die Römer hatten alle möglichen Länder besetzt
Sogar das Heilige Land. Das ist wie alle wissen Israel.
Auch das Rheinland war römisch besetzt.
Die Römer sind wir los geworden. Auch Israel ist sie
losgeworden.

Jetzt haben wir andere Besatzer. In Millionengröße
sind sie hier. Auch in Israel leben mehr als 20% Moslems.
Genau weiß niemand wie viele Millionen Moslems bei
uns leben. Die größte Gruppe sind dabei die Türken.
Und wer leistet Widerstand.

Gravatar: Hans-Peter Klein

Asterix&Obelix begleiten mich seit den späten '70ern. Ob, wie damals, während der Vorlesung, später im Zug, auch im Krankenhaus oder jetzt hinterm warmen Ofen, man findet immer wieder ein neues Detail, zum lachen, zum kaputt lachen.
Genial gezeichnet, geniale Wortschöpfungen, wie die "anachreontische Ode" des Troubadix, die "Giraffenhals Baldaunen" einer dekadenten römischen Orgie, ein sinnloser Latein-Spruch beim x-ten Untergang des Piratenschiffes oder wenn Majestix zum x-ten mal von seinem Häuptlings-Schild in den Matsch fällt, meine Schadenfreude ist heute noch genauso wie vor 40 Jahren.

Später dann so irrwitzige Übersetzungen in einen der vielen deutschen Dialekte, wie "Mir strunze net, mir habe".
Das Skizzenbuch von A. Uderzo habe ich auch noch, einfach faszinierend zuschauen zu können, wie aus einer Bleistiftskizze ein fertiges Bild entsteht, diese Vorstellungskraft, dieser Ideenreichtum, dieser Witz und diese geniale Zeichenkunst, alles in Perfektion umgesetzt.

Asterix&Obelix stehen wohl exemplarisch dafür, das das Original wohl für immer unerreicht bleiben wird, zeichnerisch wie textlich.

Gut zu wissen, das Albert Uderzo friedlich eingeschlafen ist, er möge ruhen in Frieden.
MfG, HPK

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