Tanzauftritte junger Frauen in Pausen seien nicht mehr zeitgemäß

Alba Berlin verbannt Cheerleader als politisch unkorrekt

Basketball-Bundesligist Alba Berlin unterhielt ein europaweit bei Tanzwettbewerben ausgezeichnetes Cheerleader-Team. Doch daran stießen sich einige Feministen, dass da attraktive junge Frauen in Spielpausen auftraten. Daher wurden nun die »Alba Dancers« als nicht zeitgemäß aufgelöst.

Foto: Lear21/ Wikimedia Commons/ CC BY-SA 3.0
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Seit den 1980er Jahren wird Cheerleading, das Darbieten von Tanz, Akrobatik und Anfeuerungsrufen zumeist von Frauen zu Sportveranstaltungen, auch in Deutschland immer populärer. Es gibt zurzeit etwa 20.000 aktive Cheerleader in Deutschland, die regelmäßig trainieren.

Auch Basketball-Bundesligist Alba Berlin hatte in seinem Verein eine Cheerleader-Abteilung. Doch nun wurde beschlossen, nach nach über 25 Jahren auf seine Cheerleader zu verzichten. Die »Alba Dancers« werden nicht mehr bei Spielpausen auftreten.

»Wir sind zu der Überzeugung gekommen, daß das Auftreten junger Frauen als attraktive Pausenfüller bei Sportevents nicht mehr in unsere Zeit passt«, begründete Alba-Geschäftsführer Marco Baldi die Entscheidung zum Bedauern der Betroffenen.

Es sei der Eindruck entstanden, Frauen seien vor allem für die »tanzende Pausenunterhaltung« zuständig, während Männer Basketball spielten. Die Realität im Klub sei aber eine andere, so Baldi weiter. Ziel sei es, »noch stärker zu fördern, dass Frauen im Basketball als Spielerinnen sichtbar und zu Vorbildern« würden.

Die »Alba Dancers« wurden mehrfach als bestes europäisches Tanzteam ausgezeichnet. Auch in der Basketball-Bundesliga sind sie zu den besten Cheerleadern gekürt worden. Jetzt ist das Team aufgelöst. »Die jüngeren Mitglieder sind bei befreundeten Teams oder im Friedrichstadtpalast untergekommen. Die älteren suchen sich einen neuen Sport«, sagte Trainerin Valesca Stix.

Baldi dankte der Cheerleader-Gruppe für 25 Jahre Begleitung von Alba-Spielen, nicht ohne einzugestehen, dass neben offenbaren Beschwerden einiger Zuschauer über ein »unzeitgemäßes Cheerleading« es auch eine andere Seite gibt: »Es ist uns bewusst, dass nicht wenige Fans die Alba Dancers vermissen werden.«

Aus dem Team äußerte sich Cheerleaderin Anne verärgert über die Entscheidung. Bei Instagram schrieb sie: »Wer denkt, diese Entscheidung sei 'zeitgemäß', hat die letzten 100 Jahre Emanzipation verpasst. Enttäuschung ist gar kein ausreichender Ausdruck für diese mehr als erbärmliche Rechtfertigung.«

Unter dem Hasthag #deeplychauvinistic (»zutiefst chauvinistisch«) ergänzte sie ironisch: »Hilfe, wir wurden gezwungen, unserem Sport und somit unserer Leidenschaft nachzugehen. Unseren Vorbildern aus der NBA nachzufeiern.« Und: »Dazu zählt auch das Kostüm. Was mehr nicht ist.«

Unterdessen schaltete sich  der für Sport zuständige Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) ein. Dieser plädiert für gemischte Tänzergruppen. »Wenn die Besetzung nur mit Frauen als nicht mehr zeitgemäß empfunden wird, könnten wir das verändern«.

Gemischte Cheerleading-Teams »verstehen es durchaus zu begeistern. Das würde auch viel stärker unsere Gesellschaft und die Zusammensetzung der Fans abbilden«, führt Seehofer weiter aus. Einen generellen Verzicht auf weibliche Cheerleader lehnt Seehofer ab: »Cheerleading ist ein Sport mit langer und internationaler Tradition. Die Vereine müssen jeweils selbst entscheiden.«

Blickt man in die Historie war es übrigens mal ganz anders. Das Cheerleading entstand in den USA um 1900 am Rande von American Football-Spielen. Damals gehörten nur Männer den Cheerleader-Teams an, bis sich später Frauen erstritten, auch zugelassen zu werden. In der Folgezeit kippte der organisierte Cheerleader-Sport immer mehr in Richtung Frauen um, während Männer sehr selten wurden.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Manfred Hessel

Herr @Thomas Waibel, könnten Sie eventuell zu den " moralischen Gründen " etwas genaueres sagen ?

Gravatar: Thomas Waibel

Die Entscheidung ist richtig, allerdings nicht als politischer Kniefall vor dem Feminismus und dem Islam, sondern aus moralischen Gründen.

Gravatar: Fritz der Witz

Da hat der linksgrün-extremistische "Feminismus" mal wieder zugeschlagen.

Wieder ein "Baustein" auf dem Weg zur gesellschafts- und kulturzersetzenden "großen Transformation".

Diese vollkommen dekadente und verblödete "Gesellschaft" ist nicht mehr zu retten.

Man hätte den Mädels doch eine BURKA verordnen können, oder nicht ? So wäre die neue und vor allem "zeitgemäße" Disziplin GESPENSTERTANZ entstanden.

Wieder eine "innovative" Chance verpasst.

Gravatar: Tom der Erste

Entweder wurde dieser Geschäftsführer genötigt ( kennt man ja ) oder er ist ein elender *Kriecher und *Rutscher ( kennt man ja auch ) . Die jungen Damen wären übrigens in unserem Kegelclub herzlich willkommen, damit könnte ich meine Mitstreiter ganz prima aus der Fassung bringen. Die würden mit beschlagenen Brillen nur noch Ratten schießen.

Gravatar: Egon Scherzer

Islamisierung, Völkermord, Vergenderung und Meinungsdiktatur sind 'Fake News',
wie man sieht.

Tag für Tag ein Stück und nimmermehr zurück.

Gravatar: karlheinz gampe

Dieser rote CSU Seehofer scheint mir genauso geistig erkrankt und kriminell zu sein wie seine von ihm verehrte Domina, die verlogene, rote, kriminelle CDU IStasi IM Erika, die CDU Kanzlerin, die ja sogar weltweit als irre(geistig erkrankt) gilt. Bekommt Seehofer bald auch seine Zitterattacken ? Ist diese rote Geisteskrankheit ansteckend ? Wer den Mädels ihren Spass verbieten, wil,l der kann nur irre sein. Rotgrüne Diktatoren wollen den Menschen immer nur verbieten. Freiheit sieht anders aus. Stellt diese Feinde unserer Freiheit vor Gericht

Gravatar: Thomas S

Seehofer will gemischte Tänzergruppen. Er fordert also mal wieder eine "Obergrenze" - diesmal für Frauen in Cheerleader-Teams.

Was es mit Gleichberechtigung zu tun hat, Frauen ihren Sport zu verbieten, bleibt das Geheimnis der linksgrünen Diktatoren.

Gravatar: artus

Den Tanz der 4 Schwäne von Tschaikowski´s Schwanensee finde ich diskriminierend für die Männer. Ich fordere hier die Geschlechterparität...

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